Nvidia Turing: Spiele-Benchmarks der RTX 2080 Ti mit Fragezeichen

Fabian Vecellio del Monego
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Nvidia Turing: Spiele-Benchmarks der RTX 2080 Ti mit Fragezeichen
Bild: Nvidia

Auf YouTube wurden – absichtlich oder nicht – erste Ultra-HD-Benchmarks der Nvidia GeForce RTX 2080 Ti gezeigt – und die Ergebnisse passen ins Bild der bisherigen Gerüchte. Mittlerweile wurde das Video des Nutzers PC Hocası TV wieder offline gestellt, andere Nutzer verbreiteten den Inhalt allerdings weiter.

Werte sind mit Vorsicht zu genießen

Dabei handelte es sich um angeblich echte Benchmarks, die noch gar nicht zur Veröffentlichung bestimmt waren, wie 3D Center berichtet. Der türkische YouTuber PC Hocası TV hatte das entsprechende Video, in dem er die beiden Grafikkarten GeForce RTX 2080 Ti und GeForce GTX 1080 Ti in ihrer Founders Editon gegenüberstellte, bereits am 30. August veröffentlicht. Inzwischen wurde es wieder entfernt, ein Kommentar dazu liegt nicht vor. Andere Nutzer auf Reddit wie auf YouTube griffen die durchgesickerten Benchmarks auf und verbreiteten diese. Zuvor wurden lediglich erste potentielle Time-Spy-Benchmarks der RTX 2080 bekannt, die zu den seitens Nvidia kommunizierten Angaben passen.

Zwar passen die angeblichen Ergebnisse zu den Erwartungen, die Authentizität kann aber niemand garantieren, weshalb die Benchmarks mit großer Vorsicht zu behandeln sind. Nicht besonders hilfreich für die Glaubwürdigkeit ist zweifelsohne, dass zu keiner Zeit die Grafikkarte selbst in dem Video zu sehen gewesen ist. Und es ist unklar, in welchem Stadium sich die Treiber befunden haben. Details zum Testsystem fehlen ebenfalls. Fragezeichen bleiben also viele.

Leistungszuwächse schwanken je nach Spiel sehr stark

Getestet wurde laut PC Hocası TV mit den jeweiligen Ultra-Voreinstellungen der Spiele, als Auflösung kam mit 3.840 × 2.160 Bildpunkten Ultra HD zum Einsatz. Während der Turing-Grafikbeschleuniger im Schnitt 37,4 Prozent mehr Frames per Second als das Pascal-Pendant erreichen konnte, gestaltet sich der relative Leistungszuwachs je nach Spiel sehr unterschiedlich. Lediglich rund 27 Prozent Mehrleistung in dem bereits im April 2015 für Windows veröffentlichten GTA V stehen einer mehr als doppelt so hohen Differenz von knapp 55 Prozent in Far Cry 5, das im März dieses Jahres erschien, gegenüber. Nur wenige Spiele liegen nah am Durchschnitt: In den meisten Titeln liegt der Gewinn bei 20 bis 30 oder 40 bis hin zu über 50 Prozent.

Angebliche Benchmarks in UHD-Auflösung
GTX 1080 Ti RTX 2080 Ti Leistungszuwachs
Battlefield V 54,5 FPS 75,2 FPS +38,0%
Call of Duty: WW2 50,0 FPS 61,1 FPS +22,2%
Far Cry 5 44,4 FPS 68,9 FPS +55,2%
For Honor 51,7 FPS 78,3 FPS +51,5%
GTA V 61,5 FPS 78,2 FPS +27,2%
Mass Effect: Andromeda 48,4 FPS 67,3 FPS +39,0%
PlayerUnknown's Battlegrounds 42,5 FPS 61,6 FPS +44,9%
Rainbow 6: Siege 61,6 FPS 90,1 FPS +46,3%
The Crew 2 47,3 FPS 58,3 FPS +23,3%
The Witcher 3: Wild Hunt 44,1 FPS 56,4 FPS +27,9%
Durchschnitt 50,6 FPS 69,5 FPS +37,4%

Informationen zu Taktraten und dem System fehlen

Sollten die Benchmarks tatsächlich authentisch sein, stellt sich nunmehr die Frage, mit welchen Spezifikationen die GeForce RTX 2080 Ti betrieben wurde. Zwar ist auch Nvidias Founders Edition in der neuen Generation bereits werksseitig übertaktet, dennoch dürften sich bei Anhebung des Power-Limits und manueller Übertaktung noch bessere FPS-Werte erreichen lassen. Auch zu den tatsächlichen Taktraten der verwendeten GeForce GTX 1080 Ti im Referenzdesign, dem verwendeten Prozessor (vermutet wird ein AMD Ryzen 5 2600X) und dem bereitgestellten Systemspeicher wurden keine verlässlichen Angaben gemacht, weswegen der prozentuale Leistungszuwachs je nach Konfiguration ordentlich schwanken könnte.

Tests sollen am 14. September erscheinen

Nvidia hält sich bezüglich der Leistung in aktuellen Spielen und ohne Raytracing- sowie DLSS-Einsatz weiterhin recht bedeckt. Erste unabhängige Tests der neuen Grafikkartengeneration sollen den Gerüchten zur Folge am 14. September 2018 erscheinen, angepeilter Marktstart der GeForce RTX 2080 und GeForce RTX 2080 Ti ist der 20. September. Vorbestellungen nehmen Nvidia und erste Händler bereits seit Ende August entgegen.