Aerocool Strike-X ST im Test: Sehr viel Platz für sehr viel PC

 4/11
Sven Scharpe
75 Kommentare

Ausstattung innen

Wird das Aerocool Strike-X ST von seinen Seitenwänden befreit, stellt sich beim Betrachter direkt ein Déjà-vu ein. Das Chassis selbst, ohne seine Anbauteile aus Kunststoff, basiert eindeutig auf dem bekannten Xigmatek Elysium, die einzige gravierende Änderung dürfte der Festplattenkäfig darstellen. Während Xigmatek auf durchgehende 5,25"-Schächte gesetzt hatte, kommt beim Strike-X ST von Aerocool ein um 90 Grad gedrehtes Modell zum Einsatz. Hier können bis zu 10 Datenträger im 3,5"/2,5"-Format Platz finden. Die Festplatten werden dabei auf speziellen Trägern aus Kunststoff von unten verschraubt. Eine Entkopplung der größeren 3,5"-Modelle ist dabei durch vier weiche Gummipuffer gewährleistet. Zu beachten ist in jedem Fall, dass im Auslieferungszustand nur knapp die Hälfte der Datenträger vom einsaugenden 200-mm-Lüfter gekühlt wird.

Bis zu vier Geräte im 5,25"-Format kann das Aerocool Strike-X ST aufnehmen, die Befestigung erfolgt mit einem linksseitig angebrachten Klemmmechanismus. Mit einem Handgriff macht dieses etwas wackelige Konstrukt aber auch schnell Platz für konventionelle Schrauben. Das Prunkstück dieses Gehäuses ist mit Sicherheit der beeindruckend große Mainboardträger, die vor so ziemlich keiner aktuell im Regal liegenden Hauptplatine in die Knie geht. Mit einer Vielzahl von mit Gummitüllen versehenen Öffnungen, sollte das verlegen der Kabel zu einer leichten Übung werden. Insgesamt können wir feststellen, dass der robuste Mainboarträger des Strike-X ST dem des Xigmatek Elysium bis ins Detail gleicht. Die drei ausgesprochen praktischen Verteilerplatinen, für jeweils bis zu sechs Lüfter, sind daher ebenfalls nicht neues. Neu ist an dieser Stelle allerdings, dass die Spannung die an den Platinen anliegt, über die drei am Deckel befindlichen Drehknöpfe reguliert werden kann. So kann dann gleich die Umdrehungsgeschwindigkeit von bis zu sechs Ventilatoren gleichzeitig gesteuert werden. Die Rückseite des Trays hält eine ausreichende Anzahl von Ösen bereit, um den bei der Installation entstehenden Kabelwust zu bändigen.

Am Deckel hat Aerocool eine weitere große 200-mm-Turbine angebracht, die darauf wartet die erwärmte Luft nach außen zu transportieren. Auf Wunsch kann an dieser Stelle noch ein weiteres Modell gleicher Größe oder alternativ bis zu drei kleinere 140 / 120-mm-Lüfter installiert werden. Am Boden gilt das gleiche Muster, optional sind bis zu zwei 200-mm-Ventilatoren oder alternativ bis zu drei 140 / 120-mm-Lüfter möglich. Zu beachten ist dabei in jedem Fall, dass die maximale Anzahl an Lüftern nur eingebaut werden kann, wenn das Netzteil nicht auf gleicher Ebene montiert wird. Da sind wir dann schon bei einer der großen Besonderheiten, die dieses Gehäuse bietet, das Strike-X ST lässt dem Anwender die Wahl ob er den Stromgeber unterhalb des Deckels oder aber lieber am Boden befestigen möchte. Die nicht verwendete Öffnung wird von einer Blende aus lackiertem Stahlblech verschlossen. Ansonsten gibt es am Heck noch einen 140-mm-Lüfter zu sehen und eine ganze Armada an Slotblechen. Die Befestigung der Erweiterungskarten erfolgt dabei mit robusten Rändelschrauben.

Qualitativ erlaubt sich der Hersteller keine Schnitzer, die Verarbeitung ist solide und frei von scharfen Kanten. Es fällt allerdings auf, dass das Strike-X ST im Gegensatz zum Xigmatek Elysium deutlich weniger verwindungssteif ist. Das liegt unserer Meinung nach ganz eindeutig an dem um 90 Grad gedrehten Festplattenkäfig, dieser kann dem Chassis nicht die gleiche hohe Stabilität geben wie die durchgehenden 5,25"-Schächte beim Elysium. Da ein Gehäuse dieser Größe aber ohne ohnehin nicht für den dauernden Transport vorgesehen ist, kann man über dieses Manko noch hinwegsehen.