Oculus Rift CV1 im Test: Die bessere VR-Brille für Spiele im Sitzen

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Jan-Frederik Timm (+1)
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Fazit

Oculus Rift und HTC Vive haben am Ende noch weniger gemein, als es der Blick auf die Spezifikationen erwarten lässt. Denn selbst dort, wo offensichtlich Gleichstand herrscht, gibt es große Unterschiede: beim Bild.

Die Rift löst gefühlt höher auf

Die Darstellung der virtuellen Welt über die 2.160 × 1.200 Pixel der Oculus Rift ist sichtbar klarer, der Fliegengittereffekt und die Sichtbarkeit von Sub-Pixeln deutlich schwächer ausgeprägt. Gerade in Spielen, in denen der Blick oft in die Ferne schweift, und bei Schriften fällt das stark auf. Dafür sind die Scheuklappen links und rechts beim Blick geradeaus in der Rift präsenter und Lens Flare tritt häufiger in Erscheinung.

Eine IR-Kamera verfolgt das Headset
Eine IR-Kamera verfolgt das Headset

Einen weiteren Vorteil kann die Rift auch durch das im SDK hinterlegte Asynchronous Timewarp (ATW) auf sich verbuchen, das in einigen Anwendungsfällen auch Bildwiederholtraten weit unter den 90 FPS effektiv verschleiern kann. Im Gegensatz zu Valves Alternative Interleaved Reprojection braucht ATW zwar aktuelle Grafikkarten, das Ergebnis kann sich auf denen aber sehen lassen.

Als grundsätzlich noch besser darf auch der Tragekomfort der schlankeren und zugleich leichteren Rift bezeichnet werden, allerdings nur mit Einschränkung: Brillenträgern fällt das Auf- und Absetzen schwerer und die Lücke um die Nase ist deutlich auffälliger. In der Regel sollte aber nur den Mitbewohnern oder dem Postboten der Abdruck der Brille im Gesicht auffallen.

Die bessere VR-Brille für Spiele im Sitzen

Das Ökosystem und die darin verfügbaren Spiele außen vorgelassen, ist die Oculus Rift damit aktuell die bessere VR-Brille für ihr Einsatzgebiet: VR-Spiele, die im Sitzen oder im Stehen ohne den Einsatz der Hände gespielt werden. Beides geht zwar auch mit der Vive, wer deren zusätzliche Möglichkeiten jedoch nicht nutzen will, sollte aus technischer und preislicher Sicht allerdings zur Rift greifen. Auch auf die komplexere Einrichtung können diese Spieler dann verzichten, stimmen zugleich aber stillschweigend zur Datenübermittlung an Facebook ein.

Mehr VR-Erfahrungen mit der Vive

Verschlossen bleiben Käufer der Rift wiederum zwei ganz neue VR-Erfahrungen, die mit der HTC Vive möglich sind: Das Einbinden der Hände und das freie Bewegen in der virtuellen Realität. Beide strahlen eine ganz eigene Faszination aus. Erst im 2. Halbjahr wird es auch von Oculus Controller inklusive einer zweiten Kamera für deren Tracking geben, über die Güte des Trackings und die Möglichkeit zum Bewegen im Zimmer lässt sich aktuell aber nur spekulieren. Die Vive wiederum bietet beides schon heute auf sehr hohem Niveau. Und ihre Kamera vereinfacht das Zurechtfinden mit aufgesetzter Brille sehr.

So führt dieser Test auch zu einer weiteren Erkenntnis: Die perfekte VR-Brille für alle Einsatzzwecke gibt es zurzeit noch nicht.

Oculus Rift (CV1) und HTC Vive (final)
Oculus Rift (CV1) und HTC Vive (final)

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