Banishers: Ghosts of New Eden im Test: Spielekritik und Fazit

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Update Wolfgang Andermahr (+1)
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Wie gut ist Banishers: Ghosts of New Eden?

Wer Life is Strange verantwortet hat, kann gut erzählen. Wer dann noch ein unverbrauchtes Setting aufbietet, hat beste Voraussetzungen für ein tolles Action-Abenteuer. Dass das jüngste Spiel von Don't Nod nicht an ganz an die guten Wertungen der bisherigen Veröffentlichungen anknüpfen kann, hat andere Gründe.

Erzählerisch liefert Don't Nod ab

Ein Geisterjäger-Paar, das im 17. Jahrhundert eine Insel vor der amerikanischen Küste durchforstet, das hat Potential und das erst Recht, wenn es schnell um mehr als nur die Rettung des Eilandes und das Verbannen der dort auftauchenden Geister geht. Erzählerisch liefert Banishers voll ab, das würdigen selbst kritische Tester: Die Beziehung zwischen dem Jäger- und Liebespaar wird oft als „erwachsen“ bezeichnet, die Story als vollgepackt mit Entscheidungen, die Grauzonen erkunden lassen, die Charaktere hervorragend geschrieben, Dialoge auf den Punkt formuliert. In höchsten Tönen lobt Eurogamer: Die Welt und Bewohner würden auf Geschehnisse Bezug nehmen und dadurch erst so richtig glaubwürdig werden, PC Games sah eigene Entscheidungen permanent in Frage gestellt.

Kritik am Gameplay

Was in der Mehrheit der Fälle mit erheblich weniger Begeisterung aufgenommen wird, ist das Gameplay. Das Kampfsystem ermüdet im Laufe des Spiels, Button Mashing reicht laut Gamespot aus, um siegreich vom Feld zu gehen, es fehle Tiefe – trotz der Option, zwischen beiden Protagonisten je nach Gegnertyp hin- und herzuwechseln.

Der Fähigkeitsbaum bleibe überdies flach. Beim Lösen der Geisterfälle gehe es zudem nur darum, Interaktionspunkte zu finden. GamesRadar+ beschreibt das als eine „Basis-Schablone“ des Genres, auf die das Setting geklebt wurde, es funktioniere zwar alles, fühle sich aber zugleich sehr vertraut an.

Du hast Banishers: Ghosts of New Eden schon gespielt? Wie bewertest du es?
  • 10/10
    6,7 %
  • 9/10
    22,2 %
  • 8/10
    35,6 %
  • 7/10
    11,1 %
  • 6/10
    0,0 %
  • 5/10
    8,9 %
  • 4/10
    0,0 %
  • 3/10
    0,0 %
  • 2/10
    0,0 %
  • 1/10
    15,6 %

Wie schwer diese Schwäche wiegen, entscheidet am Ende über die Wertung. Lediglich Eurogamer erfreut sich auch am Kampfsystem, vergleicht Banishers aber auch mit einem „Buch“. Das fasst im Grunde gut zusammen, was sich im Fazit der meisten Reviews lesen lässt: Wer eine hervorragend erzählte Story und eine tolle Welt sucht, wird bestens bedient, wer auch auf (abwechslungsreiches) Gameplay großen Wert liegt, eher nicht mehr.

Wertungsüberblick für Banishers: Ghosts of New Eden
Publikation Wertung
Eurogamer 5/5
Games Radar+ 3/5
GameStar 81/100
GameSpot 7/10
IGN 7/10
PC Games N 9/10
PC Games N 8/10
PC Gamer 74/100
Metacritic Presse: 78/100
Nutzer: -/10

Fazit

Die Arbeiten an dem Artikel sind noch nicht fertig gestellt, dieser wird in den kommenden Tagen erweitert. Entsprechend lohnt sich nicht nur ein erneuter Blick in den Test.

Don't Nod macht mit Banishers: Ghosts of New Eden technisch für sich einen großen Schritt nach vorne, so gut sah ein Spiel der Life-is-Strange-Macher noch nie aus. Natürlich reicht die Optik des Games noch lange nicht an die großer AAA-Produktionen heran, dennoch handelt es sich um ein stellenweise erstaunlich detailreiches Werk, dessen Optik viel zur Atmosphäre beiträgt.

Die Entwickler nutzen dabei zwar längst nicht alle Fähigkeiten der Unreal Engine 5 aus, unter anderem beim Upsampling hätte man etwas vielfältiger vorgehen können. Dennoch weiß das Ergebnis zu überzeugen. Die Hardware-Anforderungen fallen dabei mittelmäßig aus, zumal mit Hilfe von DLSS und des durchaus brauchbaren FSRs in hohen Auflösungen problemlos Performance herausgekitzelt werden kann – und mit reduzierten Grafikdetails gibt es einen großen Leistungssprung, auch wenn dies sichtbar auf Kosten der Qualität geht.

Nvidia-Grafikkarten haben in Banishers: Ghosts of New Eden klar die Nase vor den Konkurrenzmodellen von AMD, die durchweg in allen Auflösungen das Nachsehen haben. Vor allem die älteren RDNA-2-Modelle liegen weit zurück, doch auch die RDNA-3-Ableger zeigen nicht ihre gewohnte Leistung. Nicht ausschließlich, aber primär scheinen die maximalen Grafikdetails den GPUs nicht zu schmecken, hier ist eventuell etwas Treiberarbeit hilfreich. Etwas besser als gewohnt – wenn auch nach wie vor ein gutes Stück von einer RTX 3060 Ti entfernt – sind Intels Arc-Grafikkarten unterwegs. Hier gibt es dieses Mal nichts zu meckern.

Banishers: Ghosts of New Eden im Technik-Test

Technisch ordentlich, aber mit Upsampling-Wünschen

Technische Probleme sind mit der PC-Version kaum aufgetreten. Es gibt ein leichtes Traversal-Stottern, doch ist dies deutlich weniger auffällig als bei vielen Unreal-Engine-4-Spielen. Davon abgesehen gibt es keine störenden Haker und alles funktioniert, wie es soll – bei zugleich ausreichender Performance. Einzig wäre es noch schön, wenn die Entwickler ein paar weitere Upsampling-Optionen einbauen würden. Epics eigenes TSR wäre eine tolle Option, dasselbe gilt für FSR 3.

ComputerBase hat Banishers: Ghosts of New Eden vom Publisher Focus Entertainment zum Testen erhalten. Das Spiel wurde unter NDA zur Verfügung gestellt. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht.

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