iPhone 13 und 13 Pro: iOS 15.2 hebt Face-ID-Sperre nach Display-Tausch auf

Frank Hüber
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iPhone 13 und 13 Pro: iOS 15.2 hebt Face-ID-Sperre nach Display-Tausch auf

Apple war nach der Vorstellung des iPhone 13 und iPhone 13 Pro in die Kritik geraten, weil das Smartphone sich zwar teils besser reparieren lässt als der Vorgänger, da etwa die Bauteile von Face ID nicht mehr fest mit dem Display verbunden sind, dafür aber ein unautorisierter Austausch des Displays auch Face ID lahmlegte.

Apple versprach kurz darauf ein Update bereitstellen zu wollen, ohne näher darauf einzugehen, ob es sich bei der Sperre von Face ID nach einem nicht vom Apple-Services oder einer autorisierten Werkstatt vollzogenen Einsetzen eines Displays, bei dem es sich sogar um ein Original-Ersatzteil von Apple handeln konnte, um einen Fehler, ein gewolltes Verhalten oder einen stillschweigenden Test gehandelt hat.

iOS 15.2 hebt die Face-ID-Sperre wieder auf

Wie iFixit nun herausgefunden hat, ist mit iOS 15.2 das versprochene Update bereitgestellt worden und ohne Erwähnung in den Release Notes die Face-ID-Sperre nach einem Austausch des Displays wieder aufgehoben worden. iFixit hebt die Bewertung für die Reparierbarkeit des iPhone 13 und iPhone 13 Pro aufgrund des Softwareupdates von 5 von 10 auf 6 von 10 an. Da der Display-Austausch die am häufigsten vorgenommene Reparatur an Smartphones ist, ist die durch iOS 15.2 in der Praxis nicht gerade unbedeutend, wollen auch nicht von Apple explizit autorisierte Händler einen solchen Service anbieten.

An den Warnungen und Einschränkungen, die sich durch den Tausch eines Displays, des Akkus oder der Kamera ergeben, wenn dieser nicht von einem autorisierten Händler vorgenommen wird, hat sich durch das Update indes nichts geändert. Die entsprechenden Warnungen tauchen weiterhin auf und das iPhone zeigt keinen Gesundheitszustand mehr für den Akku an und True Tone für das Display ist deaktiviert.

In immer mehr Ländern wird ein „Recht auf Reparatur“ gefordert, auch die Europäische Union plant strengere Vorgaben, die Hersteller zumindest verpflichten, über fünf Jahre hinweg benötigte Ersatzteile wie Akkus, Kameras, Mikrofone und weitere Komponenten an „professionelle Reparaturbetriebe“ zu liefern, während Displays auch an Endkunden geliefert werden müssen.

Apple verkauft bald selbst Ersatzteile

Erst vor Kurzem hatte Apple zudem angekündigt, ab Anfang 2022 selbst Original-Ersatzteile für das iPhone 12 und iPhone 13 mit passenden Werkzeugen und Anleitungen anbieten zu wollen, damit technisch versierte Kunden ihre Geräte einfacher selbst reparieren können. Zunächst sollen mit Display, Batterie und Kamera die am häufigsten gewarteten Komponenten angeboten werden, Apple plant jedoch insgesamt mehr als 200 Einzelteile und Werkzeuge über den eigenen Store zu verkaufen.