Fernseher: Philips erwägt, Samsungs QD-OLED-Panels zu nutzen

Update Michael Günsch
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Fernseher: Philips erwägt, Samsungs QD-OLED-Panels zu nutzen
Bild: Sony

Philips schaut sich Samsungs QD-OLED-Technik anhand von Prototypen genauer an und will dann entscheiden, ob künftige Philips-Fernseher damit bestückt werden. Das bestätigte ein leitender Mitarbeiter in einem Interview.

Im Gespräch mit dem YouTube-Kanal HDTVTest beantwortete Danny Tack, der Senior Director of Product Strategy & Planning der Sparte Philips TV, die Frage, ob Samsung Display bereits an Philips wegen des Verkaufs von QD-OLED-Panels herangetreten sei, mit einem klaren „Ja“. Im nachfolgenden Video kommt das Thema ab Minute 8 zur Sprache.

Nachdem Philips seit einigen Jahren die White-OLED-Panels (zuletzt OLED.EX) von LG Display einsetzt, prüfe das Unternehmen nun auch die neue Konkurrenztechnik QD OLED von Samsung. Entsprechende Prototypen würden sich bereits im Philips Innovation Center in Gent (Belgien) befinden und nun auf deren Stärken und Schwächen im Vergleich mit LGs OLED-Panels geprüft, so Danny Tack.

Erst später soll die Entscheidung fallen, welche Panels Philips in eigenen Fernsehern letztlich einsetzen wird. Bisher bieten nur Samsung und Sony Fernseher mit QD-OLED-Technik an.

Philips-Monitor mit QD-OLED schon bestätigt

Bei Monitoren ist die Entscheidung wiederum bereits gefallen: Philips wird mit dem vor einem Monat angekündigten Evnia 34M2C8600 einen Gaming-Monitor mit QD-OLED-Panel von Samsung anbieten. Dieser liefert die UWQHD-Auflösung im 21:9-Format mit 34 Zoll Diagonale. Die außerdem genannten Eckdaten wie 0,1 ms Reaktionszeit, 175 Hz und DisplayHDR 400 True Black lesen sich wenig überraschend wie jene des Alienware AW3423DW (Test), der das gleiche Panel zuerst anbot. Ein weiterer Abnehmer ist MSI mit dem kommenden MEG 342C und Samsung selbst wird das QD-OLED-Panel seiner Display-Tochter im Odyssey OLED G8 einsetzen.

QD-OLED kurz erklärt

Bei der QD-OLED-Technik werden Organische Leuchtdioden (OLED) und Quantum Dots (QD) kombiniert. Blaue OLEDs dienen dabei als Lichtquelle (Backlight). Eine Matrix aus Quantum Dots wird davon angeregt, emittiert andere Wellenlängen des Lichts und sorgt so dafür, dass die Subpixel neben Blau auch Rot und Grün (RGB) darstellen. Gegenüber Panels mit weißen OLEDs (WOLED) biete dies Vorteile bei Helligkeit, Farbumfang und Blickwinkelstabilität. Allerdings hat die spezielle Subpixelstruktur auch einen Haken: Zum Teil sind Farbsäume an Kanten mit hohem Kontrast auszumachen, zumindest ist dies beim besagten Alienware-Monitor mit QD-OLED der Fall. Im TV-Sektor mit größerem Sitzabstand und oftmals bewegten Inhalten dürfte dies aber weniger auffallen.

Update

Zumindest in diesem Jahr wird es keine Philips-Fernseher mit Samsungs QD-OLED-Panels geben. Das hat Danny Tack, Senior Director of Product Strategy & Planning der Sparte Philips TV, diese Woche klargestellt, schreibt Flatpanels HD. Stattdessen gibt Philips den neuen WOLED-Panels von LG den Vorzug, die mit Mikrolinsen (META Technology) deutlich heller leuchten als deren Vorgänger. Im Herbst sollen die neuen Philips-Fernseher der Serien „OLED+908“ und „OLED808“, letzterer noch ohne META, verfügbar sein.

Philips wolle aber die QD-OLED-Technik weiter beobachten und prüfen, sodass ein späteres Erscheinen eines entsprechend bestückten Philips-TVs noch nicht auszuschließen ist.