Zalman VF-3000 im Test: Neuer Grafikkarten-Kühler mit einigen Schwächen

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Martin Eckardt
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Fazit

Mit den VF-3000 für Nvidia und ATi kann Kühlerspezialist Zalman in unseren Augen leider nur bedingt an die guten Auftritte der Vergangenheit in diesem Segment anknüpfen. Zwar liefern die Entwicklungen solide Kühlleistungen für Chip und Peripherie auf unseren getesteten Grafikkarten ab, platzieren sich damit im oberen Bereich der Konkurrenz und stellen, einhergehend mit größerem Platzbedarf, eine mitunter signifikante Verbesserung der Temperatur- respektive Lautstärkeproblematik im Vergleich zu vielen Standardkühlwerken der 3D-Beschleuniger dar, dafür zwickt es an anderen Ecken und Enden.

Sich vom charakterreichen Design früherer Kühlerentwicklungen des Hauses entfernend, hat man mehr oder weniger ein Produkt kreiert, welches der Standardauffassung eines doppelt belüfteten Grafikkartenkühlers nachkommt. Dabei entspricht die qualitative Anmutung von Materialwahl und Komplexität der Verarbeitung nicht unbedingt dem, was wir von einer Zalman-Combo dieser Preisklasse erwartet hätten, speziell wenn wir die gelungenen, vollkupfernen Fächerkühler vergangener Tage im Hinterkopf behalten.

Zalman VF-3000A und N
Zalman VF-3000A und N

Der Drehzahlbereich der VF-3000 (900 bis 3.000 U/min) ist für Lautlosliebhaber nicht weit genug gewählt. Gerne hätten wir eine niedrigere Minimaldrehzahl und somit die Möglichkeit des Super-Silent-Betriebes gesehen. Auch die Option, die Lüfter automatisch über das temperaturabhängige Drehzahlsignal der Grafikkarte zu steuern, wäre bei einem derart breiten Abeitsspektrum interessant gewesen. Stattdessen vertraut man wie seit eh und je auf die Dienste der manuellen Fan-Mate-Steuerung.

Beim Zubehör sind weitere Schwachpunkte zu finden. Zunächst darf es eigentlich nicht vorkommen, dass bei einem Produkt mit derart eingeschränktem Kompatibilitätsfenster wie dem VF-3000N der Spezialkühler für den Nvidia-Nvio-Chip nicht passt, sondern schlicht etwas zu groß ist und dabei, wie in unserem Fall, mit umliegenden Bauteilen kollidiert. Außerdem darf gefragt werden, ob die winzigen Grafikspeicher-Passivkühler, über die sich Zalman-Käufer nun schon seit vielen Jahren freuen dürfen, mehr als ein unzeitgemäßes Alibi darstellen.

Insgesamt wirkt der Zalman VF-3000 wie ein etwas liebloses Produkt. Dafür spricht auch, dass sich der Hersteller nicht die Mühe gemacht hat, eine treffende Kompatibilitätsauflistung anzufertigen. Stattdessen schränkt man die Nutzbarkeit der Kühler unnötig stark ein, obwohl eine Fülle von aktuellen und älteren 3D-Beschleunigern problemlos bedient werden könnten.

Wir hätten uns unterm Strich von einem Produkt der gehobenen Preiskategorie etwas mehr erwartet. Schließlich bietet gerade der Zubehörmarkt für Grafikkarten noch deutliche Reserven und Verbesserungspotential. Wer dennoch über 40 Euro für den Zalman VF-3000A/N ausgeben möchte, wird unter anderem bei Alternate fündig.

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