Speichertechnologie: Microns Geschäftsjahr 2015 und der Ausblick auf 2016

Michael Günsch
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Speichertechnologie: Microns Geschäftsjahr 2015 und der Ausblick auf 2016
Bild: Micron

Micron hat die Wirtschaftszahlen zum abgelaufenen Quartal und das damit beendete Geschäftsjahr 2015 vorgelegt. Mit 16,2 Milliarden US-Dollar lag der Jahresumsatz fast auf dem Niveau des Vorjahres. Der Gewinn sank um 156 Millionen Dollar auf 2,9 Milliarden Dollar. Für TLC- und 3D-NAND gab es einen Ausblick.

Microns Geschäftsjahr 2015

Im vierten Fiskalquartal nahmen sowohl Umsatz (-7%) als auch Gewinn (-4%) gegenüber dem vorherigen Quartal leicht ab. Gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum ist das Minus deutlicher: Der Umsatz sank um 15 Prozent, der Profit um fast 60 Prozent. Die Bruttogewinnmarge lag bei 27 Prozent.

FQ4 2015 FQ3 2015 FQ4 2014 FJ 2015 FJ 2014
Umsatz (Mio. USD) 3.600 3.853 4.227 16.192 16.358
Nettogewinn (Mio. USD) 471 491 1.150 2.889 3.045
Hinweis: Microns 4. Fiskalquartal (FQ) und Fiskaljahr (FJ) endete am 3. September 2015

Das durchwachsene Ergebnis im abgelaufenen Quartal begründet Micron einmal mehr vor allem mit dem schwachen PC-Geschäft. Der Halbleiterhersteller versorgt den PC-Markt mit DRAM für Arbeitsspeicher und NAND-Flash für USB-Sticks, Speicherkarten und SSDs. Bei der NAND-Flash-Produktion kooperiert Micron mit Intel als Joint-Venture IMFT.

Die Ergebnisse der vier Geschäftssparten
Umsatz FQ4 2015 Op. Gewinn FQ4 2015 Umsatz FQ3 2015 Op. Gewinn FQ3 2015
Compute Networking Business Unit (CNBU) 1.301 99 1.514 266
Storage Business Unit (SBU) 848 -46 901 -33
Mobile Business Unit (MBU) 958 262 938 296
Embedded Business Unit (EBU) 475 104 483 98
Werte in Mio. US-Dollar

DRAM-Geschäft

Im Earnings Call ging Micron auf die Ergebnisse der einzelnen Speichersparten näher ein. Demnach habe das DRAM-Geschäft im vierten Quartal 60 Prozent des Gesamtumsatzes ausgemacht und bleibt damit das Hauptsegment. Sieben Prozent niedrigere durchschnittliche Verkaufspreise (ASPs) haben zu geringeren Margen geführt, was sich im sinkenden Umsatz widerspiegelt.

Über 30 Prozent des DRAM-Umsatzes entfielen dabei auf Speicherchips für Mobilgeräte, wobei gegenüber dem dritten Quartal ein Anstieg verzeichnet wurde. Der PC-Bereich sank von etwa 30 Prozent auf wenig mehr als 20 Prozent. DRAM-Chips für Server-Module machten zwischen 20 und 25 Prozent des Umsatzes aus und legten leicht zu. Auf die restlichen Segmente mit Netzwerk-, Grafik-, Automobil- und anderen Embedded-Lösungen entfielen wenig mehr als 20 Prozent. Absolute Zahlen wurden nicht angegeben.

Im kommenden Geschäftsjahr soll der neue 20-nm-DRAM bereits über die Hälfte der DRAM-Produktion von Micron ausmachen. Der Fokus liegt auf DDR4 für PCs und Server sowie LPDDR4 für Mobile-DRAM.

Non-Volatile Memory

Dem Handel mit nicht flüchtigem (non-volatile) Speicher spricht Micron einen Anteil von 32 Prozent am Gesamtumsatz des Unternehmens zu – dazu zählt vor allem NAND-Flash. Für 40 Prozent des Umsatzes dieser Sparte haben Speicherchips für Verbraucherprodukte gesorgt, zu denen Speicherkarten und USB-Laufwerke zählen. Sogenannte Multi-Chip-Packages (MCP) für Mobilgeräte, die mit NAND- oder NOR-Flash von Micron bestückt sind, machten wenig mehr als 20 Prozent aus. SSDs werden genau wie Automobil- und andere Embedded-Segmente mit rund 15 Prozent am Umsatz verbucht. Die durchschnittlichen Verkaufspreise blieben im Non-Volatile-Geschäft mit einem Minus von einem Prozent stabil.