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Potion Tycoon angespielt: Magische Management-Sim wirkt vielversprechend

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Potion Tycoon angespielt: Magische Management-Sim wirkt vielversprechend
Bild: Snowhound Games

In der Wirtschafts- und Management-Simulation Potion Tycoon kümmert sich der Spieler um die Entwicklung, die Produktion und den Verkauf von Zaubertränken. Publisher Daedalic soll den Titel noch 2022 im Early Access veröffentlichen. Auf der Gamescom konnte ComputerBase Potion Tycoon anspielen und mit den Entwicklern sprechen.

Vom einzelnen Trank zu industriellen Produktion

Es handelt sich um Snowhound Games, zuvor verantwortlich für den Roguelike-Deckbuilder Deep Sky Derelicts. Potion Tycoon übernimmt zwar die eher dunkle, ins violette driftende Farbpalette, ist aber sonst ein ganz anderes Spiel. Anstelle des Sci-Fi-Settings tritt mittelalterliche Fantasy, wie sie für Tycoon-Spiele eher unüblich ist. Die Entwickler heben im Gespräch mit der Redaktion überdies den liebevollen 2D-Artstyle hervor, der durch wuselnde Charaktere ergänzt wird.

Damit der eigene Tränkeladen aber belebt wird, müssen Spieler zunächst die Grundlagen der Alchemie meistern und neue Zaubertränke entdecken respektive entwickeln. Nach einem ersten manuellen Ausprobieren und Zubereiten gilt es die Produktion zu automatisieren. Die Rohstoffversorgung muss sichergestellt werden, die nötigen Gerätschaften müssen aufgestellt und mit verschiedenen Arbeitskräften versorgt werden, eine Produktionsabfolge muss definiert werden. Anschließend müssen die geschaffenen Tränke attraktiv in gestaltbare Flaschen abgefüllt, vermarktet und letztlich über Verkaufsflächen an die Kunden gebracht werden.

Fortschritt gibt es in allerhand Bereichen

Progression findet dabei auf verschiedensten Ebenen statt. Einerseits lassen sich mehr und neue Zutaten freischalten, mit denen andererseits immer stärkere und spezifischere Tränke gebraut werden können. Es gibt einen Forschungsbaum, Mitarbeiter sammeln in Fähigkeitsbäumen investierbare Erfahrung und es gilt, den Ruf als Trankverkäufer zu steigern. Insgesamt vier verschiedenen Fraktionen, darunter beispielsweise Wächter und Hexen, haben unterschiedliche Anforderungen an die Tränke und stellen Quests. Als übergeordnetes Spielziel nennt Snowhound Games, in der Gunst sämtlicher Käuferschaften und letztlich des Königs aufzusteigen – eine richtige Story gibt es aber nicht.

Das Ausbauen des 2D-Trankladens indes folgt nicht nur bloßer Zweckmäßigkeit. Neben unterirdischen Anbauflächen – später sollen womöglich auch Gärten außerhalb des Gebäudes folgen, so der Entwickler –, Produktionsräumen, Lagerflächen und Verkaufsräumlichkeiten lassen sich auch Zierelemente einbringen, was Arbeitern wie Kunden gefällt. Auch die Tränke selbst lassen sich hinsichtlich Form der Flasche, Etiketten und Korken anpassen, was ebenfalls nicht bloß kosmetischer Natur ist: Ein schickes Gefäß und eine verlockende Aufmachung steigern den maximal möglichen Verkaufspreis.

Spiel wirkt mit überraschend viel Inhalt vielversprechend

Potion Tycoon bietet für ein Indie-Spiel noch vor der Early-Access-Phase bereits erstaunlich viel Inhalt. Für einen neuen Spieler mag das beinahe überfordernd wirken, zumal es derzeit noch keine Möglichkeiten gibt, die Stärke der drei konkurrierenden Trankläden anzupassen. Überdies geht die Simulation teilweise überraschend tief – und die Wirtschaftstheorie eines Tyconspiels passt auf den ersten Blick nicht mit Magie und knuddeligen Ratten, Gnomen und Elfen als Mitarbeiter zusammen. Potion Tycoon erscheint aber tatsächlich sehr stimmig, wenngleich verschiedenste Gameplay-Ebenen und -Konzepte vereint werden. Eben das sorgt für Abwechslung und lockert die sonst häufig trockene Optimierung einer Management-Simulation mit zahllosen zu beobachtenden und zu verbessernden Parametern auf.

GIF Potion Tycoon (Bild: Snowhound Games)

Gleiches gilt für die hübsch gezeichnete Grafik, wenngleich die einseitige Farbpalette mit vorwiegend dunklen Tönen auf Dauer ein wenig trist und melancholisch wirkt. Wer aber darüber hinwegsehen kann und die wirtschaftlichen Aspekte nicht scheut, kann sich auf ein interessantes und bereits vor Open Access überaus vielversprechendes Strategiespiel freuen. Im Rahmen einer kostenlosen Demoversion auf Steam und auf GOG kann Potion Tycoon derzeit bereits ausprobiert werden – nur zu!

Update

Heute ist Potion Tycoon auf Steam in den Early Access gestartet. Noch bis zum 20. März 2023 ist das Management-Spiel zum Einführungspreis von rund 18 Euro erhältlich; danach werden rund 20 Euro fällig. Die kostenlose Demo-Version entfällt in diesem Zuge. Spielbar ist Potion Tycoon komplett mit deutscher Benutzeroberfläche und deutschen Untertiteln; eine Vertonung gibt es in keiner Sprache. Die Systemanforderungen stellen keine große Hürde da: Empfohlen werden ein Core i7-8700, 16 GB Arbeitsspeicher und eine GeForce GTX 1070.

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