Motorola Razr im Test: Das Kult-Handy wird Smartphone

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Sasan Abdi
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Multimedia

Die 8-MP-Kamera des neuen Razrs wird für die allermeisten Nutzer eine „echte“ Kamera nur bedingt obsolet machen – für im Smartphone-Kontext sehr ordentliche Ergebnisse reicht es aber allemal. Dementsprechend können sich die Bilder selbst bei mäßigen bis schlechten Lichtverhältnissen trotz kleinerer Unschärfen und etwas matten Farben sehen lassen (siehe Beispiel unten). Enthusiasten müssen dabei allerdings auf einen separaten Hardware-Kamera-Auslöser verzichten, doch immerhin erlaubt es die UI, direkt vom Lockscreen in die Kamera-App zu wechseln, sodass man bei einer Verarbeitungsdauer von nur einer Sekunde selbst hektische Momente problemlos festhalten kann.

Motorola Razr - Fotoqualität: Selbst bei schlechten Lichtverhältnissen lassen sich passable Ergebnisse erzielen
Motorola Razr - Fotoqualität: Selbst bei schlechten Lichtverhältnissen lassen sich passable Ergebnisse erzielen

Auch die Qualität der aufgenommenen Videos geht absolut in Ordnung, auch wenn man auch hier keine Wunder erwarten sollte. Nicht zuletzt dank der soliden Hardware-Ausstattung sind Aufnahmen in bis zu 1.080p möglich, die theoretisch über DLNA gestreamt werden können. Dank der integrierten microHDMI-Schnittstelle lässt sich das Razr aber auch einfach an einen entsprechenden Monitor oder Fernseher anschließen.

Dank des großzügigen Displays eignet sich der Testkandidat natürlich auch als portabler Mediaplayer. Mit einem intern verfügbaren Speicher von rund 8 GByte dürfte aber mancher Nutzer schnell an seine Grenzen stoßen; umso wichtiger, dass der Platz jederzeit per microSD-Karte erweitert werden und auf die im vorherigen Abschnitt beschriebenen MotoCast-Funktionen zurückgegriffen werden kann.

Während wir über die Qualität der beigelegten Kopfhörer nichts sagen können (für den Test stand nur das Razr als solches zur Verfügung), überzeugt die Wiedergabe über den Lautsprecher bei einer moderaten Lautstärke über weite Strecken. Gleiches gilt für die Wiedergabe von Videos: 720p-Material wird ruckelfrei abgespielt, sodass dem Genuss von Filmen theoretisch nichts im Wege steht.

Kommunikation

In Sachen Kommunikation bewegt sich das neue Razr auf hohem Niveau. So verfügt das Gerät über WLAN „n“ und in puncto Bluetooth kommt die neueste Version 4.0 zum Einsatz. Komplettiert wird die Ausstattung von UMTS inklusive HSPA, sodass auch mobil theoretisch mit bis zu 14,4 Mb/s im Down- und 5,76 Mb/s beim Upload gearbeitet werden kann. Natürlich kann auch das Razr per Tethering als UMTS-Modem verwendet werden.

Zukunftsweisende Technologien wie NFC und LTE kommen allerdings nicht zum Einsatz, was mit Blick auf die geringe Verbreitung und laufzeitentechnische Probleme (LTE) mittelfristig allerdings ohne Probleme zu verschmerzen sein dürfte.

Erwähnt werden muss an dieser Stelle außerdem, dass der Testkandidat nur mit einer microSIM-Karte funktioniert. Ist diese erst einmal organisiert, wird man mit einer natürlichen, selbst in lauten Umgebungen ausreichenden Gesprächsqualität beglückt.

Laufzeiten

Ein 1.780 mAh-Akku in Kombination mit einem S-AMOLED-Display: Laufzeitentechnisch durfte man vom Razr vorab zwar keine bahnbrechenden, aber doch solide Werte erwarten. Dies war insofern besonders wünschenswert, weil Motorola den Akku – zu guten Teilen aus konzeptionellen Gründen – fest verbaut, was zumindest für echte Poweruser ein handfestes Manko darstellt.

Video-Dauertest
  • 720p Dauertest:
    • Sony Ericsson Xperia Neo (Android 2.3.3)
      8:20
    • Apple iPad 2 (iOS 4.3.5)
      7:30
    • Apple iPhone 4 (iOS 5.0.1)
      7:20
    • HTC Evo 3D (Android 2.3.4)
      7:00
    • Sony Ericsson Xperia Ray (Android 2.3.3)
      6:55
    • Apple iPhone 4S (iOS 5.0.1)
      6:40
    • Apple iPhone 4S (iOS 5.0.0)
      5:40
    • RIM BlackBerry Playbook
      5:33
    • Motorola Droid Razr (Android 2.3.5)
      5:03
    • HTC Radar (Windows Phone 7.5)
      4:33
    • Samsung Galaxy Nexus (Android 4.0.1)
      4:27
    • HTC Sensation XL (Android 2.3.5)
      3:56
    • HP TouchPad (webOS 3.0.2)
      3:30
    • HTC Titan (Windows Phone 7.5)
      3:20
Einheit: Stunden, Minuten
Anmerkungen zu den Laufzeiten

Der im 720p-Dauertest ermittelte Wert von gut fünf Stunden entspricht in etwa dem, was man bei einem 4,3 Zoll großen, zeitgemäß ausgestatteten Smartphone erwarten darf. Abseits eines solch extremen Anwendungsszenarios lässt sich festhalten, dass man bei moderater Nutzung auch mit dem Razr zwischen einem und zwei Werktagen ohne Boxenstopp auskommen kann. Ein echter Langläufer ist das Gerät also nicht; vor der Konkurrenz verstecken muss es sich aber auch nicht.