Motorola Xoom 2 im Test: Sanieren wäre besser gewesen

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Patrick Bellmer
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Xoom 2 im Überblick

Design & Verarbeitung

Grundsätzlich setzt Motorola beim Xoom 2 auf die fast schon klassische Tablet-Optik. In der Frontalen dominiert natürlich das Display, welches von einem fingerdicken schwarzen Rand umgeben ist – dies kennt man bereits von der Konkurrenz. Allerdings geht man bei der Gestaltung der vier Ecken einen eigenen Weg und rundet diese ab. Allein dieser auf dem Papier geringe Unterschied im Vergleich zu den meisten anderen Tablets sorgt dafür, dass das Xoom 2 sehr eigenständig erscheint und sich auch vom Vorgänger abhebt.

Xoom 1 (oben) und Xoom 2 im Vergleich
Xoom 1 (oben) und Xoom 2 im Vergleich

Im Vergleich zu diesem hat auch die Rückseite eine neue Optik erhalten. Setzte Motorola beim ersten Xoom noch großflächig auf Aluminium und einen mehr oder weniger schmalen Plastikstreifen am oberen Rand, unter dem sich die diversen Antennen befinden, hat man diese nun an den rechten und linken Rand versetzt. Zudem trägt das mittig verwendete Aluminium ein deutlich dunkleren Farbton. Insgesamt entsteht leider nicht der Eindruck eines in sich stimmigen Designs – letztendlich aber eine Frage des jeweiligen Geschmacks.

Audio-Ausgang und Infrarotschnittstelle
Audio-Ausgang und Infrarotschnittstelle

Dafür sind die verschiedenen Bedien- und Kontaktelemente gut in das Gehäuse eingefasst. Auf der Unterseite stehen je ein Micro-USB- und -HDMI-Port zur Verfügung, auf der Oberseite der 3,5-Millimeter-Audio-Ausgang sowie eine Infrarotschnitttstelle. Hinzu kommen die Taste für das Ein- und Ausschalten sowie die Lautstärkewippe, die sich auf der Rückseite nahe dem rechten Rand (aus Sicht des Bedieners) befinden. Blind lassen sich diese beiden Elemente aber erst nach einer gewissen Eingewöhnungszeit verwenden, hier hat man sich gegenüber der ersten Xoom-Generation verschlechtert. Was aber auch für den microSD-Slot gilt, der zwar angedeutet, aber nicht vorhanden ist. Statt dessen findet unter der Abdeckung auf der Unterseite lediglich die für den Betrieb in Mobilfunknetzen erforderliche SIM-Karte ihren Platz.

Motorola Xoom 2: Rückseite
Motorola Xoom 2: Rückseite

In Summe bewegt sich die Verarbeitung auf einem guten, aber nicht überragenden Niveau. Gerade auf der Rückseite stören die deutlich spürbaren Übergänge zwischen Kunststoff und Aluminium. Dafür ist das Xoom 2 laut Motorola aber gegen Spritzwasser geschützt.

Display

In puncto Display hat Motorola nur behutsame Modellpflege betrieben. Nach wie vor misst die Anzeige in der Diagonalen 10,1 Zoll, die Auflösung 1.280 × 800 Pixel. Somit kann das Xoom 2 die kleinere der beiden HD-Auflösungen (1.280 × 720 Pixel) nativ darstellen, die restlichen 80 Pixel in der Vertikalen werden von den drei virtuellen Android-Tasten belegt. Anders als beim Vorgänger setzt Motorola jedoch auf ein IPS-Panel, wovon insbesondere die Betrachtungswinkel profitieren: Aus nahezu jedem Winkel werden Farben unverfälscht dargestellt. Geschützt wird das Display von Gorilla Glass, Kratzer und andere Beschädigungen sind also unter normalen Bedingungen nahezu ausgeschlossen.

Display-Messungen

Im Test erweist sich das Display aber nur als durchschnittlich. Zwar werden in der Spitze 429 Candela pro Quadratmeter erreicht, im direkten Sonnenlicht sind Spiegelungen aber nicht auszugleichen. Letztere sind allerdings auch bei schwachem Umgebungslicht nahezu immer vorhanden, rein subjektiv schlimmer als bei der Konkurrenz. Immerhin erreicht man aber einen höheren Helligkeitswert als beim Vorgänger. Was allerdings nicht für den Kontrast gilt, der beim Xoom 2 mit 727:1 eher im unteren Bereich unserer Skala angesiedelt ist.

Motorola Xoom 2
Motorola Xoom 2

Der integrierte Touch-Sensor kann hingegen überzeugen. Die üblichen Gesten, auch mit mehreren Fingern, werden sauber erkannt, Pinch to Zoom und ähnliches funktioniert so einwandfrei. Kommt es bei solchen Befehlen oder Texteingaben dennoch zu kurzen Aussetzern, liegt dies in der Systemleistung begründet, dazu jedoch an anderer Stelle mehr.