Kindle 2019 Kids Edition im Test: Display und Übertragen von Inhalten

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Michael Schäfer
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Display

Das Display des Kindle Kids Edition bemisst sich auf sechs Zoll und löst mit 600 × 800 Bildpunkten deutlich geringer als die Konkurrenz bestehend aus PocketBook und Tolino auf, deren Reader 768 x 1.024 Pixel bieten. Eine solch geringe Auflösung mag vor ein paar Jahren noch vertretbar gewesen sein, heutzutage ist sie nicht mehr zeitgemäß. Zumindest besitzt das Panel die aktuelle Carta-Technologie, die für einen guten Kontrast bei der Darstellung der Inhalte sorgen soll.

Abstriche müssen auch bei der integrierten Beleuchtung gemacht werden, die beim Paperwhite mittels fünf Leuchtdioden realisiert wird, deren Anzahl beim kleinen Kindle jedoch auf vier Einheiten reduziert wurde. Dies sorgt für einen größeren Abstand zwischen den einzelnen Lichtgebern und damit auch für teils am unteren Rand sichtbare Lichthöfe, die aber nicht in den Text hineinragen. Ungeachtet der geringen Anzahl verfügt der Kindle über eine gleichmäßige Ausleuchtung.

Trotz der genannten Umstände liegt die maximale Helligkeit mit 90 cd/m² auf Paperwhite-Niveau, lediglich der Kindle Oasis besitzt eine deutlich höhere Leuchtkraft. Für ein bequemes Lesen sollte sich jedoch für die meisten Leser eine Helligkeit von 30 bis 40 cd/m² als mehr als ausreichend erweisen. Auf einen Filter, mit dem sich die blauen Anteile im Licht entfernen lassen, muss in dieser Preisklasse jedoch verzichtet werden.

Helligkeitsverteilung des Kindle 2019 Kids Edition in cd/m²
92 89 90
92 90 88
93 89 91
Durchschnittshelligkeit: 90 cd/m²
Farbtemperatur: 5.900 Kelvin
Helligkeitsverteilung des Kindle 2019 in cd/m²
92 89 94
89 90 87
90 85 87
Durchschnittshelligkeit: 89 cd/m²
Farbtemperatur: 5.635 Kelvin
Helligkeitsverteilung des Kindle Paperwhite 2018 in cd/m²
98 95 99
95 96 95
86 87 88
Durchschnittshelligkeit: 93 cd/m²
Farbtemperatur: 5.500 Kelvin
Helligkeitsverteilung des Kindle Oasis 2019 in cd/m²
173 169 166
178 172 166
173 167 164
Durchschnittshelligkeit: 170 cd/m²
Farbtemperatur: 5.400 Kelvin

Befüllen mit Inhalten

Beim Speicher gibt es den einzigen Unterschied zum am Anfang des Jahres vorgestellten Kindle: Wurde dieser noch mit einem internen Speicher von lediglich vier GByte ausgeliefert, hat die Kids Edition nun acht GByte Speicher erhalten, von denen dem Nutzer nach Abzug des Betriebssystems noch rund sechs GByte für eigene Inhalte bleiben. Die Vergrößerung ist vor allem in Bezug auf die oft großen Hörbücher von Audible als sinnvoller Schritt anzusehen, da diese nicht selten mehrere GByte umfassen.

Im Normalfall müssen sich Eltern im ersten Jahr kaum um das Füllen des Readers mit Inhalten kümmern. FreeTime Unlimited stellt eine Fülle von Büchern für jede Altersgruppe und viele Genres zur Verfügung, die vom Kind selbst direkt auf das Lesegerät geladen werden können.

Die normale Bibliothek des Kindle
Die normale Bibliothek des Kindle

Aber auch außerhalb der kuratierten Flat können Inhalte auf den Reader gebracht werden. Dies ist jedoch nur über das jeweilige Elternkonto möglich, die Möglichkeiten dafür halten sich gegenüber der Konkurrenz aber nach wie vor in Grenzen. Bleibt der Nutzer im Amazon-Universum, können bei bestehender WLAN-Verbindung einfach Bücher aus dem Shop gekauft oder bereits gekaufte Titel aus der eigenen Bibliothek auf den Reader geladen werden. Dies gilt ebenso für Audible-Inhalte. Eine weitere Möglichkeit besteht mit dem Aufspielen per USB-Verbindung.

Nach wie vor wenige Formate

Primär fällt die Formatunterstützung des Kindles mager aus, es werden lediglich das eigene und proprietäre E-Book-Format sowie Mobi unterstützt. PDF-Dokumente können auf dem Reader zwar ebenfalls dargestellt werden, aufgrund des fehlenden PDF-Reflows jedoch nur in einfacher Form, womit sich dieses bei der gebotenen Display-Größe in den meisten Fällen erübrigen dürfte.

Bereits gekaufte Inhalte können einfach zu FreeTime übernommen werden – leider aber keine Audible-Hörbücher
Bereits gekaufte Inhalte können einfach zu FreeTime übernommen werden – leider aber keine Audible-Hörbücher

Dadurch, dass viele Händler und Verlage mittlerweile jedoch auf das harte DRM-Verfahren mittels Adobe-Konto verzichten und ihre Bücher lieber lediglich mit einem digitalen Wasserzeichen versehen, können mittels Konvertierungs-Tools wie etwa der frei verfügbaren E-Book-Organisations-Software Calibre auch nicht bei Amazon bezogene E-Books in ein unterstütztes Format gewandelt werden. Das verschafft Nutzern eine erkennbar größere Freiheit.

Einmal aufgespielt, müssen die neuen Inhalte von den Eltern anschließend noch für das jeweilige Kind freigegeben werden.