GeForce GTX 1080 Ti: Nvidia testet Grafikkarte mit 10 GB Speicher an „384 Bit“

Jan-Frederik Timm
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GeForce GTX 1080 Ti: Nvidia testet Grafikkarte mit 10 GB Speicher an „384 Bit“
Bild: Nvidia

Erneut ist es die indische Import-Export-Datenbank Zauba, die über einen Eintrag Spekulationen über eine GeForce GTX 1080 Ti nährt. Dem Datensatz zufolge wurde in der vergangenen Woche eine Grafikkarte mit 10 GB Speicher und 384 Bit breitem Speicherinterface von Nvidia aus China nach Indien versandt.

Nvidia testet die neue Grafikkarte in Indien

Nvidia betreibt einen Entwicklungsstandort im indischen Bangalore, an dem neue GPUs und Grafikkarten bereits wiederholt getestet wurden. Die beim Zoll angegeben Kennung 699-1G611-0010-000 entspricht keinem von Nvidia bisher benutzten Code, ähnelt aber der Kennung 699-1G611-0000-000 der neuen Nvidia Titan X. Die Vermutung, es könnte sich um eine weitere Grafikkarte auf Basis von GP102 handeln, liegt damit nahe.

Der Eintrag vom 8. November nährt Spekulationen um die GeForce GTX 1080 Ti
Der Eintrag vom 8. November nährt Spekulationen um die GeForce GTX 1080 Ti

Mit 10 GB GDDR5X würde sich die GeForce GTX 1080 Ti genau zwischen Titan X und GeForce GTX 1080 positionieren. Nicht ganz in das Bild passen allerdings die angegebenen 384 Bit beim Speicherinterface. Das Speicherinterface von GP102 auf der Titan X spricht zwölf 1-GB-Speicherbausteine mit 32 Bit Bandbreite an – mit zwei Speicherbausteinen weniger wären (unter Verlust an Bandbreite) eigentlich nur 320 Bit notwendig.

GP102 könnte weiter beschnitten sein

Die Verwendung eines auf den ersten Blick zu breiten Speicherinterfaces könnte allerdings auf Einschnitte in der verwendeten GPU hinweisen. Sofern diese Einschnitte die Anbindung des Speichers betreffen, wäre es nach dem PR-Desaster um die so beschnittene GeForce GTX 970 sinnvoll, auch die Speicherkapazität zu senken, um dem gesamten Speicher weiterhin die volle in der GPU verfügbare Bandbreite zur Verfügung stellen zu können. Intern könnte die GPU also möglicherweise nur 320 Bit mit voller Geschwindigkeit ansprechen, dann ergäben 10 GB auf 384 Bit wieder Sinn. Nvidia müsste das aber trotzdem kommunizieren. Vorerst bleibt das in Ermangelung weiterer Informationen zu den Eckdaten der GPU aber reine Spekulation.

Die Ti als Vorsorge für AMD Vega

Dass Nvidia die GeForce GTX 1080 Ti noch in diesem Jahr veröffentlichen wird, gilt als unwahrscheinlich. Deutlich wahrscheinlicher ist, dass der Hersteller mit diesem Modell der Vorstellung von AMDs Vega im Frühjahr 2017 zuvor kommen wird.