Kingston HyperX Savage im Test: USB-Stick mit 128 GB liebt Filme, aber scheut Spiele

Michael Günsch (+1)
52 Kommentare
Kingston HyperX Savage im Test: USB-Stick mit 128 GB liebt Filme, aber scheut Spiele

Kingston HyperX Savage

Kingston verspricht für den USB-Stick HyperX Savage Transferraten von 350 MB/s lesend und 250 MB/s schreibend. Damit positioniert sich das neue Topmodell des Herstellers noch vor dem schnellen Extreme Pro von Sandisk. Im Test zeigt sich: Werden große Dateien geschrieben, wird sogar Samsungs externe SSD Portable T1 eingeholt. Allerdings auch nur dann.

Hinter USB 3.1 steckt USB 3.0

An einem neuen Schnittstellenstandard liegt das allerdings nicht, denn hinter dem beworbenen USB 3.1 Generation 1 steckt USB 3.0 mit maximal 5 Gbit/s. Erst die Bezeichnung USB 3.1 Gen 2 deutet auf die doppelt so hohe Bandbreite von maximal 10 Gbit/s hin. USB 3.0 wurde schlicht und ergreifend in USB 3.1 Gen 1 umbenannt.

Den HyperX Savage gibt es vorerst in drei Kapazitäten: 64, 128 und 256 GB. Die Preise liegen bei 40, 80 respektive 120 Euro. Weil die kleinste Version weniger Chips bietet, fällt ihre Geschwindigkeit beim sequenziellen Schreiben mit 180 MB/s kleiner aus, als bei den größeren Modellen. Der Vorgänger DataTraveler HyperX 3.0 wird aber auch von diesem Modell zumindest auf dem Papier geschlagen.

Alte und neue Generation im Vergleich
Kapazität Geschwindigkeit (Lesen/Schreiben)
Kingston DataTraveler HyperX 3.0 Kingston HyperX Savage
128/256 GB 225/135 MB/s 350/250 MB/s
64 GB 350/180 MB/s

Im Vergleich zum ebenfalls rund 80 Euro teuren 128-GB-Stick SanDisk Extreme Pro liegt der HyperX Savage beim sequenziellen Lesen in Front. Vergleichen lassen muss sich der Stick aber auch mit Samsungs Portable SSD T1, die mit 250 Gigabyte Kapazität aktuell ab 110 Euro und damit pro Gigabyte sogar günstiger zu haben ist.

Das Testobjekt mit 128 GB bringt bei Abmessungen von 76,3 × 23,5 × 12,2 mm rund 26 Gramm auf die Waage. Die Serie wird mit einer Garantiezeit von fünf Jahren angeboten. Das Gehäuse aus gummiertem Kunststoff ist von einem roten „X“ aus Metall umschlossen – das Markenzeichen der Produktfamilie HyperX. Der USB-A-Stecker verbirgt sich hinter einer Kappe an einem Ende des Sticks, am anderen Ende befindet sich eine Öse zur Befestigung am Schlüsselbund. Eine blaue LED-Anzeige meldet Dateizugriffe durch Blinken.

Keine Details zur Technik

Keine Informationen gibt es von Kingston zur technischen Basis des USB-Sticks, und weil davon auszugehen ist, dass ein Öffnen die Hardware beschädigt, bleiben Controller und Speicher damit unbekannt.

Ohne die folgenden Testergebnisse vorwegzunehmen: Es kommt offenbar kein SSD-Controller wie beim SanDisk Extreme Pro 128 GB zum Einsatz. Inwieweit sich dies bemerkbar macht, zeigen die nachfolgenden Seiten.

Testbeschreibung

Zunächst wurden erste Tests auf einer aktuellen Plattform mit Skylake-CPU (Core i7-6700K) und Z170-Mainboard (Asus Z170-Deluxe) samt USB 3.1 (ASMedia) durchgeführt. Wie zuvor beschrieben, arbeitet der Kingston HyperX Savage effektiv noch mit USB 3.0; das Kürzel USB 3.1 spielt in dieser Form keine Rolle. Während die Samsung Portable SSD T1 den Kingston-Stick beim Schreiben der Spieledateien deutlich hinter sich lässt, herrscht bei den Videodateien in etwa Gleichstand – ein Indiz für die hohen sequenziellen Transferraten des HyperX Savage.

Dateitransfer Steam
  • 109 GB Steam-Spiele Schreiben:
    • Samsung Portable T1 SSD
      7:19
    • Kingston HyperX 128 GB
      12:51
Einheit: Minuten, Sekunden
Dateitransfer Video
  • 3 x 10 GB Video Schreiben:
    • Kingston HyperX 128 GB
      1:47
    • Samsung Portable T1 SSD
      1:48
Einheit: Minuten, Sekunden

Um zusätzliche Vergleichswerte zu haben, wurden die gleichen Testbedingungen wie beim Test der Samsung Portable SSD T1 geschaffen, wozu sich Ergebnisse mit dem SanDisk Extreme Pro 128 GB und einer externen Festplatte gesellen. Statt der Plextor M6e Black 256 GB kam Samsungs SSD 950 Pro 512 GB als Systemlaufwerk und Datenquelle zum Einsatz. Da jedoch nicht die schnelle PCIe-SSD, sondern die USB-Schnittstelle den limitierenden Faktor darstellt, nimmt der Wechsel keinen Einfluss auf die Leistung – zur Sicherheit wurde dies gegengeprüft. Mit Transferraten von bis zu 2.500 MB/s lesend und 1.500 MB/s schreibend liefert die 950 Pro mehr als ausreichende Reserven für alle USB-Laufwerke.

Neben den Benchmarks AS SSD Benchmark 1.7.4739.38088 und CrystalDiskMark 3.0.3b wurde die Transferleistung in der Praxis untersucht.

  • Lesetest: Dateitransfer von Kingston HyperX Savage (USB 3.0) zu Samsung SSD 950 Pro (PCIe)
  • Schreibtest: Dateitransfer von Samsung SSD 950 Pro (PCIe) zu Kingston HyperX Savage (USB 3.0)

Wie zuvor wurde mit einer exFAT-Partition getestet. Der Windows-Schreibcache wurde in der Standardeinstellung „deaktiviert“ belassen: Bei Wechselspeicher ist der Cache in der Regel zum schnellen Entfernen des Laufwerks deaktiviert.