Quartalszahlen: Microsofts Umsatz schrumpft um 6,5 Prozent

Nicolas La Rocco
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Quartalszahlen: Microsofts Umsatz schrumpft um 6,5 Prozent
Bild: Microsoft

Auch im ersten Geschäftsquartal 2016 ist der Umsatz von Microsoft weiter geschrumpft. Im Vergleich zum Vorjahr ist dieser um 6,5 Prozent gesunken. Nach dem höchsten Verlust der Firmengeschichte im Vorquartal steht unter dem Strich allerdings wieder ein Gewinn, der zudem höher als im Vorjahr und die Erwartungen ausgefallen ist.

Der Umsatz von Microsoft ist von 23,2 auf 21,7 Milliarden US-Dollar zurückgegangen. Dank rigoroser Sparmaßnahmen, zu denen primär die im Juli angekündigten Massenentlassungen von 7.800 Mitarbeitern der von Nokia aufgekauften Smartphone-Sparte zählen, steht unter dem Strich dennoch ein bereinigter Nettogewinn von 5,38 Milliarden US-Dollar oder 67 Cent pro Aktive. Analysten hatten mit nur 59 Cent pro Aktie gerechnet, der Kurs hat nachbörslich um rund 9 Prozent zugelegt.

CEO Satya Nadella spricht von großen Fortschritten in den drei Kernbereichen Productivity and Business Processes, Intelligent Cloud und More Personal Computing.

Im Bereich Productivity and Business Processes hat der Umsatz mit gewerblichen Office-Produkten und Cloud-Diensten um 5 Prozent zugenommen. Mit Office 365 für Geschäftskunden hat Microsoft sogar 70 Prozent mehr umgesetzt. Bei Office 365 für Endkunden kann Microsoft einen Zugewinn von 3 Millionen Abonnenten vorweisen.

Die Sparte Intelligent Cloud mit Server-Produkten, Azure und Enterprise-Mobility-Kunden ist um 8 Prozent gewachsen und hat ihren Umsatz auf 5,9 Milliarden US-Dollar erhöht.

Rückläufig ist die Sparte More Personal Computing, zu der auch Windows, Smartphones und Xbox zählen. Der Umsatz mit Windows OEM ist um 6 Prozent zurückgegangen, allerdings will man damit dennoch besser als der PC-Markt insgesamt abgeschnitten haben. Windows 10 wird dafür als ausschlaggebend genannt.

Einen deutlichen Umsatzrückgang von 54 Prozent hat die Smartphone-Sparte verzeichnet, die nach wie vor nicht an Fahrt aufnehmen will. Microsoft hatte lange Zeit keine neuen Produkte in diesem Bereich vorgestellt, zudem haben andere Hersteller keine neue Hardware mehr mit Windows Phone 8.1 vorgestellt. Die Branche wartet auf Windows 10 Mobile, von Microsoft selbst kommen Ende des Jahres die neuen Modelle Lumia 550, 950 und 950 XL. Auch der Umsatz mit Surface ist rückläufig, das Surface Pro 3 kam bereits im Sommer 2014 auf den Markt, die neuen Versionen Surface Pro 4 und Surface Book stehen erst noch an.

Der ebenfalls zur Sparte More Personal Computing zählende Bereich Gaming hat um 6 Prozent zugelegt. Ausschlaggebend sind hier vor allem mehr Xbox-Live-Abonnenten gewesen. 28 Prozent mehr monatlich aktive Nutzer haben den Umsatz auf 39 Millionen US-Dollar gehoben. Der Umsatz mit der Xbox selbst ist aber zurückgegangen, was Microsoft mit weniger verkauften Xbox 360 begründet.