Radeon RX 7900 GRE im Test: Die OEM-Grafikkarte als Ersatz für die RX 6950 XT

Wolfgang Andermahr
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Radeon RX 7900 GRE im Test: Die OEM-Grafikkarte als Ersatz für die RX 6950 XT

Die Radeon RX 7900 GRE hat in Deutschland viel Aufmerksamkeit erhalten, auch wenn es sich um keine Retail-Grafikkarte handelt, denn sie wird nur in Komplett-PCs verkauft. Grund genug, dass sich ComputerBase das Produkt einmal selbst anschaut. Dabei offenbart sie eine Leistung auf dem Niveau der Radeon RX 6950 XT.

Radeon RX 7900 GRE: Kein Retail-Produkt, aber überall präsent

Es gibt immer mal wieder Grafikkarten, die für Endkunden nicht im Retail-Markt erhältlich sind und stattdessen in Komplett-PCs um Kundschaft werben. Vor allem in Asien ist dies oft der Fall. AMDs neue Radeon RX 7900 GRE (Golden Rabbit Edition) ist hingegen auch in Deutschland auf ungewöhnlich viel Aufmerksamkeit gestoßen – und das trotz der Limitierung auf Komplett-PCs.

Deswegen hat sich ComputerBase einen Komplett-PC mit einer Radeon RX 7900 GRE vom Systemintegrator Memory PC organisiert, wobei der Fokus des Artikels auf der Grafikkarte liegen wird – entsprechend findet der Test der Grafikkarte auch ausschließlich im ComputerBase-Testsystem statt. Die Radeon RX 7900 GRE ist unter den bereits bekannten Radeon RX 7900 XTX und Radeon RX 7900 XT (Test) angesiedelt, basiert mit Navi 31 aber auf demselben technischen Ausbau. Damit sollte sie schneller sein als die vermutlich zur gamescom angekündigte Radeon RX 7800 XT auf Basis von Navi 32, was sich in wenigen Wochen klären lassen sollte.

Die RX 7900 GRE sollte der RX 6950 XT ähneln

Die mit 16 GB VRAM bestückte Radeon RX 7900 GRE ist damit eine potenziell vergleichbar schnelle Grafikkarte wie die ältere Radeon RX 6950 XT, aber auf einen niedrigen Kaufpreis optimiert, und basiert auf der modernen RDNA-3-Architektur anstatt des älteren RDNA 2. Da es das Modell nicht separat zu kaufen geben wird, fehlt allerdings ein Preispunkt. Auch das restliche System entscheidet somit, wie günstig die Radeon RX 7900 GRE sein wird. Hier gibt es jedoch durchaus positive Aussichten – potenziell günstige Systeme scheinen mit ihr möglich zu sein.

AMD Radeon RX 7900 GRE (Golden Rabbit Edition)
AMD Radeon RX 7900 GRE (Golden Rabbit Edition)

Die Grafikkarte selbst stammt von XFX, ist aber komplett in AMDs Referenzdesign gehalten. Sie sieht optisch zwar fast identisch aus wie das Pendant zur Radeon RX 7900 XT, unterscheidet sich dann allerdings erstaunlich deutlich davon. Wie ComputerBase in Erfahrung gebracht hat, wird es die Radeon RX 7900 GRE generell auch als richtiges Custom-Design mit eigenem Kühlsystem geben.

Der Komplett-PC von Memory PC

Der von Memory PC zur Verfügung gestellte Rechner ist auf einen niedrigen Kaufpreis optimiert. Wer möchte, kann sich aber auch deutlich schnellere Komponenten aussuchen, da das System frei konfigurierbar ist. Den eingesetzten PC gibt es in derselben Form auch als vorab gewählte Konfiguration, die unter anderem mit einem Ryzen 7 5700X, einem B550-Mainboard von Gigabyte, 16 GB DDR4-3200-Speicher und einer 1 TB großen NVMe-SSD ausgestattet ist. Mit den Standardkomponenten inklusive Radeon RX 7900 GRE kostet der PC 1.149 Euro. Wenn man bedenkt, dass man für eine Radeon RX 6950 XT alleine knapp über 600 Euro ausgeben müsste, ist dies völlig gerechtfertigt, zumal es Garantie auf das ganze System gibt.

Wer möchte, kann aber natürlich auch zu schnelleren Komponenten greifen. Ein Ryzen 9 5950X oder ein Ryzen 7 7800X3D können in demselben Rechner verbaut werden, dasselbe gilt für einen bis zu 64 GB großen Arbeitsspeicher, 4 TB große NVMe-SSDs oder alternativ höherwertigere Komponenten in Sachen CPU-Kühler und Netzteil. Der Aufpreis für eine Radeon RX 7900 XT liegt bei 210 Euro, der zur Radeon RX 7900 XTX bei 339 Euro. Würde man dies auf die aktuellen Retail-Preise anwenden, müsste die Radeon RX 7900 GRE rund 600 Euro kosten – die Rechnung muss allerdings nicht zwangsweise aufgehen.

Wer auf einen aktuellen Ryzen-7000-Prozessor oder ein Pendant von Intel wie den Core i9-13900K zurückgreifen möchte, muss ein anderes Basissystem konfigurieren. Das ist auch mit der Radeon RX 7900 GRE problemlos möglich, die Preise steigen dann aber an.

Die Technik der Radeon RX 7900 GRE

Die Radeon RX 7900 GRE ist schlussendlich eine zusammengekürzte Radeon RX 7900 XT, die wiederum eine zusammengekürzte Radeon RX 7900 XTX ist. Die technische Basis ist identisch, alle drei Grafikkarten setzen auf die Navi-31-GPU. Die Besonderheit bei der Radeon RX 7900 GRE ist, dass sie nicht auf dem normalen Navi-31-Package sitzt, das bis zu sechs MCD-Chiplets fassen kann, sondern auf dem kleineren, aber kostengünstigeren Navi-32-Package. Dadurch sinkt die Anzahl der MCD-Chiplets automatisch von sechs auf vier, was das Speicherinterface und den Infinity-Cache reduziert. Aber das wäre bei der Radeon RX 7900 GRE wohl ohnehin passiert.

Die neue OEM-Grafikkarte setzt auf 80 Compute-Units und damit 5.120 Dual-Issue-fähige FP32-ALUs, was nur 256 ALUs weniger sind als auf der Radeon RX 7900 XT. Um die GPU dennoch deutlicher auszubremsen, reduziert AMD die maximale Leistungsaufnahme von 315 auf 260 Watt und damit schon etwas deutlicher. Zwei 8-Pin-Stromstecker sind für den Betrieb dennoch vorgesehen. Der Game-Takt liegt bei 1.880 MHz und der Boost-Takt bei 2.245 MHz, doch sollte diese Angaben bei RDNA 3 niemand wirklich ernst nehmen.

Die Speicherbandbreite ist stark gekürzt

Einen ebenso großen Einfluss auf die Geschwindigkeit hat die Speicherkonfiguration. Nicht die Kapazität, denn sie ist mit 16 GB des Typs GDDR6 nach wie vor gut, auch wenn die Radeon RX 7900 XT auf größere 20 GB zurückgreifen kann. Doch durch die vier MCD-Chiplets anstatt deren fünf reduziert sich das Speicherinterface automatisch auf 256 Bit. In Kombination mit dem 18 Gbps schnellen Speicher fällt die Speicherbandbreite um 35 Prozent geringer aus – das wird automatisch der primäre Grund für die geringere Leistung sein.

Gleichzeitig fällt auch der Infinity-Cache kleiner aus. Anstatt 80 MB wie auf der Radeon RX 7900 XT ist dieser auf der Radeon RX 7900 GRE nur noch 64 MB groß, sodass er für hohe Auflösungen wie Ultra HD nicht mehr optional sein wird. Die Performance ist ebenfalls geringer.

Eigentlich eine RX 6950 XT, nur moderner

Was fällt bei den Spezifikationen auf? Die Radeon RX 7900 GRE ist eigentlich eine Radeon RX 6950 XT, nur eben mit RDNA 3 statt RDNA 2. Doch die Basisspezifikationen sind quasi gleich: 5.120 FP32-ALUs und ein 256 Bit breites Speicherinterface. Bei gleichem Takt weisen beide Grafikkarten also die absolut gleiche Rechenleistung auf. Ist der gleiche Takt gegeben, gibt es folglich ein reines Duell RDNA2 gegen RDNA 3. Letzteres kann dann die Dual-Issue-fähigen ALUs, die besseren RT-Einheiten, den besseren, aber auch kleineren Infinity-Cache, die größeren Caches und 64 weitere ROPs für sich verbuchen. Als reiner Leistungsnachteil muss die neue Grafikkarte aber mit dem Chiplet-Design auskommen, das Latenzen und damit Geschwindigkeit kostet.

Im Kern eine ganz normale RDNA-3-Grafikkarte

Abgesehen von den reinen Leistungsdaten ist die Technik der Radeon RX 7900 GRE identisch zu den größeren RDNA-3-Modellen. Sowohl alle Raytracing-Fähigkeiten wie auch die KI-Hilfseinheiten sowie die Video- und die Display-Fähigkeiten sind gleich wie bei den größeren Modellen.

Offizielle Spezifikationen der Radeon RX 7900 GRE
RX 7900 XTX RX 7900 XT RX 7900 GRE RX 7600 RX 6950 XT
Architektur RDNA 3 RDNA 2
GPU Navi 31 Navi 33 Navi 21
Design Chiplet
1 × GCD + 6 × MCD
Chiplet
1 × GCD + 5 × MCD
Chiplet
1 × GCD + 4 × MCD
Monolithisch
Fertigung TSMC N5 (GCD)
TSMC N6 (MCD)
TSMC N6 TSMC N7
Transistoren 57,7 Mrd 13,3 Mrd. 26,8 Mrd.
Chipgröße 300 mm (GCD)
37 mm (1 × MCD)
204 mm² 519 mm²
CU/SM 96 84 80 32 80
FP32-ALUs 6.144/12.288 5.376/10.752 5.120/10.240 2.048/4.096 5.120
RT-Kerne 96, 2nd Gen 84, 2nd Gen 80, 2nd Gen 32, 2nd Gen 80, 1st Gen
KI-Kerne 192, 1st Gen 168, 1st Gen 160, 1st Gen 64, 1st Gen Keine
Game-Takt 2.300 MHz 2.000 MHz 1.880 MHz 2.250 MHz 2.100 MHz
Boost-Takt 2.500 MHz 2.400 MHz 2.245 MHz 2.625 MHz 2.310 MHz
FP32-Rechenleistung 61,4 TFLOPS 51,6 TFLOPS 46 TFLOPS 21,5 TFLOPS 23,6 TFLOPS
FP16-Rechenleistung 122.9 TFLOPS 103,2 TFLOPS 92 TFLOPS 43 TFLOPS 47,3 TFLOPS
Textureinheiten 384 336 320 128 320
ROPs 192 64 128
L2-Cache 6.144 KB 2.048 KB 4.096 KB
Speicher 24 GB GDDR6 20 GB GDDR6 16 GB GDDR6 8 GB GDDR6 16 GB GDDR6
Speicherdurchsatz 20 Gbps 18 Gbps
Speicherinterface 384 Bit 320 Bit 256 Bit 128 Bit 256 Bit
Speicherbandbreite 960 GB/s 880 GB/s 576 GB/s 288 GB/s 576 GB/s
Infinity-Cache 96 MB, 2nd Gen 80 MB, 2nd Gen 64 MB, 2nd Gen 32 MB, 2nd Gen 128 MB, 1st Gen
IC-Bandbreite 2,5 TB/s 2,0 TB/s 1,7 TB/s 200 GB/s 2,1 TB/s
Slot-Anbindung PCIe 4.0 ×16 PCIe 4.0 ×8 PCIe 4.0 ×16
TBP 355 Watt 315 Watt 260 Watt 165 Watt 335 Watt

Die XFX Radeon RX 7900 GRE im Detail

Die XFX Radeon RX 7900 GRE kommt in AMDs Referenzdesign daher. Optisch erinnert sie stark an das Pendant der Radeon RX 7900 XT, jedoch gibt es durchaus diverse Unterschiede, wobei es sich durchweg um Optimierungen für einen geringeren Preis handelt. Diese betreffen primär den eigentlichen Kühler.

Die Radeon RX 7900 GRE ist mit einer Länge von 27 cm und einer Höhe von 11 cm minimal kleiner als die Radeon RX 7900 XT, die jedoch auch nicht sonderlich groß ist – nach heutigen Maßstäben zumindest. Identisch ist die Breite von 2,5 Slots, hier gibt es keine Unterschiede.

Der Kühler ist „preisoptimiert“

Der Kühlkörper selbst ist gleich und doch deutlich anders. Der Aufbau an sich ist identisch, wobei es unklar ist, ob auch die Golden Rabbit Edition auf eine Vapor-Chamber setzt (ComputerBase hat die Grafikkarte nicht auseinandergebaut, da sie zu einem funktionsfähigen Komplettrechner gehört). Auffällig ist jedoch, dass die eingesetzten Alu-Lamellen minimal breiter sind und generell in deutlich geringerer Anzahl vorliegen. Das reduziert die Kühlleistung, dafür ist das Gewicht allerdings viel niedriger. Die Radeon RX 7900 XT kommt im Referenzdesign auf 1.510 g, die Radeon RX 7900 GRE dagegen nur noch auf 1.135 g.

Gleich geblieben ist hingegen die Lüfterbestückung. Während die Radeon RX 7900 XTX auf drei 83-mm-Lüfter setzt, belässt es die Radeon RX 7900 XT bei drei Axial-Exemplaren mit einem Durchmesser von 78 mm und dieselben Ventilatoren sind auch auf dem Referenzdesign der Radeon RX 7900 GRE verbaut. Nichts verändert wurde zudem am Fan-Stop-Modus, der die Lüfter auf dem Windows-Desktop stillstehen lässt.

Der OC-Spielraum ist deutlich kleiner

Der Game-Takt der XFX-Karte liegt bei 1.880 MHz, der Boost-Takt bei 2.245 MHz, während der 16 GB große VRAM mit 18 Gbps läuft – dies alles entspricht AMDs Vorgaben. Dasselbe gilt für die maximale Boardpower, die 260 Watt beträgt. Mittels manueller Übertaktung kann der Chiptakt um bis zu 318 MHz angehoben werden, der Speichertakt um 264 MHz und die Leistungsaufnahme um 39 Watt. Hier sind die Einschränkungen also deutlich größer als bei den Retail-Modellen. Zwei 8-Pin-Stromstecker sind für den Betrieb notwendig, hier gibt es also wiederum keinerlei Unterschiede.

AMD Radeon RX 7900 GRE
AMD Radeon RX 7900 GRE
AMD Radeon RX 7900 XT
AMD Radeon RX 7900 XT
AMD Radeon RX 7900 XTX
AMD Radeon RX 7900 XTX

Das zählt auch für die Anschlüsse, denn die Radeon RX 7900 GRE kann Monitore mit zwei DisplayPort-2.1-DSC-Ausgängen, einem USB-C-Port und einem HDMI-2.1-Ausgang ansteuern.

Merkmal AMD RX 7900 XTX
Referenzdesign
AMD RX 7900 XT
Referenzdesign
XFX RX 7900 GRE
Referenzdesign
Karte PCB-Design AMD
Länge, Breite 29,0 cm, 12,5 cm 28,0 cm, 11,5 cm 27,0 cm, 11,0 cm
Stromversorgung 2 × 8-Pin
Kühler Design Referenz, 2,5 Slots
Kühlkörper Vapor-Chamber
Alu-Kern/Radiator
Vapor-Chamber (?)
Alu-Kern/Radiator
Gewicht 1.810 g 1.510 g 1.135 g
Lüfter 3 × 83 mm (axial) 3 × 78 mm (axial)
Lüfter abgeschaltet (2D) Ja
Takt
GPU-Game 2.300 MHz 2.000 MHz 1.880 MHz
GPU-Boost 2.500 MHz 2.400 MHz 2.245 MHz
Speicher 11.000 MHz 9000 MHz
Speichergröße 24 GB GDDR6 20 GB GDDR6 16 GB GDDR6
Leistungsaufnahme Standard TGP 355 Watt 315 Watt 260 Watt
Max./Min. TGP +15/-10 Prozent
Anschlüsse 2 x DisplayPort 2.1 DSC
1 x HDMI 2.1
1 × USB-C

Testsystem und Testmethodik

ComputerBase hat das Grafikkarten-Testsystem und den dazugehörigen Testparcours im Mai 2023 grundlegend überarbeitet, aktualisiert und verbessert. Alle folgenden Grafikkarten-Artikel werden darauf basieren, darüber hinaus wird das Testsystem bei regulären Spiele-Tests zum Einsatz kommen.

Alle Details zum neuen Testsystem und Testparcours

Sämtliche Benchmarks wurden mit aktuellen Treibern auf moderner Hardware neu erstellt, die Testmethoden wurden angepasst und zusätzlich kommen die neuesten Spiele zum Einsatz. Der neue Testparcours wurde darauf ausgelegt, sinnvolle Ergebnisse für alle aktuellen Gaming-Grafikkarten zu produzieren, und eignet sich damit sowohl für High-End-Beschleuniger wie die GeForce RTX 4090 als auch für langsame Grafikkarten wie die Radeon RX 6650 XT. Um das zu erreichen, wurden teilweise die Grafikdetails in Ultra HD reduziert und auch die Raytracing-Details sind nicht immer voll ausgefahren. Das mag für die schnellsten Ableger nicht optimal sein, anders sind die langsamen Probanden aber nicht sinnvoll zu testen. Genauere Details gibt es in diesem Abschnitt weiter unten.

ComputerBase hat die Radeon RX 7900 GRE über die vergangenen vier Tage ausführlich getestet. Zum Einsatz kam das folgende Testsystem.

Beim Prozessor gab es einen Wechsel auf die schnellste Gaming-CPU, den AMD Ryzen 9 7950X3D (Werkseinstellung), der auf einem Asus ROG Crosshair X670E Hero seinen Dienst verrichtet. 32 GB Speicher (2 × 16 GB DDR5-6000, 30-38-38-96) stehen dem Prozessor zur Verfügung. Als Betriebssystem ist Windows 11 22H2 mitsamt allen verfügbaren Updates auf einer NVMe-SSD (PCIe 4.0) installiert. Resizable BAR ist auf allen Grafikkarten aktiviert. Wie unter Windows 11 auf modernen Systemen mit aktuellen BIOS-Versionen üblich, ist damit die Kernisolierung (VBS) plus Speicher-Integrität (HVCI) automatisch angeschaltet. Als Netzteil fungiert das Asus ROG Thor Platinum II mit 1.200 Watt, das mit einem 12VHPWR-Stecker daherkommt, der „Ich liefere 600 Watt!“ signalisiert. Falls die Grafikkarte so einen Anschluss bietet, wird dieser entsprechend genutzt.

Die GPU-Testsystem-CPU: Der AMD Ryzen 9 7950X3D
Die GPU-Testsystem-CPU: Der AMD Ryzen 9 7950X3D

Beim Gehäuse setzt die Redaktion auf ein Fractal Design Torrent, das einen maximalen Luftfluss bietet. Es wird die werkseitig verbaute Lüfterbestückung genutzt, die Drehzahlen wurden aber deutlich reduziert, um die Lautstärke in Zaum zu halten. Genauere Details dazu und zum Testsystem allgemein finden sich in der folgenden Tabelle.

Komponente
Prozessor AMD Ryzen 9 7950X3D, nicht übertaktet
CPU-Kühler Noctua NH-D15S (140 mm bei ~800 U/min)
Motherboard Asus ROG Crosshair X670E Hero (BIOS: 1202)
Arbeitsspeicher 2 × 16 GB G.Skill TridentZ Neo, DDR5-6000
30-38-38-96
Netzteil Asus ROG Thor Platinum II (1.200 Watt, semipassiv, 80Plus Platinum)
SSD 1 × Seagate FireCuda 530, 2 TB, NVMe, PCIe 4.0
Gehäuse Fractal Design Torrent
Lüfter 2 x 180-mm-Lüfter, ~450 U/Min. an der Vorderseite
3 x 140-mm-Lüfter, ~700 U/Min. am Boden

Als Treiber kam für alle Radeon-RX-6000-Grafikkarten der Adrenalin 23.4.1 zum Einsatz, für die RX-7000-Modelle, die bis zum 9. Mai 2023 getestet wurden, der Adrenalin 23.4.2. Bei den GeForce-RTX-3000-Produkten ist der GeForce 531.41 installiert, bei den RTX-4000-Karten, die bis zum 9. Mai 2023 getestet wurden, der GeForce 531.68. Intels Arc-Grafikkarten, die bis zum 9. Mai 2023 getestet wurden, liefen mit dem Treiber 4311.

Die AMD Radeon RX 7600 wurde mit dem Pressetreiber 23.10.01.16 getestet, die Radeon RX 7900 GRE mit dem Adrenalin 23.7.2. Die Nvidia GeForce RTX 4060 Ti lief mit dem GeForce 531.93, die GeForce RTX 4060 mit dem 536.20.

Die getesteten Grafikkarten
AMD Nvidia Intel
Radeon RX 6650 XT, 2.526 MHz GeForce RTX 3060, 1.879 MHz Arc A750, 2.332 MHz
Radeon RX 6700 XT, 2.449 MHz GeForce RTX 3060 Ti FE, 1.812 MHz Arc A770 16 GB, 2.212 MHz
Radeon RX 6800, 2.153 MHz GeForce RTX 3070 FE, 1.804 MHz
Radeon RX 6800 XT, 2.106 MHz GeForce RTX 3080 FE, 1.756 MHz
Radeon RX 6950 XT, 2.298 MHz GeForce RTX 3080 Ti FE, 1.671 MHz
GeForce RTX 3090 Ti, 1.875 MHz
Radeon RX 7600, 2.527 MHz GeForce RTX 4060, 2.649 MHz
GeForce RTX 4060 Ti, 2.637 MHz
GeForce RTX 4070, 2.629 MHz
Radeon RX 7900 GRE, 2.031 MHz
Radeon RX 7900 XT, 2.365 MHz GeForce RTX 4070 Ti, 2.772 MHz
Radeon RX 7900 XTX, 2.367 MHz GeForce RTX 4080 FE, 2.648 MHz
GeForce RTX 4090 FE, 2.663 MHz
Taktraten-Durchschnitt nach 20 Minuten Aufheizen für weitere 10 Minuten in Metro Exodus, Ultra HD

Der Testparcours eignet sich für alle aktuellen Gaming-Grafikkarten

Der Testparcours muss auf allen aktuellen Gaming-Grafikkarten funktionieren, was gar nicht so einfach ist. Denn ob ein Spiel auf einer Radeon RX 6650 XT oder auf einer GeForce RTX 4090 läuft, macht nun mal einen großen Unterschied aus. Doch auch bei den schnellsten Grafikkarten gibt es Unterschiede, die Radeon RX 7900 XT ist eben keine GeForce RTX 4090 und keiner hat etwas davon, wenn erstere in Ultra HD gerade mal 30 FPS oder weniger abliefert. Um dies sinnvoll umsetzen, werden in 1.920 × 1.080 und in 2.560 × 1.440 durchweg die maximalen Grafik-Presets in den Spielen genutzt. In 3.840 × 2.160 wird die Detailstufe jedoch stellenweise reduziert.

GPU-Benchmarks: Nvidia GeForce RTX im Test
GPU-Benchmarks: Nvidia GeForce RTX im Test
GPU-Benchmarks: AMD Radeon RX im Test
GPU-Benchmarks: AMD Radeon RX im Test

Darüber hinaus wird Raytracing nicht zwangsweise maximiert, da dies vor allem in hohen Auflösungen viele Grafikkarten überfordern würde – besonders Radeons, aber auch die GeForce-Produkte. Erreichen nur GeForce RTX 4080 und RTX 4090 spielbare Frameraten, wirkt dies ziemlich sinnlos, wenn ein Testparcours für alle Grafikkarten gelten soll. Die RT-Detailstufen gelten für die Auflösungen Full HD, WQHD und Ultra HD. Genaue Details zu den verwendeten Grafikeinstellungen in den einzelnen Games finden sich in folgender Tabelle.

Die genutzten Spiele und die Grafikdetails
Grafikdetails
A Plague Tale: Requiem bis Ultra HD: Ultra-Preset, Auflösungsoptimierung „Ultra-Quality“
Atomic Heart bis Ultra HD: Atomic-Preset
Call of Duty: Modern Warfare 2 bis Ultra HD: Ultra-Preset, Tessellation „Alle“, Shadow Maps „Extra“, Wetter „Ultra“
Company of Heroes 3 bis Ultra HD: Maximale Grafikdetails
Cyberpunk 2077 bis WQHD: Ultra-Preset
Ultra HD: Mittel-Preset
RT: GI „Mittel“, Schatten „Ein“
Dead Space bis Ultra HD: Ultra-Preset
RT: AO Ein
Dying Light 2 bis Ultra HD: Hohe-Qualität-Preset
RT: GI + AO „Ein“
F1 22 bis Ultra HD: Ultrahoch-Preset
RT: Reflexionen (Voll) + Schatten + AO „Mittel“
Forspoken bis WQHD: Ultra-Preset, AO FidelityFX
Ultra HD: Hoch-Preset
RT: Schatten + AO „Ein“
Hogwarts Legacy bis Ultra HD: Ultra-Preset
RT: Reflexionen „Ultra“
Metro Exodus bis Ultra HD: Extrem-Qualität, kein HW, kein PhysX
RT: „Hoch“ + Reflexionen
Resident Evil 4 bis Ultra HD: Maximum-Preset
RT: Reflexionen „Hoch“
Returnal bis Ultra HD: Episch-Preset
RT: Reflexionen „Episch“, Schatten „Mittel“
Spider-Man: Miles Morales bis Ultra HD: Sehr-hoch-Preset, 16-faches AF, Schatten „Sehr hoch“, Detailstufe „Sehr hoch“
RT: Reflexionen Auflösung „Hoch“, Geometrie „Sehr hoch“, Sichtweite 10, Schatten „Mittel“
The Callisto Protcol bis Ultra HD: Ultra-Preset
RT: Reflexionen Mittel, Schatten „Ein“, Übertragung „Ein“
The Last of Us Part I bis WQHD: Ultra-Preset
Ultra HD: Hoch-Preset
The Witcher 3 bis WQHD: Höchste-Preset, Höchste+-Details, kein HW
Ultra HD: Hoch-Preset
RT: GI „Performance“, Reflexionen „Ein“
Uncharted bis Ultra HD: Ultra-Preset