Microsoft × Activison Blizzard: Nach der Übernahme müssen 1.900 Angestellte gehen

Fabian Vecellio del Monego
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Microsoft × Activison Blizzard: Nach der Übernahme müssen 1.900 Angestellte gehen
Bild: Microsoft

Auch 2024 geht es allerorts mit Entlassungen in der Gaming-Branche weiter. Jetzt wurde bekannt, dass Microsoft rund 1.900 Angestellte im Bereich Xbox entlässt, die überwiegend zuvor für Activision Blizzard King tätig waren. Die Kürzungen betreffen etwa 8 Prozent der gesamten Gaming-Sparte, die rund 22.000 Mitarbeiter umfasst.

Microsoft räumt bei Activision Blizzard auf

Die jüngste Kündigungswelle geht aus einem internen Schreiben des Microsoft-Gaming-CEOs Phil Spencer hervor, das The Verge vorliegt. In erster Linie beziehen sich die Entlassungen auf Mitarbeiter, die mit der vor rund drei Monaten final vollzogenen, knapp 69 Milliarden US-Dollar schweren Übernahme von Activision Blizzard King zu Microsoft kamen; aber auch Positionen bei Xbox und ZeniMax und damit potenziell bei Bethesda werden gestrichen. Die genaue Aufteilung respektive Gewichtung der Kündigung auf die einzelnen Microsoft-Studios bleibt unbekannt.

It’s been a little over three months since the Activision, Blizzard, and King teams joined Microsoft. As we move forward in 2024, the leadership of Microsoft Gaming and Activision Blizzard is committed to aligning on a strategy and an execution plan with a sustainable cost structure that will support the whole of our growing business. Together, we’ve set priorities, identified areas of overlap, and ensured that we’re all aligned on the best opportunities for growth.

As part of this process, we have made the painful decision to reduce the size of our gaming workforce by approximately 1900 roles out of the 22,000 people on our team. [...] The people who are directly impacted by these reductions have all played an important part in the success of Activision Blizzard, ZeniMax and the Xbox teams, and they should be proud of everything they’ve accomplished here. We are grateful for all of the creativity, passion and dedication they have brought to our games, our players and our colleagues. We will provide our full support to those who are impacted during the transition, including severance benefits informed by local employment laws. [...]

Phil Spencer, Microsoft Gaming CEO

In erster Linie gehe es darum, so Phil Spencer, Kosten einzusparen und daher unnötige Überschneidungen anzugehen, die mit der Übernahme der Activision-Strukturen entstanden sind. Die betroffenen Mitarbeiter sollen Abfindungen erhalten.

Auch Führungskräfte (müssen) gehen

Im Zuge der Entlassungen tritt außerdem Blizzard-Präsident Mike Ybarra zurück. Ybarra wurde im August 2021 Präsident, nachdem sein Vorgänger J. Allen Brack das Unternehmen im Kontext des Sexismus-Skandals verlassen hatte. Ein neuer Blizzard-Präsident soll im Laufe der nächsten Woche bekanntgegeben werden.

Diese Ankündigung kommt überraschend, weil Ybarra noch zur Hausmesse BlizzCon im November 2023 zu Protokoll gegeben hatte, dass er im Grunde genommen ein Leben lang bei Blizzard bleiben wolle. Inwiefern Ybarra seine Meinung geändert hat oder aber von Microsoft zum Rücktritt bewegt wurde, bleibt Spekulation.

Derweil verlässt auch Allen Adham, bislang Chief Design Officer bei Blizzard, das Unternehmen. Der skandalträchtige und daher äußerst umstrittene ehemalige Activision-Blizzard-CEO Bobby Kotick hat bereits Ende Dezember seinen Posten räumen müssen – gegen eine Abfindung von rund 400 Millionen US-Dollar.

Blizzards Survival-Spiel wird eingestellt

Wie Matt Booty, bei Microsoft zuständig für Spiele und Entwicklerstudios, in einem internen Schreiben verrät, hat Microsoft außerdem das im Januar 2022 angekündigte, aber bis dato weitestgehend unbekannte Survival-Spiel Blizzards eingestellt. Stattdessen sollen sich die Angestellten, die bislang für „Projekt Odyssey“ verantwortlich zeichneten und nun nicht entlassen wurden, fortan auf „zahlreiche vielversprechende neue Projekte“ konzentrieren, die sich aber noch in frühen Entwicklungsphasen befinden.

Die interne Stellungnahme im Wortlaut