5.1-Systeme im Test: Teufel CEM PE gegen Logitech Z-5450 Digital

 7/8
Jirko Alex
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Filme und Spiele

Filme und Spiele sind das Metier, in dem beide Boxensets für gewöhnlich glänzen wollen und können. Während bei der Musikwiedergabe vor allem auf die korrekte Abbildung von Instrumenten, die natürliche Wiedergabe der Stimmanteile und die Exaktheit der Bühnenabbildung geachtet wird, kommen beim Filmton andere Aspekte zum Tragen, die über die Güte des Lauschvergnügens entscheiden. So werden in diesem Testparcours vor allem Filme herangezogen, die einen sensationellen Soundtrack bieten oder auf exzellente 5.1-Abmischung setzen, um das ideale Mittendringefühl zu vermitteln. Ein knackiger Bass wird von Filmen oft gefordert, weshalb so manche Szene einen Brüllwürfel vom magengrubenverwöhnenden Tiefschläger trennt. Die zusätzlich ausgesuchten Spiele sollen dabei als letzte Vertreter des Alltagstests aufzeigen, ob sich die kleinen Heimkinosysteme letztendlich für den eigentlichen Einsatz am (Spiele-)PC eignen. Denn was nützt eine markante Stimme von Freddy Mercury, wenn es in Battlefield an der Ortbarkeit der Gegner hapert, die nur unzureichend durch die Lautsprecher im Raum verteilt werden? Wie viel Spaß und Realismus käme wohl auf, wenn ein System den eher unspektakulären Tiefgang einer Maschinengewehrsalve ebenso tieftonal betonen würde wie einen vobeifliegenden Kampfjet? Die Ansprüche jedenfalls, die diese beiden – zumeist mehrkanaligen – Vergnügen an die Lautsprecher von Teufel und Creative stellen, sind nicht minder hoch als die der Musikwiedergabe – aber deutlich anders.

Unterschiedlich sind daher auch die ersten Eindrücke, die die beiden Lautsprechersets offenbaren. So hat das Logitech Z-5450 Digital auch bei der Filmtonwiedergabe – mal mehr, mal weniger – mit der ungenügenden Trennung des Tons von der Position der Boxen zu kämpfen. Während dies bei eher mittelmäßig in Dolby Digital abgemischten Filmen weniger auffallen mag, wird spätestens in „House of the Flying Daggers“ klar, wer in diesem Vergleich das bessere Klangumfeld erzeugen kann. So demonstriert das Teufel Concept E Magnum in der Power Edition in einer Szene besonders eindrucksvoll, wie einnehmend Surroundsound sein kann: Dem Hörer kommt es im dritten Kapitel (der Szene, in der „Dem Unsterblichen folgen“ gespielt wird) tatsächlich so vor, als würden die unzähligen Trommeln um ihn herum stehen und das Ziel des Spiels, blind auf die Trommel zu schlagen, die vorher von dem Samen getroffen wurde, wäre tatsächlich auch für einen selbst machbar.

Film-DVDs

Dieses Bild setzt sich auch in „Master and Commander“ fort. So fühlt sich der Hörer bereits ab der ersten Filmminute in das hölzerne Schiff hinein versetzt, da um einen herum glaubhaft Planken knarren, die Wellen an die Bordwand schlagen und man beinahe jede Bewegung des Schiffes nachfühlen kann. Allerdings nur, wenn man auch auf Teufel setzt. Die Surround-Abbildung erscheint hier bereits deutlich runder. Logitechs System vermag eher, fünf Klangpunkte (Satelliten) im Raum zu setzen, die man stets als solche identifizieren kann. Dass da auch eines der Kernelemente in der ersten Seeschlacht des Films versagt, macht die Vorzüge des Concept E Magnums nur um so deutlicher: Der Subwoofer nämlich, der beim Einschlagen der schweren Kanonenkugeln in den Schiffsrumpf durchaus laut und tief aufspielen darf, tut dies beim Logitech Z-5450 Digital weniger als beim Concept E Magnum. Berstendes Holz knackt nur mit Teufel glaubhaft. Dieser Eindruck setzt sich auch und gerade bei höheren Pegeln fort, bei denen dem Logitech schnell die Puste auszugehen droht. Zwar verzerrt das gesamte System auch bei voller Lautstärke nicht. Dafür liegt der Maximalpegel auch deutlich unter dem des Teufel-Systems. Immerhin muss man dem Logitech-Subwoofer aber zu Gute halten, dass der Tiefton das ein oder andere Mal mehr zu gefallen weiß, da er sauberer klingt als bei Teufels Bassmonster. Dieses versetzt allzu leicht Schläge in die Magengrube, der hörbare Bass kommt dabei aber mitunter zu kurz. Auch weil die Downfire-Bauweise des Tieftöners leicht zu mitschwingendem und -klapperndem Zimmerinventar führt.

Ähnliche Eindrücke ergeben sich auch in den Filmen „Krieg der Welten“ sowie dem ebenfalls probegehörten dritten Teil der „Herr der Ringe“-Saga. Der Durchbruch des ersten Tripods durch die Straßendecke in ersterem sowie die Ankunft der Olifanten bei der letzten Belagerungsschlacht der Orks in letzterem Kinospektakel werden vom Teufel-Subwoofer fühlbar – im wortwörtlichen Sinne – besser umgesetzt. Das Concept E Magnum ist jedoch nicht nur für Explosionen und Bass-gestützte Szenen gut, auch Dialoge bleiben stets klar verständlich und werden glaubhaft wiedergegeben. Ab und an fehlt es jedoch, speziell bei tieferen männlichen Stimmen, an dem nötigen Nachdruck. Es fehlt einmal mehr der wichtige Mitteltonbereich, der von den Satelliten kaum abgebildet und von dem Subwoofer nur unsachgerecht übernommen werden kann. Im Vergleich zum Z-5450 Digital von Logitech schneidet das Teufel-Pendant jedoch noch gut ab. Dieses nämlich klingt oft blechern. Zwar fällt hier ein Loch im Mitteltonbereich weniger stark auf, weil die Satelliten und der Subwoofer gut aufeinander abgestimmt sind. Im Vergleich zum Teufel-System fehlt es aber auch bei er Dialogwiedergabe an einer gewissen Luftigkeit – Stimmen wirken oft wie hinter einer Wand, oder sind zu zurückhaltend in die Umgebungsgeräusche eingebettet.

Bei der Wiedergabe von Spielen fühlen sich beide Boxensysteme sehr wohl. Ob in den von Surroundsound profitierenden Egoshootern oder dem alternativen Bösewichtespiel Overlord: Was vor, neben oder hinter einem ist, hört man sowohl bei Teufel als auch bei Logitech sofort. Wahrhaft bombig wirken auch Explosionen oder Einschläge größerer Kaliber, was sehr zu Atmosphäre der Spiele beiträgt. Wer sich seinen Gehörgang frei- oder wegblasen lassen will, kann dies abermals eher mit dem Teufel-System tun. Der enorme Pegel und Bassdruck sorgen für eine markerschütternde 5.1-Wiedergabe der Spiele; Logitechs Z-5450 Digital ist vergleichsweise schwächer, für sich genommen aber durchaus ebenfalls im Stande, ordentlich Dampf zu machen.

Auffallend ist bei beiden Boxensystemen, dass manchmal allzu sehr Tiefgang erzeugt wird: Dass eine Maschinengewehrsalve wie das Rasseln der Ketten eines Panzers klingt, mag vielen gefallen, trifft aber nicht immer einen realistischen Grad der Wiedergabe. Auch Artilleriefeuer in Battlefield wird von beiden Systemen unterschiedlich druckvoll wiedergegeben, wobei das Logitech-System hierbei eher zum Überbetonen neigt als das Teufel-System.