Elf CPUs von Athlon bis Phenom im Test: Vier Kerne für ein Halleluja?

 30/32
Volker Rißka
173 Kommentare

Zukunftspläne

In den vergangenen Tagen und Wochen konnten wir bereits einen kleinen Ausblick darauf geben, was uns an Neuigkeiten im Desktop-Bereich noch erwarten wird. Allen voran geht natürlich erst einmal die Einführung des neuen B3-Steppings bei den Phenom-Prozessoren, welche dann auch gleich zur Einstellung der aktuellen Phenom 9500 und 9600 führen. Sukzessiv wird dann die Taktrate langsam erhöht und das Portfolio komplettiert, bis uns im vierten Quartal bereits die neuen Phenom-Prozessoren in 45-nm-Fertigung erwarten.

Phenom 9750 im B3-Stepping
Phenom 9750 im B3-Stepping

Ein ähnliches Bild gilt auch für die weiteren Prozessoren von AMD. Nach oben hinaus wird im dritten Quartal erstmals der Phenom FX für Aufsehen sorgen. Im Mainstream-Bereich halten weitere Triple-Core-Modelle Einzu und der „Kuma“, AMDs neuer Athlon mit zwei Kernen, wird eingeführt. Parallel dazu laufen die bisherigen Varianten des Athlon 64 X2 weiter, teilweise sind sie aber auch am Ende ihrer Lebenszeit angelangt.

Zukunftspläne
Zukunftspläne
Komplette AMD-Roadmap
Komplette AMD-Roadmap

Preis

Preisgestaltung

Als zum offiziellen Start am 19. November 2007 die Preisempfehlungen bekannt wurde, staunte die Welt nicht schlecht. Für den bis dato kleinsten Phenom 9500 wurden lediglich 169 Euro veranschlagt, während das schnellere Modell mit 2,3 GHz für unter 200 Euro im Handel verfügbar sein sollte. Anfänglich waren die Prozessoren zu diesen Preisen jedoch nicht zu bekommen, mit steigender Verfügbarkeit und ersten Testergebnissen des Prozessors kam aber die Wende. Seit Mitte Dezember sind die vorgeschlagenen Preise von AMD dann auch in Reichweite gekommen und haben bis heute gehalten bzw. liegen sogar leicht darunter.

Preise zum Phenom-Launch
Preise zum Phenom-Launch

Die Preise der kommenden Phenom-Prozessoren zu „erraten“ ist dabei nicht einfach. Während bei Intel ein neuer Prozessor immer den Preis des Vorgängers einnimmt und somit quasi immer die gleichen (Dollar-)Preise bestehen, ist dies bei AMD ein wenig anders. Im Großen und Ganzen funktioniert es recht ähnlich, da die Prozessoren aus AMDs Dual-Core-Portfolio preislich aber sehr dicht beisammen liegen, kommen einige Preisvarianten in Frage. AMDs offizielle Preisliste unterschlägt zudem einige Modelle, die im Handel aber verfügbar sind. Ein gutes Beispiel dafür ist die 89-Watt-Variante des Athlon 64 X2 6000+, die in AMDs Liste nicht auftaucht, sich im Handel aber großer Beliebtheit erfreut. So zeigt sich insgesamt, dass die offizielle Preisliste von AMD fast nichts mit den Preisen im Handel zu tun hat. Viele Modelle fehlen schlichtweg, die offiziellen Preisempfehlungen sind sehr alt und werden zum größten Teil deutlich unterboten.

AMD selbst gibt aktuell den „erwarteten Straßenpreis im zweiten Quartal“ (siehe Bild) an. Jener Preis wird durch ein kleines Update der offiziellen Preisliste, noch immer mit dem Datum vom 7. Januar, untermauert, denn diese sagt für den 7. April bereits die neuen Preise der Phenom-Prozessoren voraus. Dass Datum ist dabei nicht unbekannt, hat es bereits auch für die anstehenden Preissenkungen aller anderen Desktop-Prozessoren die Runde gemacht. Der Phenom 9550 zeigt aber bereits, dass die neuen Modelle wohl annähernd den Preis der alten einnehmen werden. Aktuell heißt es für uns, ein wenig selber die Fakten zu lesen und einen Preis zu bestimmen, der der ungefähren, jetzigen Marktlage entspricht. Das kleinste Modell von AMD ist der Phenom 9100e, respektive 9150e im B3-Stepping. Da seine Taktfrequenz 400 MHz unter dem Phenom 9500/9550 liegt, ist von einem sehr niedrigen Einstiegspreis auszugehen. Diesen Preis darf man aber anfangs sicher nicht auf die 145 Euro beziehen, die ein Phenom 9500 aktuell kostet. Dann könnten die 100 Euro, wie wir bereits einmal vermutet haben, in greifbare Nähe rücken. Da die Tray-Variante des 2,2-GHz-Phenom bereits unter 140 Euro gefallen ist, behalten wir diese optimistische Erwartungshaltung für den Preis des Phenom 9100e mit 1,8 GHz auch bei, auch wenn AMD angibt, dass er nur minimal weniger als ein Phenom 9500 kosten soll – der Markt macht ohnehin seine eigenen Gesetze. Vorerst wird der 65-Watt-Prozessor allerdings auf den OEM-Markt beschränkt sein, später dann aber auch für Jedermann zum Nachrüsten im Einzelhandel zum Kauf stehen.

Erwartete Preise von AMD für das 2. Quartal
Erwartete Preise von AMD für das 2. Quartal

Ähnliches gilt auch für das schnellere Modell, das erst im zweiten Quartal 2008 folgen soll. Aktuell wird der Phenom 9750 bereits ab 190 Euro gelistet, was sich mit wirklicher Verfügbarkeit ändern dürfte – zu Gunsten des Kunden versteht sich. Die lediglich 100 MHz Unterschied zu einem Phenom 9600/9650 dürften dort nur einen marginalen Preisunterschied von runden 20 Euro ausmachen, anfänglich wird die Spanne aber sicher größer sein. Anders dürfte es mit dem 2,6 GHz schnellen Phenom 9950 aussehen. Dass dieser voraussichtlich für eine lange Zeit das schnellste Modell sein wird, schlägt sich auch auf den Preis nieder. Anfänglich dürfte dieser deshalb für runde 250 Euro in den Listen stehen. Da er jedoch nicht vor dem dritten Quartal kommt, sind die Angaben rein spekulativer Natur. Das Hauptaugenmerk liegt deshalb vorerst auf dem AMD Phenom 9850 Black Edition. Wenn AMDs Strategie stimmt, wird er minimal teurer als ein Phenom 9750, könnte also, natürlich nicht in den ersten Tagen, für um die 200 Euro im Handel verfügbar werden. Aber auch AMD wird mit den Preisen natürlich auf die starke Konkurrenz von Intel reagieren müssen, so dass davon auszugehen ist, dass auch die schnelleren und schnellsten Modelle zügig günstiger werden, um eine wirkliche Chance auf dem Markt zu haben. Wie auch schon bei den Dual-Core-Prozessoren der guten alten X2-Familie muss AMD es wieder über den Preis regeln.