SSD: Samsung 750 Evo und OCZ Trion 150 vor Markteinführung

Michael Günsch
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SSD: Samsung 750 Evo und OCZ Trion 150 vor Markteinführung

Die zunächst nur in Asien vorgestellte Samsung SSD 750 Evo wird augenscheinlich auch in Deutschland auf den Markt kommen. Hiesige Händler preisen das Modell mit 250 Gigabyte Speichervolumen an. Auch die neue OCZ Trion 150 wird seit einigen Tagen im Preisvergleich gelistet.

SSD 750 Evo als abgespeckte 850 Evo

Im November war die SSD 750 Evo von Samsung in Japan vorgestellt worden. Zu diesem Zeitpunkt gab es keine Informationen zu einer Markteinführung in Europa. Anfang des Jahres hatte The SSD Review berichtet, dass die 750 Evo ab Februar auch in den USA eingeführt werden soll. Die Listungen im deutschen Endkundenhandel weisen darauf hin, dass dies auch in Europa der Fall sein wird.

Samsung SSD 750 Evo
Samsung SSD 750 Evo (Bild: Hermitage Akihabara)

Nach bisherigem Kenntnisstand basiert die 750 Evo nicht auf Samsungs V-NAND genanntem 3D-NAND wie er in der beliebten 850 Evo zu finden ist. Stattdessen soll in einem 16-nm-Verfahren hergestellter 2D-TLC-NAND mit drei Bit pro Speicherzelle Verwendung finden. Auch die ältere 840 Evo basiert auf planarem TLC-NAND-Flash, allerdings wurde dieser noch im 19-nm-Prozess gefertigt, der aufgrund größerer Zellabstände eine höhere Haltbarkeit verspricht. Beim in der 850 Evo eingesetzten V‑NAND handelt es sich zwar ebenfalls um TLC-Speicher, doch bietet dieser aufgrund der dreidimensionalen Struktur mit übereinanderliegenden Ebenen eine höhere Haltbarkeit und auch Vorteile bei Leistung und Leistungsaufnahme.

Es ist zu erwarten, dass die 750 Evo den neuen Einstieg in Samsungs SSD-Portfolio für Endkunden bilden wird. Entsprechend ist mit niedrigen Preisen zu rechnen, auch wenn die ersten Preisvorstellungen der Händler dies nicht widerspiegeln. Das 250-GB-Modell wird momentan ab 84 Euro gelistet, womit die 750 Evo etwas teurer wäre als eine 850 Evo gleicher Kapazität. Mit breiter Verfügbarkeit sollte sich dies ändern, denn nicht nur beim Speicher, sondern auch bei Garantie und Ausstattung bietet die 750 Evo deutlich weniger. Die Serie ist zudem auf Modelle mit 120 und 250 GByte begrenzt, während es die 850 Evo inzwischen mit bis zu 2 Terabyte gibt – ein Modell mit 4 TByte soll im Sommer folgen.

Eine Nachfrage bei Samsung nach mehr Details zu Produkt und Markteinführung blieb bisher unbeantwortet.

OCZ Trion 150 tritt in die Fußstapfen der Trion 100

Auch bei OCZ steht die Markteinführung eines neuen Einsteigermodells an. Die SSDs der Serie Trion 150 treten das Erbe der günstigen Trion 100 an und werden diese im Laufe der Zeit ersetzen. Der Unterschied liegt vor allem im verbauten Flash-Speicher: Statt Toshibas A19nm-TLC-NAND kommt die neue 15-nm-Generation zum Einsatz, die potentiell weniger haltbar ist, aber niedrigere Kosten bedeutet.

OCZ Trion 150 SSD
OCZ Trion 150 SSD (Bild: Geizhals.at)

Offizielle Details zur Trion 150, wie zum Beispiel ein Datenblatt mit allen Spezifikationen, fehlen noch. Auf Nachfrage erklärte OCZ, dass es in den kommenden Wochen weitere Informationen geben werde. Abseits des Speicherwechsels seien aber keine großen Änderungen gegenüber der Trion 100 zu erwarten und auch die beworbenen Leistungswerte fallen voraussichtlich identisch aus.

Folglich wird ebenfalls ein SLC-Cache zur Leistungssteigerung eingesetzt. Für Transfers jenseits des schnellen Zwischenspeichers soll aber die Schreibleistung des TLC-NAND-Flash gesteigert worden sein: Die Rede ist von etwa 180 MB/s statt 90 MB/s. Auch hier fehlen technische Details, jedoch soll die enge Kooperation mit dem Mutterkonzern und zugleich Speicherlieferanten Toshiba dabei geholfen haben. Die niedrige Schreibleistung jenseits des kleinen SLC-Cache war einer der großen Kritikpunkte bei der OCZ Trion 100.

Im Handel werden Modelle der Trion-150-Serie mit 120, 240, 480 und 960 GByte zu Preisen von rund 49, 72, 145 und 275 Euro gelistet. Laut OCZ werde das Preisniveau ähnlich oder etwas niedriger als bei der Trion 100 ausfallen. Wann genau die Trion 150 verfügbar sein wird, bleibt indes unbekannt. Erst mit breiter Verfügbarkeit lassen sich Rückschlüsse auf die Preisgestaltung im Endkundenhandel ziehen.

Nachtrag: Inzwischen ist die Vorstellung der OCZ Trion 150 erfolgt. Erwartungsgemäß ändert sich bis auf den neuen Speicher nichts an den Spezifikationen.

Für den teureren High-End-Sektor bereitet OCZ die Einführung des RevoDrive 400 vor, das mit Transferraten von bis zu 2.400 MB/s über PCIe 3.0 x4 sowie NVMe-Unterstützung in einer ganz anderen Leistungsklasse spielt. Das RevoDrive 400 wird erst nach der Trion 150 eingeführt, ein genauer Termin ist auch hier nicht bekannt.