Lian Li PC-A77F im Test: Sehr viel Platz und USB 3.0

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Arne Müller
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Ausstattung innen

Auch im Innenraum erkennt man sofort, aus welcher Schmiede das Testobjekt stammt. Nahezu alle Teile und Detaillösungen hat man schon in anderen Gehäusen des Herstellers gesehen, und auch der Gesamteindruck des Innenraums mit viel blankem Aluminium lässt das sofort erkennen.

Auffällig ist vor allem die senkrecht vor dem Innenraum verlaufende Strebe mit sieben kleinen Öffnungen, die für die zusätzliche Befestigung der Erweiterungssteckkarten vorgesehen ist. Vor allem bei langen Grafikkarten mit schweren Kühllösungen soll hier ein Durchhängen oder gar ein Transportschaden verhindert werden, allerdings kann man die ganze Strebe auch demontieren und erhält dann einen wesentlich einfacher zugänglichen Innenraum. Durch mehrere Gewindepositionen im Gehäuse kann die Position der Strebe nach vorne oder hinten variiert werden, um den Längen unterschiedlicher Grafikkarten Rechnung zu tragen.

Die gesamte Front des Gehäuses wird von dem durchgehenden 5,25"-Käfig belegt, der satte zwölf Einbauplätze bietet. Die unteren neun davon sind standardmäßig von drei Einschüben belegt, die ihrerseits jeweils drei 3,5"-Schächte zur Verfügung stellen und einen Lüfter tragen. Im Laufwerksschacht sind mit einem Abstand von je drei Einbauplätzen herausnehmbare Zwischenböden montiert, um den Einbau der Festplatteneinschübe zu erleichtern. Die obersten drei Slots sind dabei mit werkzeuglosen Verriegelungen versehen, alle anderen Laufwerke müssen verschraubt werden.

Abgesehen von den Laufwerksverriegelungen bietet der Innenraum alles, was man sich von einem hochwertigen Bigtower erwartet – in erster Linie viel Platz für alle Komponenten vom Mainboard bis zum Netzteil am Gehäuseboden sowie auch die Möglichkeit, dank einiger Zentimeter Luft im Gehäusedeckel auch einen Wasserkühlungsradiator unterzubringen. Die Möglichkeit, Steckkarten und das Netzteil ohne Werkzeug zu befestigen, runden das Paket ab. Als Sahnehäubchen hätten wir uns allerdings noch einen herausnehmbaren Mainboardtray gewünscht, wie man ihn bei einigen Konkurrenzprodukten dieser Preis- und Größenklasse findet.

Erfahrungen

Beim Zusammenbau eines Systems mit dem PC-A77F fällt eine merkwürdige Diskrepanz zwischen der hervorragenden Materialqualität und Verarbeitung einerseits und den teils halbherzigen Detaillösungen andererseits auf. Konkret sind uns drei Details aufgefallen, die man besser hätte lösen können: die Lüftersteuerung, die Strebe zur Unterstützung langer Steckkarten sowie das Lüftergitter am hinteren 120-mm-Ventilator. Letzteres ist ein Exemplar aus gestanztem Blech und nicht wie üblich aus verchromten Stahlröhrchen, was vom Aussehen her eher zu den beige lackierten Stahlgehäusen der 90er Jahre passt als zu einem modernen hochpreisigen High-End-Tower und sich mit seinen scharfen Kanten auch im Luftzug nicht positiv bemerkbar macht.

Die etwas wackelige Lösung an der Strebe für die Steckkarten, die pro Steckkarte ein kleines Plastikteil und eine Rändelschraube für die Einstellung beinhaltet, wird sicher auch den einen oder anderen Käufer dazu bewegen, lieber ganz auf diese Strebe zu verzichten. Als letztes die Lüftersteuerung - die Idee, sie hinter der mit einem Handgriff abnehmbaren Frontblende zu verbergen, gefällt zwar, allerdings ist ein einziger Kanal mit drei Regelstufen von 7, 9 und 11 Volt viel zu kurz gegriffen für ein Gehäuse mit sechs Lüftern, die auch noch drei verschiedene Drehzahlprofile aufweisen. Auch dies ist wieder einmal Grund zur Kritik: Während es sinnvoll ist, die großen 140-mm-Lüfter etwas langsamer drehen zu lassen als die 120-mm-Ventilatoren in der Front, erscheinen uns die 1.500 U/min des Hecklüfters zu hoch. An dieser Stelle schafft nur eine Mehrkanal-Lüftersteuerung wirklich abhilfe. Zusätzlich hätten wir uns gewünscht, die Beleuchtung der Lüfter abschalten zu können – grelle blaue Beleuchtung harmoniert nicht in jedem Umfeld mit dem ansonsten edlen Erscheinungsbild des Towers.

Genug der Kritik, denn sie findet auf hohem Niveau statt. Positiv hervorzuheben ist auf jeden Fall die sehr gute Verarbeitung des Gehäuses. Alle Teile sind sehr passgenau verarbeitet, was an Details wie den Festplatteneinschüben oder den 5,25"-Blenden auffällt, unsauber gearbeitete Stellen findet man an diesem Gehäuse vergeblich. Auch die Qualität der Lüfter ist, sofern man das nach kurzem Test sagen kann, gut – hier sind keine Nebengeräusche wie Lagerschleifen oder ähnliches zu hören, was bei dem Preis des Probanden allerdings auch selbstverständlich ist.

Lian Li PC-A77F – Testsystem
Lian Li PC-A77F – Testsystem
Lian Li PC-A77F – Testsystem
Lian Li PC-A77F – Testsystem
Lian Li PC-A77F – Testsystem
Lian Li PC-A77F – Testsystem
Lian Li PC-A77F – Aussparung für CPU-Kühler
Lian Li PC-A77F – Aussparung für CPU-Kühler
Lian Li PC-A77F – Kabelführung für USB 3.0
Lian Li PC-A77F – Kabelführung für USB 3.0
Lian Li PC-A77F – Netzteilbefestigung
Lian Li PC-A77F – Netzteilbefestigung
Lian Li PC-A77F – Innenraum
Lian Li PC-A77F – Innenraum
Lian Li PC-A77F – Steckkartenbefestigung
Lian Li PC-A77F – Steckkartenbefestigung
Lian Li PC-A77F – Steckkartenbefestigung
Lian Li PC-A77F – Steckkartenbefestigung
Lian Li PC-A77F – Kühlerhöhe
Lian Li PC-A77F – Kühlerhöhe
Lian Li PC-A77F – Festplatteneinschübe
Lian Li PC-A77F – Festplatteneinschübe
Lian Li PC-A77F – Festplatteneinschub
Lian Li PC-A77F – Festplatteneinschub
Lian Li PC-A77F – Beleuchtung
Lian Li PC-A77F – Beleuchtung