Universal Flash Storage: Samsungs erste UFS-Speicherkarte liefert 530 MB/s

Update Michael Günsch
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Universal Flash Storage: Samsungs erste UFS-Speicherkarte liefert 530 MB/s
Bild: Samsung

Samsung hat den jungen Speicherstandard Universal Flash Storage (UFS) erstmals als Speicherkarte umgesetzt. Die ersten Modelle bieten 32 bis 256 GB Speicherplatz und eine maximale Leserate von 530 MB/s. UFS gilt als schnellerer Nachfolger von microSD und eMMC.

UFS als wechselbare Speicherkarte für Kameras

Während UFS bisher als BGA-Package vor allem auf Platinen von High-End-Smartphones verlötet war, gibt es seit dem März 2016 auch einen offiziellen JEDEC-Standard für UFS-Speicherkarten, den JESD220-2 Universal Flash Storage (UFS) Card Extension Standard. Die darin spezifizierte UFS 1.0 Card bietet eine maximale Datenrate von 600 MB/s über eine Leitung in beide Richtungen. BGA-Lösungen mit UFS 2.0 bieten über zwei Datenleitungen hingegen den doppelten Durchsatz von 1.200 MB/s brutto.

Samsung ist der erste Hersteller, der das neue Format umsetzt. Im Februar 2015 hatte der Hersteller mit der Massenproduktion von UFS-2.0-Speicherchips mit 128 GByte begonnen. Ein Jahr später folgten 256-GB-Chips mit hoher Datenrate von bis zu 850 MB/s. Auch andere Hersteller bieten UFS-Speicherchips an. SK Hynix hatte vor einem Jahr UFS-2.0-Chips mit 64 GByte und bis zu 780 MB/s vorgestellt.

Speicherkarten so schnell wie eine SATA-SSD

Für die ersten UFS-1.0-Karten nennt Samsung maximale Datentransferraten von 530 MB/s beim Lesen und 170 MB/s beim Schreiben. Die Lesegeschwindigkeit liegt damit auf dem Niveau von SATA-SSDs. Auch die 40.000 beziehungsweise 35.000 IOPS beim wahlfreien Lesen und Schreiben von 4K-Daten können mit SSDs der Einstiegsklasse mithalten. Gegenüber den bisher erhältlichen microSD-Karten fällt der Leistungsvorsprung deutlich aus: Die schnellsten microSD-Karten mit UHS-II-Schnittstelle bringen es auf bis zu 275 MB/s, sind aber bisher nur mit maximal 128 GByte erhältlich. MicroSD-Karten mit 256 GByte besitzen die langsamere UHS-I-Schnittstelle und kommen nur auf 100 MB/s in der Spitze.

Einen praktischen Leistungsvergleich liefert Samsung mit dem Schießen von hochauflösenden Fotos in Serie. Für das Speichern von 24 JPEG-Fotos mit zusammen rund 1.120 MByte würde die 256-GB-UFS-Karte weniger als sieben Sekunden benötigen. Eine UHS-1-microSD-Karte brauche dafür hingegen bei 35 MB/s rund 32 Sekunden.

Kameras als Haupteinsatzgebiet, Geräte fehlen

Die UFS-Karten sollen laut Samsung vor allem in Aufnahmegeräten mit hoher Auflösung wie DSLRs, 3D-VR-Kameras, Action-Kameras und Drohnen Verwendung finden. Als Speicherkapazitäten stehen 32, 64, 128 oder 256 GByte zur Verfügung, wobei die genannten Leistungsdaten für das größte Modell gelten. Wann die UFS-Karten verfügbar sein sollen und wie viel sie kosten, verrät die Ankündigung nicht. Auch die Suche nach kompatiblen Kameras oder anderen Geräten lieferte kein Ergebnis. Die Redaktion hat Samsung diesbezüglich kontaktiert und wird den Artikel bei Antwort aktualisieren. Die Karten sollen aber schon bereit für die Serienproduktion sein.

Update

Inzwischen hat Samsung die Dimensionen der UFS-Karten bestätigt. Die Abmessungen betragen 11 × 15 × 1,0 mm (B × L × H) und sind damit genauso groß wie bei microSD-Karten. Doch kompatibel sind beide Formate nicht, wie bereits an den anders angeordneten Kontakten auf der Rückseite der Karten erkennbar ist. Einen Termin oder Preis für die UFS-Karten verriet Samsung auch auf Nachfrage nicht. Die Frage nach kompatiblen Geräten bleibt unbeantwortet.