Qualcomm und Google: Smartwatch-SoC mit RISC-V-CPU für Wear OS geplant

Nicolas La Rocco
6 Kommentare
Qualcomm und Google: Smartwatch-SoC mit RISC-V-CPU für Wear OS geplant
Bild: Qualcomm

Das erste System-on-a-Chip (SoC) mit einer Custom-CPU auf Basis der offenen RISC-V-Befehlssatzarchitektur (ISA) wird bei Qualcomm eine der für Smartwatches ausgelegten Plattformen der Snapdragon-Wear-Familie sein. Qualcomm hat eine entsprechende Entwicklung in Kooperation mit Google für die nächste Wear-OS-Generation bestätigt.

Die Kooperation hat auf RISC-V basierende Wearables zum Ziel, auf denen Wear OS von Google läuft. Die Partnerschaft der beiden Unternehmen ist nicht gänzlich neu, schließlich sitzen Qualcomm und Google im Vorstand des im Mai dieses Jahres ins Leben gerufenen RISC-V Software Ecosystem (RISE), dem auch Andes, Intel, Imagination Technologies, MediaTek, Nvidia, Red Hat, Rivos, Samsung, SiFive, T-Head und Ventana angehören.

Custom-CPU auf RISC-V-Basis

Qualcomm will auf Basis der RISC-V-Befehlssatzarchitektur eigene Custom-CPUs entwickeln, die eine hohe Leistung mit einem niedrigen Energieverbrauch kombinieren sollen – beides braucht es für Wearables. Dem Unternehmen zufolge treibe RISC-V mit der offenen Befehlssatzarchitektur die Entwicklung von Custom-Kernen voran und erlaube es mehr Unternehmen, mit eigenen Lösungen in diesen Markt einzutreten.

Keine Lizenzgebühren mehr an Arm

Aktuell nutzt Qualcomm für praktisch alle eigenen Lösungen die Arm-Befehlssatzarchitektur und lizenziert zusätzlich Arm-Kerne aus der Cortex-Familie. Für beides fallen Lizenzgebühren an. Mit der Architekturlizenz sind demnächst Custom-Arm-Kerne speziell für Notebooks unter dem Namen Oryon geplant, sodass bei Arm zumindest keine Kerne mehr lizenziert werden müssen. Es fallen jedoch weiterhin die Kosten für die Befehlssatzarchitektur an. Mit dem Wechsel zur offenen und lizenzfreien RISC-V-Befehlssatzarchitektur kann sich Qualcomm auch diese Lizenzgebühren sparen.

Noch hat Qualcomm nicht bekannt gegeben, wann entsprechende RISC-V-Lösungen der Snapdragon-Wear-Familie vorgestellt und damit ausgestattete Smartwatches auf den Markt kommen sollen. Kommerzielle Lösungen wolle man später ankündigen.

Google setzt auf Snapdragon Wear

Bis es soweit ist, sichern Google und Qualcomm zu, weiter in die bestehenden Snapdragon-Wear-Plattformen für das Wear-OS-Ökosystem zu investieren. Google setzt bei der neuen Pixel Watch 2 auf den Snapdragon W5 Gen 1, nachdem die erste Generation der Smartwatch noch mit einem Exynos-Chip von Samsung ausgestattet war.