Google übernimmt Start-Up mit Audio-Passwort

Przemyslaw Szymanski
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Google hat das auf Sicherheitslösungen spezialisierte Unternehmen SlickLogin übernommen. Dies geht aus einem Eintrag auf der Internetseite des Start-Ups hervor. Mit dieser Akquisition führt Google seine Einkaufstour fort, nachdem der Konzern im Januar bereits das Unternehmen DeepMind gekauft hat.

SlickLogin wurde vor rund einem Jahren von den zwei ehemaligen Sicherheitsspezialisten des israelischen Militärs Or Zelig – aktueller CEO des Unternehmens – und Ori Kabeli sowie von Eran Galili ins Leben gerufen. Seither konzentriert sich das Unternehmen auf die Programmierung des eigenen, gleichnamigen Sicherheitssystems.

Dabei handelt es sich um eine App-Lösung, die auf für das menschliche Ohr kaum hörbare Ultraschall-Töne setzt, die vom Desktop-System respektive Notebook des Nutzers ausgegeben und mit dem Mikrofon des Smartphones aufgezeichnet werden. Stimmt der gesendete Ton mit dem aufgenommenen überein, wird der Zugang freigegeben. Der abgespielte Ton ist dabei niemals derselbe, wird zudem verschlüsselt übertragen und gilt nur für einen kleinen Zeitraum, um eine zusätzliche Sicherheit gewährleisten zu können.

Des Weiteren muss sich das jeweils dafür verwendete Smartphone in der Nähe des Desktop-Systems respektive Notebooks befinden, damit der Zugang freigegeben wird. Der Standort des mobilen Begleiters wird dafür mittels WLAN, Bluetooth, NFC, QR-Codes oder GPS ermittelt. Würde versucht werden, das Audiosignal simultan mit einem zweiten Smartphone aufzunehmen, hätte dies ebenfalls keinen Erfolg, weil die dazugehörigen Login-Daten nicht im Tonsignal codiert werden, sondern in der App gespeichert sind.

Mit SlickLogin ist es außerdem möglich, das Login auf bestimmte räumliche Gebiete zu begrenzen, sodass sich Nutzer anschließend nur in den vorher festgelegten Zonen anmelden können. Neben der beschriebenen Anmeldeverfahren können mit SlickLogin auch Zwei-Faktor-Authentifizierungen realisiert werden, bei denen der Nutzer weiterhin ein gewöhnliches Kennwort benötigt und in einem zweiten Schritt sein Smartphone an den Lautsprecher des Rechners halten muss.

SlickLogin hatte eigenen Angaben zufolge zuletzt bereits mit einer Bank an einer Proof-of-Concept-Lösung gearbeitet. Abseits dessen werden die Mitarbeiter laut eigenen Angaben zukünftig für Google arbeiten und ihre Forschung unter dem Dach des Suchmaschinenbetreibers weiterführen. Wie Google sich die Technologie dahinter auf lange Sicht zunutze machen möchte, ist nicht bekannt. Ebenfalls unklar ist, wie viel Geld Google für das Start-Up-Unternehmen bezahlt hat.