Fabrikneubau Fab38/48: Israels Milliarden-Subventionen bringen Intel-Aktie Jahreshoch

Volker Rißka
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Fabrikneubau Fab38/48: Israels Milliarden-Subventionen bringen Intel-Aktie Jahreshoch
Bild: Intel

Milliarden vom Staat Israel für den Fabrik-Neu-/Ausbau bringen Intels Aktien zum Jahresende noch einmal in beste Laune. Sie hat seit über 20 Monaten erstmals wieder die 50-US-Dollar-Marke erreicht und sogar überschritten. Investoren scheinen zurzeit zu glauben, dass Intel beziehungsweise die jüngste Strategie Aufschwung bringt.

Über fünf Prozent nach oben ging es für die Intel-Aktie zu Beginn dieser Woche. Mit einem Schlusskurs von 50,50 US-Dollar setzte sie ein Wert, der seit März 2022 nicht mehr erzielt worden war. Denn die vielen geplanten Ausgaben bei mäßigen Quartalszahlen und schwachem kurz- bis mittelfristigen Ausblick hatten den Kurs in den Jahren seit der Amtsübernahme von Pat Gelsinger Anfang 2021 erst einmal gehörig auf Talfahrt geschickt. Der neue CEO wetterte zwischenzeitlich sogar schon gegen „die Wall Street“ – die Börse würde die Visionen und Zukunftsanstrengungen nicht anerkennen, hieß es aus dem Umfeld.

So langsam scheint sich das Blatt aber nun zu drehen, vor allem der Ausblick in der Fertigung wurde zuletzt rosiger, wo inklusive Fab-Bauten allerdings auch bis zu 100 Milliarden US-Dollar investiert werden. Dass Intel infolgedessen schon mit Intel 18A dem TSMCs-N2-Prozess gefährlich werden oder mit Backside Power Delivery sogar überholen könnte, stieß zuletzt zusammen mit dem exklusiv an Intel gelieferten ersten High-NA-EUV-Systemen von ASML auf noch mehr Aufmerksamkeit.

Dass sich TSMC im Quartalsbericht Ende Oktober bereits zu Intel 18A äußerte, galt schon so wenig wie ein kleiner Ritterschlag – die über Jahre unangefochten agierenden Taiwaner haben die aufstrebende Konkurrenz erkannt, so der Tenor. Vor allem in den letzten Wochen zog der Kurs der Aktie deshalb an, seit November hat sie um rund 50 Prozent zugelegt.

Israel bleibt weiterhin ein großer Intel-Standort

Die neueste positive Nachricht war die, dass Intel in Israel umfangreiche Fördergelder bekommt, um den Standort in Kiryat Gat auszubauen. Die Fab38 und Fab48 sind seit längerem in der Planung und zum Teil auch im Bau, bereits 2026 soll laut bisherigen Plänen der erste Neubau/Ausbau in Betrieb genommen werden. Neueste Medienberichte besagen, dass 2028 ein weiterer großer Teil folgt.

Intel-Fab-Roadmap (Stand Anfang 2023)
Intel-Fab-Roadmap (Stand Anfang 2023) (Bild: Intel)

Die benannten 25 Milliarden US-Dollar Investitionssumme setzen sich aus zwei Teilen zusammen. Bereits 2021 wurden die ersten zehn Milliarden US-Dollar bewilligt, Mitte dieses Jahres folgten weitere 15 Milliarden US-Dollar.

Die Fördersumme von 3,2 Milliarden US-Dollar durch den Staat klingt dabei vergleichsweise wenig, an aktuellen westlichen Standards gemessen würde sie eigentlich eher zum 10-Milliarden-USD-Projekt passen, denn zu dem gesamten Bauvorhaben. In Deutschland erhält Intel rund 10 Milliarden Euro für den Bau eines 30-Milliarden-Euro-Komplexes.