AMD Adrenalin 22.2.2 im Test: Mehr FPS mit rBAR a.k.a. SAM auf bestimmten Ryzen-CPUs

Wolfgang Andermahr (+1)
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AMD Adrenalin 22.2.2 im Test: Mehr FPS mit rBAR a.k.a. SAM auf bestimmten Ryzen-CPUs

Der neue Treiber Adrenalin 22.2.2 unterstützt offiziell Total War: Warhammer 3. Aber das ist quasi nur eine Randnotiz. Denn AMD nennt auch eine nochmals höhere Geschwindigkeit, wenn Resizable BAR respektive Smart Access Memory (SAM) genutzt wird. Die versprochenen Zuwächse sind groß. Benchmarks der Redaktion zeigen sie auch.

Diese Systeme sollen beschleunigt werden

Nicht alle Systeme mit einer AMD Radeon, die SAM unterstützt, sollen vom neuen Treiber profitieren. AMDs Release Notes zum Adrenalin 22.2.2 stellen Vorteile für Rechner in Aussicht, die einen Ryzen-Prozessor mit einer integrierten Grafikeinheit nutzen, während die Bildausgabe über eine dedizierte Radeon erfolgt. Vorausgesetzt wird also ein mobiler Ryzen-Prozessor oder ein G-Modell („APU“) für Desktop-PCs.

So viel mehr Leistung wird versprochen

AMDs eigene Benchmarks nutzen einen Ryzen 9 5900HX und einen Ryzen 7 5800H in Kombination mit einer Radeon RX 6800M (Test) respektive Radeon RX 6600M – also Gaming-Notebooks. Je nach Spiel soll die Performance um 10 bis 24 Prozent besser ausfallen als mit dem Adrenalin 22.2.1 – wobei in beiden Fällen SAM aktiviert war.

Doch gelten die Verbesserungen wirklich nur für Ryzen-CPUs mit iGPUs und nicht für die klassischen Desktop-Ableger ohne Grafikeinheit? Und was ist, wenn eine Intel-CPU verbaut ist? Die Redaktion hat den Vormittag genutzt und nachgemessen.

Der Adrenalin 22.2.2 im Test

Zum Einsatz kam eine Radeon RX 6800 XT in Kombination mit Ryzen 9 5950X und Intel Core i9-12900K in Cyberpunk 2077, F1 2021 sowie Marvel's Guardians of the Galaxy. Darüber hinaus musste ein mobiler Ryzen 9 5900HX und eine Radeon RX 6800M im Asus ROG Strix G15 (2021) – also genau die Kombination, die AMD in den Release Notes erwähnt – zeigen, ob SAM wirklich schneller geworden ist. Als Auflösung wurde ausschließlich 1.920 × 1.080 gewählt, weil Resizable BAR dort mehr bringt als in hohen Auflösungen.

Der Adrenalin 22.2.2 auf dem Asus ROG Strix G15 mit Ryzen 9 5900HX und Radeon RX 6800M
Der Adrenalin 22.2.2 auf dem Asus ROG Strix G15 mit Ryzen 9 5900HX und Radeon RX 6800M

Ryzen und Radeon im Notebook: deutlich mehr Leistung

Und in der Tat: Das Notebook mit dem Ryzen 9 5900HX und der Radeon RX 6800M legt mit dem Adrenalin 22.2.2 ordentlich zu, wenn SAM aktiviert ist. Cyberpunk 2077 liefert mit dem neuen Treiber 9 Prozent mehr Durchschnitts-FPS und 4 Prozent bessere Perzentil-FPS als mit dem Adrenalin 22.2.1. F1 2021 legt dann um 8 sowie 13 Prozent zu und Marvel's Guardians of the Galaxy um 2 respektive 10 Prozent. Dabei zeigt der Kontrolllauf mit deaktiviertem SAM, dass es auch schon mit dem 22.2.1 einen Effekt durch SAM gab, das Feature also nicht erst jetzt aktiviert worden ist.

Ryzen ohne iGPU: keine Vorteile

AMD hat explizit nur Ryzen mit iGPU erwähnt und Benchmarks des Adrenalin 22.2.2 auf dem Ryzen 9 5950X mit der Radeon RX 6800 XT bestätigen, dass es dort keine Zuwächse gibt. F1 2021 und zuweilen auch Guardians of the Galaxy bieten zwar minimal mehr Bilder pro Sekunde, doch fällt das eher in den Bereich der Messungenauigkeit, denn größer als gerade einmal ein Prozent wird die Verbesserung zu keiner Zeit. Cyberpunk 2077 reagiert sogar gar nicht auf den Treiber.

1.920 × 1.080
Cyberpunk 2077 – 1.920 × 1.080
  • FPS, Durchschnitt:
    • 5900HX, 6800M @ 22.2.2
      67,8
    • 5900HX, 6800M @ 22.2.1
      62,0
    • 5900HX, 6800M @ 22.2.1 ohne SAM
      58,6
    • 12900K, 6800 XT @ 22.2.2
      100,2
    • 12900K, 6800 XT @ 22.2.1
      101,0
    • 12900K, 6800 XT @ 22.2.1 ohne SAM
      91,6
    • 5950X, 6800 XT @ 22.2.2
      99,7
    • 5950X, 6800 XT @ 22.2.1
      99,7
    • 5950X, 6800 XT @ 22.2.1 ohne SAM
      91,2
  • FPS, 1% Perzentil:
    • 5900HX, 6800M @ 22.2.2
      51,4
    • 5900HX, 6800M @ 22.2.1
      49,5
    • 5900HX, 6800M @ 22.2.1 ohne SAM
      47,3
    • 12900K, 6800 XT @ 22.2.2
      76,5
    • 12900K, 6800 XT @ 22.2.1
      77,0
    • 12900K, 6800 XT @ 22.2.1 ohne SAM
      76,3
    • 5950X, 6800 XT @ 22.2.2
      64,3
    • 5950X, 6800 XT @ 22.2.1
      64,3
    • 5950X, 6800 XT @ 22.2.1 ohne SAM
      64,0
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)

Intel Core und Radeon: keine Vorteile

Auch wer eine Intel-CPU im Rechner hat, wird durch den Adrenalin 22.2.2 wie beim Ryzen ohne iGPU keinen Leistungsschub erfahren. So rendert der neue Treiber auf dem Core i9-12900K und der Radeon RX 6800 XT quasi gleich schnell wie mit dem Adrenalin 22.2.1. Unterschiede fallen auch hier in den Bereich der Messungenauigkeit.

Feedback aus der Community erwünscht

Noch nicht getestet hat die Redaktion die Kombination aus einem G-Prozessor für Desktop-PCs und einer Radeon. Rückmeldungen aus der Community zu einer solchen Konfiguration sowie weitere Erfahrungsberichte und Messwerte zum neuen Treiber sind in den Kommentaren gerne gesehen.

Der Adrenalin 22.2.2 kann wie gewohnt für Windows 10 und Windows 11 auf ComputerBase herunter geladen werden.

Wer an dieser Stelle eher mit einem Test der neuen AMD Ryzen 6000 Mobile gerechnet hat, deren Test-Embargo heute gefallen ist: Das von AMD versendete Muster hat die Redaktion bis jetzt nicht erreicht. Lediglich in den USA wurden erste Geräte rechtzeitig vor Ablauf der Sperrfrist zugestellt.

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Downloads

  • AMD Adrenalin Radeon-Treiber Download

    4,3 Sterne

    AMD Adrenalin (ehemals Crimson bzw. Catalyst) ist der Treiber für alle Radeon-Grafikkarten.

    • Version 24.4.1 (WHQL) Deutsch
    • Version 24.3.1 (WHQL) Deutsch
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