Xiaomi SU7: Das erste E-Auto von Xiaomi ist eine sportliche Limousine

Nicolas La Rocco
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Xiaomi SU7: Das erste E-Auto von Xiaomi ist eine sportliche Limousine
Bild: Xiaomi

Vom Custom-ROM zum Smartphone-Anbieter und jetzt auch Autohersteller. Xiaomi steigt kommendes Jahr mit dem heute in China vorgestellten SU7 in den Markt der E-Fahrzeuge ein. Vorbild des Unternehmens ist Porsche mit dem Taycan. Der SU7 ist eine sportliche Limousine, die 2024 in zwei Konfigurationen auf den Markt kommen soll.

Zur Keynote in China hat Xiaomi zunächst eine Reihe von Komponenten künftiger E-Autos vorgestellt, darunter E-Motoren wie den V6 und V6s mit 220 kW und 275 kW sowie einen später geplanten V8s mit 425 kW. In Kooperation mit CATL und BYD entwickelte Batterien wurden mit Bruttokapazitäten von 123 kWh und 150 kWh sowie CLTC-Reichweiten von über 1.000 km und über 1.200 km vorgestellt. Die 800-Volt-Architektur von Xiaomi soll sehr schnelles Laden etwa von 5 Minuten für 220 km ermöglichen.

SU7 kommt in zwei Konfigurationen

Für den SU7 fährt Xiaomi die Spezifikationen auf übliches Maß zurück, bleibt beim Gebotenen aber am oberen Ende. Konkret ist der SU7 als Standardmodell mit Heckantrieb und einer Reichweite von 668 km sowie als SU7 Max mit zwei E-Motoren und Allradantrieb sowie einer Reichweite von 800 km geplant. Leistung, Beschleunigung und Höchstgeschwindigkeit gibt Xiaomi mit 299 PS, 5,28 s auf 100 km/h und 210 km/h respektive 673 PS, 2,78 s auf 100 km/h und 265 km/h an. Einen Porsche Taycan Turbo soll das sportliche Modell nicht nur beim Sprint, sondern auch beim Bremsweg aus 100 km/h mit 33,3 m schlagen. Xiaomi vertraut auf Brembo als Zulieferer der Bremsanlage.

Sportliche Limousine mit bekannten Details

Für die Konstruktion des SU7 vertraut Xiaomi auf die eigene Modena-Architektur, die mittels „HyperCasting“ in einem Guss- und Pressprozess produzierte, besonders große Bauteile nutzt. Darüber stülpt der Hersteller eine sportliche Karosserie mit Anleihen beim Porsche Taycan und Tesla Model S. Die Scheinwerfer hat man in ähnlicher Form auch schon bei McLaren gesehen, das Heck birgt teils Verwechslungsgefahr mit dem Hyundai Ioniq 6. In Summe betrachtet gelingt Xiaomi mit dem SU7 aber doch ein in gewissem Maße eigenständiger Look. Der SU7 misst 4.997 mm in der Länge bei einem Radstand von 3.000 mm und ist 1.963 mm breit sowie 1.400 mm hoch.

Cockpit mit vielen Displays und Snapdragon-Chip

Das Interieur dominieren moderne Gestaltungselemente und vor allem der große Bildschirm im Zentrum. Dieser misst 16,1 Zoll, bietet eine 3K-Auflösung im 16:10-Format und wird mit HyperOS bespielt, das neben der jüngsten Einführung für Smartphones jetzt auch im Auto läuft. Eigene Smartphones lassen sich ebenso einbinden, im Apple-Ökosystem wird zudem AirPlay unterstützt. Im Sichtfeld des Fahrers positioniert Xiaomi außerdem ein Head-up-Display, der wie ein 56 Zoll großer Bildschirm wirken soll. Die Helligkeit von bis zu 13.000 nits soll eine Ablesbarkeit auch bei starkem Sonnenschein gewährleisten. Hinter dem Lenkrad bietet der SU7 zudem ein kleineres Panel mit 7,1 Zoll für weitere fahrrelevante Informationen. Das Infotainmentsystem wird von einem Qualcomm Snapdragon 8295 mit Kryo-695-CPU und Adreno-695-GPU bespielt.

Nvidia liefert SoC für autonomes Fahren

Anders sieht es bei den Fahrerassistenzsysteme aus, für die Nvidia zwei Orin-SoCs mit insgesamt 508 TOPS beisteuert. Der SU7 soll eines Tages autonom fahren können, wie ein entsprechendes Video zur Präsentation untermauern soll. Konkrete Details zu einer etwa hierzulande üblichen Level-2- oder Level-3-Freigabe liegen aber noch nicht vor. Xiaomi schlägt bei diesem Vorhaben allerdings den abseits von Tesla üblichen Weg einer Vernetzung verschiedener Sensoren ein, statt nur auf Kameras zu setzen. Im SU7 sind 11 HD-Kameras, 3 mmWave-Radare, 12 Ultraschallsensoren und ein LiDAR verbaut.

Preise für den SU7 hat Xiaomi zur heutigen Präsentation in China noch nicht verkündet.