OBS Studio 30.0: Intels AV1-Encoder nun auch unter Linux

Marek Lindlein
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OBS Studio 30.0: Intels AV1-Encoder nun auch unter Linux
Bild: Larry Ewing, Simon Buding, Garrett LeSage, Intel

Bislang war die Nutzung des AV1-Encoders der Intel-Arc-Grafikkarten nur eingeschränkt unter Linux möglich. Mit OBS Studio 30.0 zieht nun die Möglichkeit ein, den Encoder für Streaming und Aufnahmen innerhalb der Aufnahme-Software zu nutzen.

Intel hat mit dem Erscheinen der Arc-Grafikkarten den ersten AV1-Encoder in die heimischen PCs gebracht. AMD und Nvidia haben erst mit der RX 7000 und RTX 40-Reihe nachziehen können. Trotz der langen Verfügbarkeitsperiode war es für die meisten Endnutzer nur schwer möglich den Intel-Encoder auch unter Linux zu verwenden, besonders da es weit verbreiteter Software wie OBS Studio bislang an Möglichkeiten fehlte, die Hardware auch anzusprechen. Mit Version 30.0 ändert sich das. OBS ist nun in der Lage den AV1-Hardware-Encoder auch unter dem freien Betriebssystem anzusprechen.

Damit besteht nun nicht nur für Windows, sondern auch unter Linux die Möglichkeit das System ohne Grafikkarten-Wechsel für Aufnahmen und Streaming mit AV1 einzurichten. Bereits das kleinste Modell in Form der Intel Arc 310 unterstützt Encoding.

Weitere Neuerungen in Version 30.0

Zusätzlich zum neuen AV1-Encoder unter Linux gibt es weitere Änderungen im aktuellen Release. Neu ist die Unterstützung für WHIP (WebRTC-HTTP ingestion protocol) mit den Vorteilen der niedrigen Latenz und Verschlüsselung, aber ohne die Nachteile einer verminderten Streaming-Qualität oder Zuschauerbeschränkung.

Ein eingeführter „Safe Mode“ startet OBS ohne Plugins, Skripts oder Websockets, welcher bei Problemen automatisch startet oder über das „Hilfe-Menü“ aufgerufen werden kann.

Die Statusbar hat eine Überarbeitung erfahren, auch gibt es jetzt ein „Live Control Room“-Panel für YouTube-Übertragungen.

Decklink Geräte sind um 10-Bit Aufnahmen und HDR-Wiedergabe erweitert und die Windows Version von OBS erhielt einen Shader Cache, was zu einer kürzeren Startzeit führt.

Für Mac-Nutzer gibt es neben einem Anwendungs-bezogenem Audio-Capture auch die Möglichkeit OBS-Fenster im macOS Screen Capture zu verbergen. Überarbeitet wurde an der Stelle auch die virtuelle Kamera, um mit allen Anwendungen zusammen zu arbeiten.

Linux-Nutzer mit AMD-Grafikkarten profitieren von verbesserter FFmpeg VAAPI Encoder Qualität.

Der vollständige Changelog ist auf GitHub.com einsehbar.

Downloads

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    4,7 Sterne

    OBS Studio (Open Broadcaster Software) ist eine Software für Videoaufnahmen und Livestreams.

    • Version 30.1.2 Deutsch
    • Version 27.2.4 Deutsch