Elektronisches Papier von Hitachi ab 2006

Frank Hüber
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Neben vielen anderen Herstellern arbeitet auch Hitachi an seiner eigenen Version des „elektronischen Papiers“ und möchte dies bereits 2006 auf den Markt bringen. Zum Einsatz kommen dabei sehr flache Farb-LCDs, die eine Dicke von rund drei Millimetern aufweisen und ohne Hintergrundbeleuchtung auskommen sollen.

Dies ermöglicht die eingesetzte Hintergrundbeschichtung, die im Vergleich zu aktuellen Modellen eine doppelt so starke Reflexion bietet und Grafiken auch ohne zusätzliche Beleuchtung in einem ausreichenden Licht erscheinen lassen soll. Schon seit geraumer Zeit versprechen immer wieder Hersteller den Durchbruch beim elektronischen Papier erzielt zu haben, bisher haben all diese aber offenbar nicht zu einer Marktreife gereicht oder verliefen sich im Laufe der Zeit im Sande. Hitachis Technologie besitzt zwar den Nachteil, dass das extrem dünne LCD nicht gerollt werden kann, wie es andere Technologien in der Vergangenheit versprochen haben, kann dafür aber Grafiken in Farbe wiedergeben. Hitachi lieferte auch einen Beweis in Form eines sieben Zoll großen Prototypen, der mit einem handelsüblichen Lithium-Ionen-Akku ein Bild mehrere Monate wiedergeben kann. Bewegte Bilder, etwa in Form eines Videos, kann Hitachis Technologie jedoch nicht anzeigen.

Das Einsatzgebiet dieser Version soll somit zunächst im Bereich der Werbe- oder Informationstafeln liegen. Bis passende Geräte auf den Markt kommen, muss man sich jedoch noch bis Ende 2006 gedulden, wenn Modelle mit sieben, 14 und 21 Zoll erscheinen sollen. Das Versprechen des papierlosen Büros wird demnach auch Hitachi in naher Zukunft nicht einlösen können. Denn trotz des Einzugs des Computers in fast jedes Büro, war der Papierverbrauch nie höher als in diesen Tagen, was wohl auch an dem Bedürfnis vieler Menschen liegt, jede digitale Information auf Papier bannen zu möchten, um etwas in Händen halten und nicht nur auf dem Bildschirm betrachten zu können, von dem es ebenso schnell wieder verschwingen kann, wie es dort entstanden ist.