Nvidia GeForce RTX 4060 Ti im Test: Taktraten sowie Benchmarks in FHD und WQHD mit und ohne RT

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Update Wolfgang Andermahr
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Die tatsächlichen durchschnittlichen Taktraten unter Last

Nvidia taktet die GeForce RTX 4060 Ti nicht bis ans Limit und gibt der Grafikkarte darüber hinaus genügend Spielraum mit der maximalen Leistungsaufnahme: Die erlaubten 160 Watt TDP benötigt das Modell nur selten. Die in Spielen maximal zu beobachtenden 2.715 MHz liegen deshalb auch in den meisten Titeln an.

Von den 18 Spielen gibt es mit A Plague Tale: Requiem, Dying Light 2, Metro Exodus und Resident Evil 4 nur vier Titel, in denen die vollen 2.715 MHz nicht durchweg gehalten werden. Und mit einem Worst-Case-Szenario von 2.700 MHz in Dying Light 2 ist die Grafikkarte auch dann immer noch sehr nahe am Maximum. Entsprechend liegt der Durchschnitt in allen Testszenarien mit 2.714 MHz quasi auf dem Optimum – das hat es schon länger nicht mehr gegeben. Die Werte gelten für 1.920 × 1.080. Höhere Auflösungen erhöhen die Leistungsaufnahme und reduzieren somit auch die Frequenzen. Allerdings ist die GeForce RTX 4060 Ti primär eine Full-HD-Grafikkarte, daher konzentriert sich die Redaktion auf die Auflösung.

Die tatsächlichen durchschnittlichen Taktraten im Fractal Design Torrent
1.920 × 1.080 Nvidia GeForce RTX 4060 Ti FE
Maximaler Takt in Spielen 2.715 MHz
A Plague Tale: Requiem 2.706 MHz
Atomic Heart 2.715 MHz
CoD: Modern Warfare 2 2.715 MHz
Company of Heroes 3 2.715 MHz
Cyberpunk 2077 2.715 MHz
Cyberpunk 2077 + RT 2.715 MHz
Dead Space 2.715 MHz
Dead Space + RT 2.715 MHz
Dying Light 2 2.715 MHz
Dying Light 2 + RT 2.700 MHz
F1 22 2.715 MHz
F1 22 + RT 2.715 MHz
Forspoken 2.715 MHz
Forspoken + RT 2.715 MHz
Hogwarts Legacy 2.715 MHz
Hogwarts Legacy + RT 2.715 MHz
Metro Exodus 2.704 MHz
Resident Evil 4 2.712 MHz
Resident Evil 4 + RT 2.715 MHz
Returnal 2.715 MHz
Returnal + RT 2.715 MHz
Spider-Man: Miles Morales 2.715 MHz
Spider-Man: Miles Morales + RT 2.715 MHz
The Callisto Protocol 2.715 MHz
The Callisto Protocol + RT 2.715 MHz
The Last of Us Part I 2.715 MHz
The Witcher 3 2.715 MHz
The Witcher 3 + RT 2.715 MHz
Uncharted 2.715 MHz
Durchschnitt 2.714 MHz

Das erlaubte Mini-Plus von 15 Watt ist mehr als genug

Das Verhalten ab Werk hat zur Folge, dass es bei der GeForce RTX 4060 Ti mit Referenz-Telemetrie quasi nutzlos ist, das Power-Limit zu erhöhen. Es lässt zwar lediglich ein kleines Plus von 15 Watt (also maximal 175 Watt) zu, doch ist bereits dies mehr als genug – auch für das Übertakten. Denn selbst mit maximalem OC steigt der Energiehunger kaum an und die Grafikkarte bleibt auch dann vom Limit entfernt.

Taktverlauf – Ultra HD, Metro Exodus
2.5002.5602.6202.6802.7402.800MHz 150100150200250300350400450500550600650700750800Sekunden

Benchmarks mit und ohne Raytracing in 1.920 × 1.080

Die GeForce RTX 4060 Ti platziert sich bei den Rasterizer-Benchmarks zwischen der GeForce RTX 3060 Ti und der GeForce RTX 3070. Die neue Grafikkarte arbeitet in Full HD 9 Prozent schneller als die GeForce RTX 3060 Ti. Entsprechend klappt es im Parcours der Redaktion nicht ganz, die GeForce RTX 3070 zu erreichen, die weitere 5 Prozent performanter ist. Die GeForce RTX 4070 ist 34 Prozent flotter. Einen aktuellen Gegenspieler von AMD gibt es noch nicht. Im Vergleich zu älteren Modellen zeigt die GeForce RTX 4060 Ti eine 10 Prozent bessere Performance als die Radeon RX 6700 XT, während die Radeon RX 6800 wiederum 10 Prozent flotter ist.

Wird Raytracing aktiviert, schaut es leicht besser aus für die GeForce RTX 4060 Ti, an der Reihenfolge ändert sich jedoch nichts. Die neue Grafikkarte liefert dann 12 Prozent mehr FPS als die GeForce RTX 3060 Ti, während die GeForce RTX 3070 2 Prozent schneller bleibt. Die Differenz zur GeForce RTX 4070 liegt bei 36 Prozent. Die Mehrleistung gegenüber der Radeon RX 6700 XT beträgt 24 Prozent, die Radeon RX 6800 ist gleichauf.

Performancerating 1.920 × 1.080
Performancerating 1.920 × 1.080 – Rasterizer, AVG-FPS
    • Nvidia GeForce RTX 4090 FE
      197,8
    • AMD Radeon RX 7900 XTX
      174,4
    • Nvidia GeForce RTX 4080 FE
      171,8
    • AMD Radeon RX 7900 XT
      156,2
    • Nvidia GeForce RTX 4070 Ti
      145,3
    • Nvidia GeForce RTX 3090 Ti
      141,8
    • Nvidia GeForce RTX 3080 Ti
      131,9
    • AMD Radeon RX 6950 XT
      130,7
    • Nvidia GeForce RTX 3080
      120,7
    • Nvidia GeForce RTX 4070 FE
      119,8
    • AMD Radeon RX 6800 XT
      114,8
    • AMD Radeon RX 6800
      98,2
    • Nvidia GeForce RTX 3070
      93,9
    • Nvidia GeForce RTX 4060 Ti FE
      89,5
    • Nvidia GeForce RTX 3060 Ti
      82,1
    • AMD Radeon RX 6700 XT
      81,4
    • Intel Arc A770
      66,7
    • AMD Radeon RX 6650 XT
      65,1
    • Nvidia GeForce RTX 3060
      61,5
    • Intel Arc A750
      59,9
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS), Geometrisches Mittel

In den einzelnen Spielen gibt es wie gewohnt größere Variationen. Dabei sind Titel vorhanden, in denen die GeForce RTX 4060 Ti sogar die GeForce RTX 3070 schlägt. In Call of Duty: Modern Warfare 2 ist die Ada-Lovelace-Grafikkarte zum Beispiel 5 Prozent schneller, in The Last of Us Part 1 sind es 2 Prozent, in The Witcher 3 mit Raytracing 4 Prozent und in Uncharted ebenso 4 Prozent.

Genauso gibt es aber auch Games, in denen sich die GeForce RTX 4060 Ti nicht von der GeForce RTX 3060 Ti absetzen kann. In Company of Herodes 3 ist die neue Grafikkarte gar 1 Prozent langsamer, in Hogwarts Legacy sind es mit Raytracing 2 Prozent und in Returnal ist ein Gleichstand zu verzeichnen.

1.920 × 1.080
A Plague Tale Requiem – 1.920 × 1.080
  • FPS, Durchschnitt:
    • Nvidia GeForce RTX 4090 FE
      216,6
    • AMD Radeon RX 7900 XTX
      191,3
    • Nvidia GeForce RTX 4080 FE
      176,9
    • AMD Radeon RX 7900 XT
      169,1
    • Nvidia GeForce RTX 3090 Ti
      149,3
    • Nvidia GeForce RTX 4070 Ti
      144,6
    • Nvidia GeForce RTX 3080 Ti
      138,3
    • AMD Radeon RX 6950 XT
      131,2
    • Nvidia GeForce RTX 3080
      123,6
    • Nvidia GeForce RTX 4070 FE
      120,6
    • AMD Radeon RX 6800 XT
      115,5
    • AMD Radeon RX 6800
      101,0
    • Nvidia GeForce RTX 3070
      92,3
    • Nvidia GeForce RTX 4060 Ti FE
      84,7
    • AMD Radeon RX 6700 XT
      80,8
    • Nvidia GeForce RTX 3060 Ti
      78,7
    • Intel Arc A770
      70,1
    • Intel Arc A750
      65,9
    • AMD Radeon RX 6650 XT
      65,5
    • Nvidia GeForce RTX 3060
      60,6
  • FPS, 1% Perzentil:
    • Nvidia GeForce RTX 4090 FE
      171,9
    • AMD Radeon RX 7900 XTX
      161,3
    • Nvidia GeForce RTX 4080 FE
      146,7
    • AMD Radeon RX 7900 XT
      144,6
    • Nvidia GeForce RTX 3090 Ti
      126,1
    • Nvidia GeForce RTX 4070 Ti
      121,1
    • Nvidia GeForce RTX 3080 Ti
      113,9
    • AMD Radeon RX 6950 XT
      111,7
    • Nvidia GeForce RTX 3080
      98,9
    • Nvidia GeForce RTX 4070 FE
      97,8
    • AMD Radeon RX 6800 XT
      93,1
    • AMD Radeon RX 6800
      83,7
    • Nvidia GeForce RTX 3070
      78,0
    • Nvidia GeForce RTX 4060 Ti FE
      73,8
    • Nvidia GeForce RTX 3060 Ti
      66,5
    • AMD Radeon RX 6700 XT
      64,7
    • AMD Radeon RX 6650 XT
      54,2
    • Intel Arc A770
      48,5
    • Nvidia GeForce RTX 3060
      48,2
    • Intel Arc A750
      46,8
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)

Benchmarks mit und ohne Raytracing in 2.560 × 1.440

Für WQHD ist die GeForce RTX 4060 Ti nicht unbedingt konzipiert und das lässt sich auch an den Benchmarks erkennen, aber nicht unbedingt am Duell gegen die Vorgänger. Mit reiner Rasterizer-Grafik liefert die GeForce RTX 4060 Ti noch 7 Prozent mehr FPS als die GeForce RTX 3060 Ti, die GeForce RTX 3070 ist 8 Prozent schneller. Mit Raytracing liegen die Abstände bei 11 und 2 Prozent.

Performancerating 2.560 × 1.440
Performancerating 2.560 × 1.440 – Rasterizer, AVG-FPS
    • Nvidia GeForce RTX 4090 FE
      166,9
    • AMD Radeon RX 7900 XTX
      134,9
    • Nvidia GeForce RTX 4080 FE
      133,0
    • AMD Radeon RX 7900 XT
      117,9
    • Nvidia GeForce RTX 3090 Ti
      109,6
    • Nvidia GeForce RTX 4070 Ti
      107,7
    • Nvidia GeForce RTX 3080 Ti
      99,2
    • AMD Radeon RX 6950 XT
      97,7
    • Nvidia GeForce RTX 3080
      89,7
    • Nvidia GeForce RTX 4070 FE
      86,6
    • AMD Radeon RX 6800 XT
      85,7
    • AMD Radeon RX 6800
      73,1
    • Nvidia GeForce RTX 3070
      68,2
    • Nvidia GeForce RTX 4060 Ti FE
      63,0
    • Nvidia GeForce RTX 3060 Ti
      59,0
    • AMD Radeon RX 6700 XT
      58,9
    • Intel Arc A770
      47,4
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS), Geometrisches Mittel

Vergleicht man nun die Abstände zur GeForce RTX 4070, fällt auf, dass sie in 2.560 × 1.440 größer werden als in 1.920 × 1.080. In Full HD ist die GeForce RTX 4070 noch 34 Prozent (Raster) respektive 36 Prozent (Raytracing) flotter als die GeForce RTX 4060 Ti, in WQHD sind es 37 und 38 Prozent. Bei den Perzentil-FPS-Messungen ist die Situation noch deutlicher. In Full HD beträgt die Differenz 32 und 34 Prozent, in WQHD sind es 41 und 44 Prozent.

Das hat zweierlei Gründe: Der größere L2-Cache der GeForce RTX 4060 Ti hilft in WQHD weniger als in Full HD, da die Daten für die höhere Auflösung einfach nicht mehr so häufig in den Cache passen und dann über das langsame 128-Bit-Speicherinterface eingeholt werden müssen (dasselbe Problem hat die GeForce RTX 4070 (Ti) in Ultra HD). Und darüber hinaus ist der 8 GB große Speicher in WQHD deutlich problematischer als in Full HD. Details zum VRAM-Mangel gibt es im nächsten Abschnitt.

2.560 × 1.440
A Plague Tale Requiem – 2.560 × 1.440
  • FPS, Durchschnitt:
    • Nvidia GeForce RTX 4090 FE
      164,4
    • AMD Radeon RX 7900 XTX
      134,5
    • Nvidia GeForce RTX 4080 FE
      124,3
    • AMD Radeon RX 7900 XT
      113,9
    • Nvidia GeForce RTX 3090 Ti
      107,9
    • Nvidia GeForce RTX 4070 Ti
      99,6
    • Nvidia GeForce RTX 3080 Ti
      99,2
    • AMD Radeon RX 6950 XT
      88,4
    • Nvidia GeForce RTX 3080
      87,3
    • Nvidia GeForce RTX 4070 FE
      80,8
    • AMD Radeon RX 6800 XT
      76,4
    • AMD Radeon RX 6800
      66,5
    • Nvidia GeForce RTX 3070
      64,7
    • Nvidia GeForce RTX 4060 Ti FE
      57,0
    • Nvidia GeForce RTX 3060 Ti
      55,5
    • AMD Radeon RX 6700 XT
      53,0
    • Intel Arc A770
      45,4
  • FPS, 1% Perzentil:
    • Nvidia GeForce RTX 4090 FE
      134,1
    • AMD Radeon RX 7900 XTX
      113,0
    • Nvidia GeForce RTX 4080 FE
      105,8
    • AMD Radeon RX 7900 XT
      97,5
    • Nvidia GeForce RTX 3090 Ti
      88,2
    • Nvidia GeForce RTX 4070 Ti
      84,6
    • Nvidia GeForce RTX 3080 Ti
      80,4
    • Nvidia GeForce RTX 3080
      75,1
    • Nvidia GeForce RTX 4070 FE
      72,7
    • AMD Radeon RX 6950 XT
      72,3
    • AMD Radeon RX 6800 XT
      63,2
    • Nvidia GeForce RTX 3070
      58,7
    • AMD Radeon RX 6800
      55,4
    • Nvidia GeForce RTX 3060 Ti
      49,2
    • Nvidia GeForce RTX 4060 Ti FE
      48,7
    • AMD Radeon RX 6700 XT
      42,8
    • Intel Arc A770
      32,9
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)

RTX 4060 Ti mi 8 GB VRAM: Das ist ein Problem

Eigentlich ist es erschreckend: Bereits Mitte 2016 hatten Mittelklasse-Grafikkarten, die für 260 Euro verkauft worden sind, einen 8 GB großen VRAM. Sieben Jahre später agiert die GeForce RTX 4060 Ti in der unteren Mittelklasse, kostet 439 Euro und hat immer noch 8 GB Speicher. Und was vor sieben Jahren als üppig bemessen galt, ist es heute nicht mehr – ganz im Gegenteil sogar.

Auch wenn Nvidia (und genauso AMD bei den entsprechenden Produkten) natürlich behauptet, dass die 8 GB kein Problem seien, sieht die Realtität anders aus. Die GeForce RTX 4060 Ti wird immer mal wieder durch VRAM-Mangel eingebremst, sei es in messbarer oder in eher subtiler Form. Hinzu kommen Spiele, die bei Speichermangel einfach einige Texturen weglassen, doch darum geht es an dieser Stelle gar nicht. Ebenso wenig geht es um 2.560 × 1.440, wo die Problematik nochmal ausgeprägter ist, sondern schlicht um 1.920 × 1.080 und damit die Zielauflösung für die GeForce RTX 4060 Ti.

8 GB sind in Hogwarts Legacy und Spider-Man: Miles Morales unzureichend

Im Performance-Rating zeigen sich für die GeForce RTX 4060 Ti keinerlei VRAM-Probleme, weder bei den AVG-FPS noch bei den Perzentil-FPS. In zwei einzelnen Spielen lässt sich aber bereits gut ein VRAM-Mangel in Full HD erkennen. So läuft Hogwarts Legacy ohne Raytracing zwar einwandfrei, mit den Strahlen dann jedoch nicht mehr. Bei den Durchschnitts-FPS ist die Welt noch in Ordnung: 50 FPS bedeuten einen Abstand von 35 Prozent zur GeForce RTX 4070 mit 12 GB. So weit, so normal – 34 Prozent sind es im Durchschnitt.

Bei den Perzentil-FPS wächst der Abstand dann aber auf 57 Prozent an. Noch viel schlimmer ist, dass das Spiel immer mal wieder hakt – ein gutes Spielgefühl gibt es damit nicht mehr. Hier schneidet dann auch die GeForce RTX 3060 Ti trotz ebenso nur 8 GB Speicher um 13 Prozent besser ab. Das schafft der Vorgänger, weil er auf 16 PCIe-4.0-Lanes zurückgreifen kann, die GeForce RTX 4060 Ti aber nur auf 8 Lanes. Das macht sich erst bei VRAM-Mangel bemerkbar. Dank der 12 GB bietet in dem Spiel sogar die eigentlich klar unterlegene GeForce RTX 3060 zwar weniger FPS, dafür aber eine insgesamt deutlich stabilere Framerate.

VRAM-Analyse, 1.920 × 1.080 – Hogwarts Legacy + RT
01020304050Millisekunden 012345678910111213141516171819202122232425Sekunden

DLSS kann helfen – muss aber nicht

Wer nun mit DLSS gegensteuern möchte, kann Glück haben oder auch nicht. Denn das neuronale Netzwerk, sei es für Super Resolution oder für Frame Generation, braucht ebenfalls Speicher. Hogwarts Legacy reagiert dabei noch halbwegs ordentlich auf DLSS. In der Tat sind die meisten Ruckler dann weg, doch läuft das Game immer noch nicht ganz so rund wie auf Grafikkarten mit mehr Speicher.

Ein zweites Negativbeispiel ist Spider-Man: Miles Morales, wo es die GeForce RTX 4060 Ti noch härter trifft. Bereits ohne Raytracing beträgt die Differenz zwischen GeForce RTX 4060 Ti und GeForce RTX 4070 37 Prozent (AVG-FPS) bzw. 38 Prozent (Perzentil-FPS), mit Raytracing sind es dann je 87 Prozent. Mit Raytracing ist Spider-Man: Miles Morales bei vollen Grafikdetails selbst in Full HD nicht spielbar auf der GeForce RTX 4060 Ti. Und auch DLSS kann die Ruckler nicht entfernen, sie bleiben weiterhin vorhanden. Hier liefert die GeForce RTX 3060 ein besseres, weil gleichmäßigeres Spiel-Erlebnis. Und auch GeForce RTX 3060 Ti und GeForce RTX 3070 schneiden mit Raytracing trotz ebenso nur 8 GB VRAM besser ab – erneut wegen des doppelt so breiten PCIe-Interfaces.

Dieselbe Problematik hatten auch schon die Tests der mobilen AD106-Vertreter GeForce RTX 4070 Laptop GPU und GeForce RTX 4060 Laptop GPU gezeigt, auch die neue Radeon RX 7600S mit 8 GB VRAM und 8-Lane-PCIe-Interface ist davon betroffen.

VRAM-Analyse, 1.920 × 1.080 – Spider-Man Miles Morales + RT
0102030405060Millisekunden 012345678910111213141516171819202122232425Sekunden

Weitere Spiele zeigen im Ansatz VRAM-Mangel

Das ist immer noch nicht alles. Die zwei Spiele zeigen bei den klassischen Benchmarks erkennbare Unterschiede, doch gibt es noch einige Titel, die in Full HD zwar nicht die 1-Prozent-Perzentil-FPS beeinflussen, die Frametimes aber schon. So gibt es mit Company of Heroes 3, Dead Space und Resident Evil weitere Games, die während der 25 Sekunden langen Testsequenz bei eigentlich guter Framerate und soliden Perzentil-FPS einzelne Ausreißer bei der Frameausgabe zeigen, die es bei der GeForce RTX 4070 nicht gibt – und zwar bei verschiedenen Testläufen. Hier kann die GeForce RTX 4060 Ti vermutlich noch genug Daten hin und her schaufeln, dass die 8 GB irgendwie noch reichen. Dabei gibt es dann aber immer mal wieder kleinere Verschlucker. Hier ist es gut denkbar, dass sie bei längerer Spielzeit schlimmer werden.

Kurz gesagt: 8 GB reichen, das haben die letzten Monate wiederholt bewiesen und der neue Testparcours bestätigt es, auch in Full HD nicht mehr aus, um aus Speicherperspektive sorgenfrei in jedes Spiel einzusteigen, selbst wenn die GPU genug Rohleistung bietet.

Nvidia DLSS 3 in The Witcher 3 untersucht

Die GeForce-RTX-4000-Serie bietet mit DLSS 3 beziehungsweise Frame Generation ein weiteres Tool, um die Performance in Spielen zu verbessern. Dabei muss aber erwähnt werden, dass sowohl DLSS Super Resolution als auch Frame Generation Speicher kosten – was sich ein wenig mit dem 8 GB großen Speicher beißt und zu Problemen führen kann (siehe vorheriger Abschnitt).

In The Witcher 3 funktioniert DLSS 3 auf der GeForce RTX 4060 Ti allerdings sehr gut. Um dies zu zeigen, hat die Redaktion in Full HD die Raytracing-Optionen maximiert, was in nicht optimal spielbaren 48 FPS mündet. In niedrigen Auflösungen bringen DLSS Super Resolution und andere Upsampling-Techniken einen deutlich geringeren Leistungsschub als in Ultra HD. DLSS auf „Quality“ beschleunigt die FPS daher „nur“ um 30 Prozent auf knapp 63 FPS und DLSS auf „Performance“ um 49 Prozent auf 72 FPS. Beides ist zwar klar besser spielbar als die native Auflösung, in Full HD sieht das aber selbst mit DLSS 2 nicht mehr sonderlich gut aus.

Frame Generation schlägt bereits nativ alles andere

Den Nachteil hat DLSS 3 mit Frame Generation nicht. Zwar gibt es teils kleinere Grafikfehler zu sehen, sie stören aber nicht und abseits der Fehler sieht die Grafik absolut gleich wie die native Auflösung aus. Darüber hinaus hat Frame Generation in The Witcher 3 nicht das Problem, in niedrigen Auflösungen einen verhältnismäßig kleinen Leistungsschub zu bringen und entsprechend bringt das RTX-4000-Feature bereits bei nativer Auflösung mit 54 Prozent und damit 74 FPS einen größeren Sprung in der Framerate als DLSS auf „Performance“. In Verbindung mit DLSS Super Resolution wächst die Leistung weiter an und selbst dreistellige Frameraten sind mit der GeForce RTX 4060 Ti möglich.

The Witcher 3 (RT) – 1.920 × 1.080 + DLSS 2 & DLSS 3
  • FPS, Durchschnitt:
    • RTX 4060 Ti @ DLSS Perf + FG
      114,4
    • RTX 4060 Ti @ DLSS Quality + FG
      98,0
    • RTX 4060 Ti @ Nativ + FG
      74,4
    • RTX 4060 Ti@ DLSS Perf
      71,9
    • RTX 4060 Ti @ DLSS Perf + Reflex
      71,4
    • RTX 4060 Ti @ DLSS Quality
      62,8
    • RTX 4060 Ti @ DLSS Quality + Reflex
      61,4
    • RTX 4060 Ti @ Nativ
      48,4
    • RTX 4060 Ti @ Nativ + Reflex
      45,6
    Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)
  • FPS, 1% Perzentil:
    • RTX 4060 Ti @ DLSS Perf + FG
      97,2
    • RTX 4060 Ti @ DLSS Quality + FG
      82,3
    • RTX 4060 Ti @ Nativ + FG
      61,6
    • RTX 4060 Ti@ DLSS Perf
      59,3
    • RTX 4060 Ti @ DLSS Perf + Reflex
      57,0
    • RTX 4060 Ti @ DLSS Quality
      51,9
    • RTX 4060 Ti @ DLSS Quality + Reflex
      49,0
    • RTX 4060 Ti @ Nativ
      38,9
    • RTX 4060 Ti @ Nativ + Reflex
      36,4
    Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)
  • PC Latency:
    • RTX 4060 Ti @ DLSS Perf + Reflex
      31,8
    • RTX 4060 Ti @ DLSS Quality + Reflex
      35,5
    • RTX 4060 Ti @ Nativ + Reflex
      43,3
    • RTX 4060 Ti @ DLSS Perf + FG
      44,4
    • RTX 4060 Ti @ DLSS Quality + FG
      49,0
    • RTX 4060 Ti @ Nativ + FG
      60,3
    • RTX 4060 Ti@ DLSS Perf
      75,9
    • RTX 4060 Ti @ DLSS Quality
      86,4
    • RTX 4060 Ti @ Nativ
      112,8
    Einheit: Millisekunden

DLSS Frame Generation hinterlässt in The Witcher 3 in 1.920 × 1.080 bezüglich der Framerate damit einen klar besseren Eindruck als DLSS Super Resolution, aber auch in dem Spiel darf die Latenz nicht vergessen werden, die mit den generierten Frames schlechter wird. Bei nativer Auflösung sinkt die Bildlatenz auf nur noch 38 Prozent des Ausgangswertes, wenn Reflex aktiv ist (FG nutzt auch Reflex), entsprechend sind die Animations-FPS mit DLSS 3 besser, die Steuerung wirkt aber nicht so direkt wie mit derselben Framerate ohne Frame Generation, denn die Latenz liegt mit 60,3 ms knapp 40 Prozent höher. Das gilt es zu bedenken.

Die Latenz ist schlechter, jedoch nicht allzu sehr

Allerdings hält sich die schlechtere Latenz in The Witcher 3 in Grenzen, darüber hinaus fällt die Latenz ohne Reflex noch einmal klar schlechter aus. Damit gehört The Witcher 3 zu den Vorzeigespielen von DLSS 3 beziehungsweise Frame Generation und das RPG kann auf der GeForce RTX 4060 Ti daher potenziell einen großen Vorteil bieten – die Nachteile durch die schlechtere Latenz mit FG sind hier klar geringer als die höheren Animations-FPS. Jedoch gibt es auch Berichte von Spielern, die mit störenden Rucklern durch die erstellten Frames zu kämpfen haben. Im Test haben sie sich nicht gezeigt, es kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass sie doch zu Hause auftreten.