M.2-SSD-Kühler: Die ausgefallensten Modelle im Überblick

Bei der neuen Generation schneller NVMe-SSDs wird das Thema Kühlung immer wichtiger. Das haben Hersteller längst erkannt und teils kurios anmutende Lösungen entworfen. Angeregt von einem Leser, hat die Redaktion eine bunte Palette der ausgefallensten M.2-SSD-Kühler zusammengestellt.

Verrückte und ausgefallene M.2-SSD-Kühler

Die Idee für diesen Artikel lieferte „DJMadMax“ im ComputerBase-Forum, indem er in den Kommentaren unter der News zu Corsairs MP700 SSD mit Mini-Lüfter anmerkte, welch ausgefallene SSD-Kühler sich mittlerweile im Onlinehandel finden lassen. Meist stammen sie aus China, sind aber nicht nur auf AliExpress, sondern etwa auch bei Amazon zu finden*.

Mit Turbine

Vor einigen Jahren war es noch undenkbar, doch jetzt sieht man es immer häufiger: SSD-Kühler, die mit einem kleinen Lüfter aktiv kühlen. Auf einen besonders winzigen Ventilator mit nur 20 mm Durchmesser setzt der M.2-TWO. Dieser arbeitet laut Hersteller mit satten 14.000 U/min und bläst die Luft in einer Röhre über die Kühlfinnen hinweg. Dass dies mit maximal 24 dB(A) geschehen soll, bedarf zumindest noch einer unabhängigen Prüfung.

Den dreifachen Durchmesser von 60 mm besitzt der M.2-Three mit Lamellenturm samt Heatpipe. Mittelmaß bei der Lüftergröße liefert der „NewHail 12V M.2 2280 SSD Heatsink“, der sogar gleich drei Heatpipes besitzt.

Die endlose Heatpipe

Was auf den ersten Blick wie ein Dutzend Heatpipes erscheint, ist dann doch ganz anders. Beim ineo Ice-Cold windet sich eine einzige Wärmeröhre über der SSD und nimmt die Abwärme über eine ebenfalls aus Kupfer gefertigte Kontaktplatte auf. Neben der auffälligen Optik wird eine hohe Kühlleistung versprochen, die im ungeprüften Herstellerbeispiel zu einer 30 °C niedrigeren Temperatur führt.

Turmhoch

Wer dachte, es geht nicht höher als die 7,4 cm des Thermalright HR09-2280 Pro, der irrt sich. Der oben bereits erwähnte M.2-Three bringt es auf stolze 8,2 cm. Mit seinen 7,6 cm liegt der Jonsbo M.2-10 knapp darunter.

Mächtig bunt

Beim flächendeckenden Einsatz von RGB-LED-Leuchteffekten liegt ein Modell von Jonsbo in Führung, obgleich die Farbenpracht in der Praxis nicht so gut zur Geltung kommt, wie manches Herstellerbild suggeriert. Auch Gelid hat mit dem Glint einen M.2-SSD-Kühler mit adressierbaren Leuchtdioden (ARGB) im Programm. Besonders exotisch mutet nicht nur beim Namen der „Hopbucan M2 SSD Heatsink Cooler Vest 5V ARGB“ an, der ein Tier in Szene setzt.

Mit Temperaturanzeige

Weder groß noch bunt ist das nächste Modell, das aber allen anderen ein Gimmick voraus hat: Eine integrierte Anzeige soll die Temperatur in Echtzeit ausgeben. Ein kleiner Lüfter soll dafür sorgen, dass sie nicht zu hoch ausfällt. Bei dem in verschiedenen Farben erhältlichen Produkt aus China bleibt aber sogar der Name unklar.

Stolzer Preis

Viele der in diesem Überblick aufgeführten SSD-Kühler kosten nur einige Euro (zuzüglich Versand). Relativ teuer wird hingegen die edle Optik des EK-Quantum Convection M.2 NVMe erkauft. Für knapp 36 Euro soll aber eine echte Goldbeschichtung vorliegen.

Weitere Exoten

Selbstverständlich sind dies längst nicht alle SSD-Kühler der auffälligen Sorte. Die nachfolgende Bildstrecke zeigt weitere Beispiele der verschiedensten Farben und Formen. Außerdem gibt es noch Wasserkühler für SSDs, die an dieser Stelle erwähnt, aber nicht gezeigt werden.

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Eine große Auswahl an M.2-SSD-Kühlern findet sich auch im ComputerBase-Preisvergleich.

Oft reicht der Mainboard-Kühler

Die Tests der Redaktion von High-End-SSDs mit PCIe 4.0 und Spitzentransferraten von über 7 GB/s haben gezeigt: Ganz ohne Kühlung erreichen diese SSDs schnell ihr Temperaturlimit und werden zum Schutz vor Überhitzung in der Leistung gedrosselt. Gerade bei größeren Transfers kann dies stören.

Allerdings gehören längst bei vielen Mainboards der jüngeren Generation Kühllösungen für M.2-SSDs zur Ausstattung. Dabei handelt es sich meist um relativ flache Aluminiumbleche, die für eine größere Oberfläche zur Wärmeabgabe sorgen. Sofern im Gehäuse ein gewisser Luftstrom herrscht, reichen diese einfachen Lösungen in der Regel, um ein Drosseln zu verhindern oder zumindest deutlich hinauszuzögern.

Dies hat sich auch im Test einiger M.2-SSD-Kühler der Redaktion bestätigt. Die dedizierten Kühler sorgen aber für eine noch bessere Kühlung.

Mit PCIe 5.0 steigen die Anforderungen

Ob einfache Kühlbleche vom Mainboard noch genügen werden, um die Temperaturen der kommenden PCIe-5.0-SSDs mit nochmals höheren Transferraten von 10 GB/s und darüber in Zaum zu halten, bleibt abzuwarten. Vieles deutet aber darauf hin, dass eine schon ab Werk aktive Kühlung zum Thema werden könnte.

Das Referenzdesign für SSDs mit Phison-E26-Controller ist bereits mit einem kleinen Lüfter bestückt. Voraussichtlich werden einige Anbieter, wie etwa Corsair bei der MP700, auf dieses Design zurückgreifen.

Adata setzt bei seiner XPG PCIe Gen5 SSD mit SMI-Controller zwar auf einen anderen Kühler, doch ist hier der Lüfter nur versteckt.

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