Nubert nuPro im Test: A-100, A-200 und AW-350 am PC im Vergleich

Jirko Alex
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Nubert nuPro im Test: A-100, A-200 und AW-350 am PC im Vergleich

Einleitung

Nubert hat die NuPro-Serie nach nur drei Jahren generalüberholt. Das überrascht, weil die erste Generation ohne gravierende technische Mängel im Test zu überzeugen wusste. Und unüblich sind nur drei Jahre Laufzeit für Produkte aus dem Hause Nubert auch.

Der Hersteller begründet den schnellen Schritt zur „Next Generation“ mit einer raschen technischen Entwicklung im Bereich der Verstärkerelektronik, auf deren Basis sich bereits genug Verbesserungsmöglichkeiten für die vollaktiven NuPro-Lautsprecher ergeben hätten.

Tatsächlich hat sich gegenüber der ersten Generation vor allem etwas unter der Schleiflackoberfläche getan: Neben einer verbesserten Bedienung und mehr Möglichkeiten bei der Klangeinstellung soll eine rein digitale Signalverarbeitung für eine quasi rauschfreie Wiedergabe sorgen. Das wiederum wäre ein Versprechen, das die erste Generation nicht abgeben konnte. Ihr bescheinigte ComputerBase seinerzeit als wohlgemerkt einzigen Makel ein leises Grundrauschen.

ComputerBase findet im Test anhand der Lautsprecher A-100 und A-200 sowie dem Subwoofer AW-350 heraus, ob die neue Generation wirklich besser macht, was sie verspricht. Das Topmodell der Serie, die NuPro A-300, findet aufgrund des Preises von über 1.000 Euro pro Paar keine Berücksichtigung in diesem Artikel.

Technische Daten

Dass die neuen NuPro-Lautsprecher sehr gut ausgestattet sind, über mehrere Eingänge für eine analoge oder digitale Zuspielung verfügen, allesamt auf einen leistungsfähigen DSP setzen und über eine Infrarotfernbedienung gesteuert werden können, ist beim Blick auf das Datenblatt zu erkennen. Eine Besonderheit lässt sich hingegen nicht aus der Liste der technischen Daten herauslesen: Die Art, wie die NuPro-Aktivlautsprecher mit der Signalzuspielung umgehen.

NuPro A-100 NuPro A-200 NuPro AW-350
Hochtöner: Seidengewebekalotte,
19 mm
Seidengewebekalotte,
25 mm
(Tief-)Mitteltöner: Polypropylenmembran,
120 mm
Polypropylenmembran,
150 mm
Tieftöner: Longstroke-Tieftöner,
180 mm
Frequenzgang
(± 3 dB):
50 - 22.000 Hz 39 - 22.000 Hz 35 - 200 Hz
Nennleistung: 2× 60 Watt 2× 80 Watt 150 Watt
Leistungsaufnahme
im Standby:
ca. 0,4 Watt ca. 0,4 Watt ca. 0,4 Watt
Anschlüsse: Eingänge:
1× Stereo-Cinch
1× Coaxial
1× Toslink
1× USB

Ausgänge:
1× Sub-Out
1× Link
Eingänge:
1× Stereo-Cinch
1× Coaxial
1× Toslink
1× USB

Ausgänge:
1× Sub-Out
1× Link
Eingänge:
1× Line In (L und R)
1× High Level In (L und R)

Ausgänge:
1× Line Out (Satelliten)
Abmessungen:
(B × H × T)
165 × 270 × 165 mm 195 × 330 × 195 mm 240 × 390 × 240 mm
Gewicht: 8,6 kg (Paar) 13,2 kg (Paar) 8,8 kg
Ausführungen: Schleiflack, Schwarz oder Weiß Schleiflack, Schwarz oder Weiß Schleiflack, Schwarz oder Weiß
Preis: 570 € (Paar) 690 € (Paar) 445 €

Doch gerade in dieser Eigenschaft liegt eine große Besonderheit nicht nur gegenüber der ersten NuPro-Generation, sondern auch gegenüber anderen vollaktiven Lautsprechersystemen und Nahfeldmonitoren.

Nubert realisiert bei den neuen NuPro-Lautsprechern einen rein digitalen Signalweg bis hin zum Schaltverstärker. Das ist ungewöhnlich, da in der Regel selbst bei einer digitalen Signalzuspielung eine D/A-Wandlung hinter dem DSP erfolgt. Dieses analoge Audiosignal wird dann wiederum in eine andere Form gebracht, damit der entsprechende Verstärkertyp damit umgehen kann. Bei den NuPro-Lautsprechern, die auf einen Klasse-D-Verstärker setzen, würde die Weiterverarbeitung des Audiosignals in der Regel über eine sogenannte Pulsweitenmodulation (PWM) erfolgen. Dabei wird aus dem analogen Audiosignal und einem Dreiecksignal mittels eines Komparators ein Rechtecksignal moduliert, welches dann wiederum im eigentlichen Leistungsverstärker verstärkt wird.

Tatsächlich erfolgt in den neuen NuPros aber keine D/A-Wandlung hinter dem DSP. Stattdessen berechnet der DSP selbst das pulsweitenmodulierte Signal und gibt es direkt an den Schaltverstärker weiter. Dadurch werden Verluste, die sich bei der Wiedergabe vor allem in einem Rauschen äußern können, systematisch vermieden.

Eine Ausnahme bildet die analoge Signalzuspielung: Werden die NuPros über die Cinch-Anschlüsse mit der Quelle verbunden, erfolgt noch vor dem DSP eine A/D-Wandlung. Auch hier verspricht Nubert allerdings über eine ausgeklügelte Rauschunterdrückung eine weitgehend rauschfreie Wiedergabe.