Facebook: Aggressives Investieren nach Gewinnsprung

Frank Hüber
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Facebook: Aggressives Investieren nach Gewinnsprung
Bild: Mark Zuckerberg

Facebook legt für das dritte Quartal erneut gute Quartalszahlen vor und fährt ein Rekordergebnis ein. Dennoch gab die Aktie nachbörslich um zehn Prozent nach – Schuld ist Mark Zuckerbergs Ankündigung, in Zukunft aggressiver zu investieren und den Gewinn wieder auszugeben.

Dank wachsender Einnahmen durch Werbeeinnahmen im Mobilgeschäft, die inzwischen 66 Prozent aller Werbeeinnahmen von Facebook ausmachen, konnte Facebook den Nettogewinn mit 806 Millionen US-Dollar im Vergleich zum Vorjahresquartal, in dem dieser bei 425 Millionen US-Dollar lag, fast verdoppeln. Auch der Umsatz legte von 2,016 Milliarden US-Dollar auf 3,203 Milliarden US-Dollar zu.

Auch bei den Benutzerzahlen vermeldet Facebook wachsende Zahlen. Die Zahl der täglich aktiven Benutzer stieg um 19 Prozent im Jahresvergleich auf 864 Millionen. Die täglichen mobilen Nutzer legten mit 703 Millionen gar um 39 Prozent zu.

Für den nachbörslichen Druck auf die Aktie sorgte das nach Bekanntgabe der Geschäftszahlen durchgeführte Konferenzgespräch mit Analysten. Finanzchef David Wehner kündigte darin die Investition in langfristige Zukunftsprojekte an – auch in die von Marc Zuckerberg im August 2013 gegründete Organisation Internet.org, die sich dem Ziel verschrieben hat, den Zugang zum Internet für Milliarden Menschen zu fördern. Die Ausgaben sollen deshalb im kommenden Jahr um 55 bis 75 Prozent zulegen. Auch in die beiden in diesem Jahr gekauften Unternehmen WhatsApp und Oculus möchte Facebook verstärkt investieren. Für Personal, Infrastruktur und Technologien soll mehr ausgegeben werden als bisher. Verbunden mit der Aussicht auf ein verlangsamtes Umsatzwachstum im vierten Quartal 2014 nahm die Börse diese Informationen skeptisch auf.

Mark Zuckerberg bei der Konferenz zu den Geschäftszahlen
Mark Zuckerberg bei der Konferenz zu den Geschäftszahlen (Bild: Mark Zuckerberg)

Innerhalb von fünf Jahren sollen Dienste wie WhatsApp, Instagram und der Facebook Messenger zu eigenständigen Unternehmen aufgebaut werden, wofür zunächst eine breitere Nutzerbasis von mindestens einer Milliarde pro Dienst geschaffen werden soll. Oculus und Internet.org sieht Mark Zuckerberg dabei selbst als langfristige Wetten, deren Erfolg ungewiss sei. Gleichsam stellte er weitere, ähnliche Projekte in Aussicht, um das Unternehmen durch riskante, aggressive Investitionen langfristig auf die Zukunft vorzubereiten.