AMD FreeSync: Grundstein für die Verbreitung gelegt

Michael Günsch
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AMD FreeSync: Grundstein für die Verbreitung gelegt

Die Zusammenarbeit mit Herstellern von Scaler-Einheiten für Computermonitore soll AMDs Projekt FreeSync auf die Beine helfen. Mit MStar, Novatek und Realtek werden drei große Anbieter Frequenzteiler (Scaler) produzieren, die mit Adaptive-Sync umgehen können, was die Basis für AMD FreeSync bildet.

FreeSync ist AMDs Pendant zu Nvidias G-Sync. Beide Techniken bringen Bildraten von Monitor und Grafikkarte in Einklang und mindern somit bei Bewegtbildern auftretende Negativeffekte wie Stuttering und Tearing. Während G-Sync ein proprietäres Nvidia-Modul inklusive Scaler erfordert, setzt FreeSync auf Adaptive-Sync, das Teil des offenen Industriestandards DisplayPort 1.2a der VESA ist. Prinzipiell funktioniert Adaptive-Sync mit jedem Monitor, dessen Scaler eine dynamische Anpassung der Bildwiederholfrequenz erlaubt.

Entsprechend geeignete Frequenzteiler werden MStar, Novatek und Realtek bis zum Jahresende herstellen, wie AMD heute verlauten lässt. Damit ist der Grundstein für eine breite Markteinführung von Adaptive-Sync-kompatiblen Monitoren mit DisplayPort 1.2a im kommenden Jahr gelegt. Die Rede ist von Displays mit Bildfrequenzen von bis zu 144 Hertz bei Full HD oder QHD. Ultra-HD-Monitore werden mit bis zu 60 Hertz betrieben, denn erst DisplayPort 1.3 erlaubt auch hier höhere Frequenzen. Erste Displays mit dem Prädikat „FreeSync-ready“ sollen im ersten Quartal 2015 vorgestellt werden.

AMD FreeSync im Vergleich
AMD FreeSync im Vergleich

FreeSync bildet AMDs Part an der Technik, indem geeignete Display-Controller aktueller Radeon-Grafiklösungen per Treiber die Synchronisation mit dem Monitor ermöglichen. Die volle Unterstützung der dynamischen Frequenzanpassung während des Spielens bieten jedoch nicht alle aktuellen Grafikkarten von AMD. Wie folgende Übersicht zeigt, gehören zum Beispiel die Radeon-Modelle R9 280(X), R9 270(X) und R7 250(X) nicht dazu und profitieren von den dynamischen Bildwiederholraten nur bei der Videowiedergabe und im Energiesparmodus. Auf Seiten der APUs sind laut AMD alle Familien ab „Kabini“ und „Temash“ vollständig kompatibel.

Volle FreeSync-Kompatibilität*
(Spiele, Videos, Energiesparen)
Eingeschränkte FreeSync-Kompatibilität*
(Videos, Energiesparen)
Grafikkarten Radeon R9 295X2, R9 290X, R9 290, R9 285, R7 260X, R7 260 Radeon HD 7000, HD 8000, R7, R9
APUs Kaveri“, „Kabini“, „Temash“, „Beema“, „Mullins keine Angabe
*FreeSync setzt einen Monitor mit Unterstützung für Adaptive-Sync (ab DisplayPort 1.2a) voraus.

Laut AMDs Richard Huddy bedeutet die Unterstützung von FreeSync/Adaptive-Sync für Monitorhersteller Zusatzkosten von höchstens zehn bis zwanzig US-Dollar. Aufgrund des offenen VESA-Standards entfallen keine weiteren Lizenzkosten. Monitore mit G-Sync-Modul sollen hingegen aufgrund von Material- und Lizenzkosten etwa 80 bis 100 US-Dollar teurer als FreeSync-Monitore ausfallen, wie Huddy in einem Interview erklärte.

Mit deutlicher Verspätung erreichten die ersten G-Sync-Monitore vor einigen Wochen den hiesigen Markt. Die ersten Modelle fallen deutlich teurer als vergleichbare Monitore ohne G-Sync aus. Der Asus Swift PG278Q bildet hier eine kleine Ausnahme, da dieser neben G-Sync zudem erstmals ein TN-Panel mit 2.560 × 1.440 Bildpunkten sowie eine üppige Ausstattung bietet. Mit 799 Euro ist er aktuell der mit Abstand teuerste „Gaming“-Monitor am Markt.

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