Kobo Glo HD im Test: Viel Auflösung für wenig Geld

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Michael Schäfer
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Das Einrichten

Das bereits im Test zum Aura und Aura HD kritisierte Einrichtungsprozedere wurde vom Hersteller Kobo zumindest teilweise geändert und vereinfacht. Zwar wird auf dem Display nach dem ersten Einschalten oder einer Wiederherstellung nach wie vor auf die USB-Verbindung mit einem Computer hingewiesen, um den Einrichtungsvorgang fortzuführen, reicht jedoch ein längerer Druck auf den Ein-/Ausschaltknopf.

Anschließend kann der Nutzer das WLAN-Netz einrichten. Hier verfällt Kobo ebenso wie andere Hersteller in die Unsitte, das WLAN-Passwort im Klartext anzuzeigen. Eine sichere Eingabe des Kennwortes ist zwar möglich, muss jedoch bewusst gewählt werden.

Im nächsten Schritt offenbart sich eine weitere Fahrlässigkeit seitens Kobo: Wählt der Nutzer bei den Einstellungen zu Datum und Uhrzeit die falsche Zeitzone, gelangt er mit der Zurückschaltfläche zur gewünschten Korrektur nicht ins vorherige Menü, sondern zur Auswahl des WLAN-Netzwerkes und muss dieses Prozedere noch einmal komplett durchlaufen.

Kobo Glo HD Startseite
Kobo Glo HD Startseite

Entscheidet sich der Nutzer für die PC-lose Variante, müssen zunächst die Zugangsdaten für ein vorhandenes Kobo-Konto angegeben oder ein neues Konto eingerichtet werden. Alternativ kann der Nutzer sich mit dem Account aus einer Reihe von weiteren Anbietern anmelden, darunter nach wie vor Facebook oder Rakuten. Angemerkt sei, dass an dieser Stelle anders als bei der Einrichtung des WLANs das Passwort automatisch ausgeblendet ist. Anschließend synchronisiert der Reader Lesezeichen, Notizen sowie Lesestatistiken und aktualisiert bei Bedarf die Firmware.

Bei der Einrichtung per PC muss zunächst auf der Kobo-Webseite die Desktop-Software geladen und installiert werden. Anschließend wird der Reader an den Rechner angeschlossen und über die Software erneut mit einem Account eingerichtet.

Die Anmeldung stellt auch den größten Kritikpunkt aus vergangenen Kobo-Tests dar: Ohne einen dieser Zugänge ist die Verwendung des Readers nicht möglich. Auf der Verpackung findet sich jedoch nach wie vor kein Hinweis über die Registrierungspflicht, lediglich über die benötigte Online-Verbindung via WLAN oder PC wird hingewiesen.

Übertragen von Inhalten

Wie von Kobo gewohnt, gibt es auch beim Glo HD verschiedene Möglichkeiten den Reader mit Lesematerial zu füllen. Durch den Verzicht eines Kartenslots entfällt jedoch die Option der Speichererweiterung und das einfache Hinzufügen von digitalen Büchern per externer Lösung. Die dem Benutzer zur Verfügung stehenden 3,2 Gigabyte des internen Speichers sollten jedoch für eine große Anzahl von Büchern ausreichend sein.

Der Kobo Glo HD unterstützt ein breites Spektrum an Formaten, von denen für den normalen Lesefreund jedoch lediglich E-Pub, Mobi sowie in einem gewissen Umfang PDF interessant sind. Darüber hinaus versteht sich der Reader auf Adobes Rechtemanagement.

Im Kobo-Shop gekaufte Bücher können ohne Probleme per Cloud auf den Reader geladen werden. Eigene Inhalte, wie unter anderem von Tolino oder Amazon bekannt, können der Wolke jedoch nach wie vor nicht hinzugefügt werden, sondern verlangen immer noch ein Aufspielen per USB-Verbindung.

Die Kobo-eigene Software agiert in der aktuellen Version zwar deutlich schneller und stabiler als es noch zum Test des Aura HD der Fall war, der Nutzen ist jedoch weiterhin stark begrenzt. So können lediglich über den integrierten Shop Bücher gekauft und auf den Reader übertragen werden. Das Anlegen von eigenen Sammlungen zur besseren Sortierung ist hingegen nach wie vor nur über den Reader möglich. Bei einer größeren Büchersammlung sollte die Organisation deshalb der freien E-Book-Organisationssoftware Calibre überlassen werden, die auf Wunsch lokal gespeicherte E-Books bei einer USB-Verbindung direkt auf den Reader laden kann.