Intels Ultrabooks: Ein Fazit zur 1. Generation

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Patrick Bellmer
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Fazit

Wie also lautet das Fazit nach nun acht getesteten Ultrabooks quer durch alle Preisklassen? Kurz gesagt: Durchwachsen. Denn wie die einzelnen Testergebnisse deutlich aussagen, gibt es das „eine“ Gerät nicht, das man allen Interessenten empfehlen könnte. Ganz klar ist aber, dass der Begriff Ultrabook einzig und allein eine Marketinghülse ist, ein Konstrukt Intels, welches niemand braucht. Denn es gibt genügend Notebooks, die nahezu alle Vorgaben des Chipherstellers erfüllen und nicht als Ultrabook vermarktet werden oder wurden.

Zudem spricht der Preis gegen die meisten Geräte. Bei einer Preisspanne von grob 700 bis 1.600 Euro liegen das günstigste und das teuerste Ultrabook in den wichtigen Punkten nicht so weit auseinander. Statt das Geld in gute Displays oder hochwertige Akkus zu stecken, wird mit Glas, Kohlefaser und Magnesium herumexperimentiert. Dabei zeigt Apple, das wohl heimliche Ultrabook-Vorbild, wie man es größtenteils richtig machen kann. Sieht man vom spiegelndem Display und den teils übertriebenen Aufpreisen für bestimmte Komponenten ab, findet man im MacBook Air ein in vielen Punkten überzeugendes Gerät. Gleiches gilt für das Samsung 900X3A, welches in den kommenden Wochen einen weiteren Nachfolger erhalten wird.

Asus Zenbook UX31E
Asus Zenbook UX31E

Die spannende Frage lautet deshalb, wie die zweite Generation, die vermutlich ab Juni erhältlich sein wird, aussieht. Insbesondere Acer und Asus, die als erste mit ihren Ultrabooks auf dem Markt waren, dürften eine Menge gelernt haben. Besonders große Hoffnungen ruhen dabei auf letztgenanntem Hersteller, die die Nachfolger des UX21E und UX31E bereits angekündigt hat und vor allem mit neuen Anzeigen punkten will. Eine große Rolle dürfte aber auch Ivy Bridge spielen. Das Herzstück der Ultrabooks wird wohl eine erheblich höhere Grafikleistung mit sich bringen und die Laufzeiten minimal verbessern – zu hoffentlich gleichbleibenden Preisen.

Bis dahin heißt es entweder warten oder mit Einschränkungen leben. Soll es jetzt ein Ultrabook werden, sollten Interessenten sich Asus' Zenbooks anschauen. Eine Alternative wäre Apples MacBook Air.

Kommentar

Wer erfolgreich ist, weckt das Interesse. Was man aus zahlreichen Bereichen des Lebens kennt, gilt auch für Notebooks. Jahrelang versuchten zahlreiche Hersteller, sich mit sogenannten Subnotebooks von den großen, teils klobigen Mobil-PCs zu unterscheiden und dem Kunden ein möglichst ausdauerndes und ausreichend leistungsstarkes Gerät anzubieten. Der Erfolg war meist bescheiden. Doch dann betrat Apple mit dem MacBook Air die Bühne.

Wie so oft erfand das Unternehmen das Rad dabei nicht neu – aber es machte es ein Stück weit runder. Vereinfacht gesagt schaute Apple sich die Stärken und Schwächen der Konkurrenz an und versuchte letztere wegzulassen. Anfangs von vielen belächelt, ist das MacBook Air mittlerweile nicht mehr wegzudenken. Kein Wunder also, dass Intel – immerhin ein wichtiger Lieferant bei Apples Notebooks – mehr Anteil an diesem wachsenden Segment haben wollte.

Ebenso wie Apple schaute sich der Chiphersteller genau an, womit man beim Kunden punkten könnte. Eine hohe Ausdauer, ein geringes Gewicht, eine ausreichend hohe Leistung – so heißen die wichtigsten Zutaten. Doch wie in der Küche entscheiden auch hier scheinbar winzige Details über Erfolg oder Misserfolg. Anders ist es nicht zu erklären, dass sich Apple bei ähnlichen Preisen weitaus weniger Schwächen und mehr Stärken leistet. Sicher, man muss sich mit Mac OS X und mehr Restriktionen als bei anderen Herstellern anfreunden können. Aber (noch) erhält man hier das wohl beste Ultrabook – auch wenn es keines ist.

Es bleibt zu hoffen, dass die Konkurrenz aus den eigenen Fehlern lernt und mit der zweiten Generation deutlich bessere Geräte abliefert. Denn wo die Konkurrenz stärker wird, sinken meist die Preise und steigt die Qualität. Von beidem profitiert am Ende der Kunde.

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