AMD Ryzen 5000: AGESA soll Overclocking und Undervolting verbessern

Sven Bauduin
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AMD Ryzen 5000: AGESA soll Overclocking und Undervolting verbessern

AMD hat in Person von Robert Hallock, dem Director of Technical Marketing, über die Themen Overclocking und Undervolting sowie RAM für die vier Zen-3-CPUs Ryzen 9 5950X, 5900X, Ryzen 7 5800X sowie Ryzen 5 5600X aus der Ryzen-5000-Serie (Test) gesprochen. Über AGESA-Updates will AMD die Optimierung von „Vermeer“ erleichtern.

AGESA soll es (erneut) richten

Der Firmware kommt bei heutigen CPU-Plattformen eine hohe Bedeutung zu, weshalb das Zauberwort bei der Optimierung der Ryzen-5000-CPUs vom Typ Vermeer einmal mehr AGESA lautet. Beim Test auf ComputerBase nutzte die Redaktion das neueste AMD AGESA ComboAM4v2 1.1.0.0 Patch C, doch der Hersteller kündigt weitere Verbesserungen für OC, UV und RAM über kommende BIOS-Updates an.

Während diverse AGESA-Versionen bei Ryzen 3000 (Test) den angepriesenen maximalen Boost-Takt gewährleisten mussten, den zahlreiche Systeme zu Beginn nicht einmal bei geringer Last, geschweige denn in klassischen Single-Core-Last-Szenarien erreichten, möchte sich AMD bei der Optimierung von Zen 3 auf RAM- sowie IF-OC sowie Undervolting konzentrieren. Die versprochenen Taktraten erreichten die neuen Prozessoren – bis hinauf zum Ryzen 9 5950X mit über 5,0 GHz unter Single-Core-Last – allesamt bereits zum Start.

Auf Reddit, Twitter und der hauseigenen Community-Website von AMD äußerte sich Robert Hallock jetzt zum weiteren Vorgehen.

RAM- und IF-OC soll leichter werden

So stellte Robert Hallock in Aussicht, dass das Overclocking von Arbeitsspeicher und Infinity Fabric ohne einen Leistungsverlust durch etwaige Straflatenzen mit Hilfe eines synchronen Speicher- (MCLK), Speichercontroller- (UCLK) und Fabric-Takts (FCLK) von 1:1:1 zukünftig noch leichter zu erreichen sein soll. Einmal mehr nannte Hallock dabei DDR4-4000 als neues Optimum für Zen 3, wenn gleich hierfür immer noch auch ein „gutes Exemplar“ einer CPU nötig sei und es „keine Garantie“ gibt, so Hallock. ComputerBase war es im ersten Test gelungen, DDR4-4133 mit passendem Fabric-Takt zu betreiben.

In upcoming AGESAs, we will be implementing additional tuning that will make reaching 2000MHz easier. This is not a guarantee. There is no "safe bet" that your CPU will reach this frequecy. But don't be surprised to see a bunch of people bringing that magical 2000MHz fclk home with DDR4-4000.

Robert Hallock, Director of Technical Marketing

Der „Sweet Spot“ läge weiterhin bei DDR4-3600 und schnelle Speicherkits mit DDR4-3600 bis DDR4-3800 und schnellen Timings seien die beste Kombination für Ryzen 5000, so Robert Hallock weiter.

Der Speicher-, Speichercontroller- und Fabric-Takt scheinen jetzt im Schnitt 100 MHz höher anzusetzen.

Everything you know about memory from the Ryzen 3000 Series still applies. Everything. In full. Except the ceiling is now +100MHz higher @ DDR4-4000 for good samples. Probably very tight timing 3600 or 3800, just like the Ryzen 3000 Series. The timings on these memory bins can be super aggressive versus higher memory speed grades, and that usually overpowers frequency.

Robert Hallock, Director of Technical Marketing
Corsair DDR4-4000 mit 2x 16 GByte sind kein Problem für Ryzen 5000
Corsair DDR4-4000 mit 2x 16 GByte sind kein Problem für Ryzen 5000

Zudem erteilte Hallock dem Overclocking einzelner Kerne eine Absage, das mit Ryzen 5000 nicht mehr möglich sein wird.

AMD verspricht „Undervolting wie nie zuvor“

Auf die Frage weshalb Undervolting mit aktuellen BIOS- und AGESA-Versionen nicht möglich sei, antwortete Hallock, dass die Funktion mit einem der kommenden AGESA-Updates zurückkehren soll und „Undervolting wie nie zuvor“ bieten soll. Hierbei soll es sich um einen völlig neuen Ansatz handeln.

It's gone. Temporarily gone for 5000 series. It'll be back in an upcoming AGESA with new functionality. ;) It's gonna be HYPE. Y'aint never seen undervolting quite like this.

Robert Hallock, Director of Technical Marketing

Einen Zeitpunkt für die kommenden BIOS-Updates und neue AGESA-Versionen lies sich Hallock indes nicht entlocken. Wie bereits Ryzen 3000 zuvor wird Ryzen 5000 aber offensichtlich wieder eine ausgiebige Produktpflege über die Firmware erhalten. Derweil hat AMD auf seiner Community-Website einen Guide für die richtige Vorbereitung von Mainboards für die Verwendung der Zen-3-CPUs veröffentlicht.