Festgeld - wo anlegen?

mastert117

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Hallo,

seit einer Woche befasse ich mich mit der schweren Frage wo und wie ich am besten mein Geld (ca. 10.000 Euro) anlegen sollte. Ich habe bereits einige Angebote eingeholt und suche eine 100% sichere Geldanlage (also keine Aktien oder Anleihen, Fonds, usw.) -> Festgeld eben.
Anlegen möchte ich die Summe auf 3 bis 5 Jahre, je nach dem welcher Zinssatz als rentabel erscheint. (Warum sein Geld länger anlegen wenn kein höherer Zinssatz dabei rauskommt?)

Wie seriös sind Banken wie die Bank of Scotland oder die österreiche VTB?
Bei der VTB bekommt man bei 3 Jahren immerhin 4%.
 
Wenn du lust hast etwas am Ball zu bleiben könntest du Tagesgeld "hopping" machen. Von einer (seriösen) Bank zur nächsten und immer die Neukundenboni ausnutzen. Bedeutet aber das du dich alle 3-6 Monate nach nem neuen Konto umgucken musst. Allerdings würde da wohl am meisten rausspringen.
 
also ich bin bei der vtb bank und auch der bank of scotland kunde, jedoch nur für tagesgeld. von festgeldanlagen halte ich bei der aktuellen wirtschaftlichen lage nicht viel. wenn es hier mal krachen sollte im euro raum, dann kommst du nicht an dein geld ran. dein tagesgeld ist jedoch jederzeit verfügbar. hier würde ich eher zum genannten tagesgeldhopping raten. wenn du dich bei diversen banken werben lässt kannst du neben den meistens gewährten neukundenprämien noch weitere zahlungen sichern.
falls du doch zum festgeld tendieren solltest, dann würde ich zur vtb bank raten, da gibts mehr zinsen. mfg
 
Ich würde mein Geld derzeit nicht länger als 2 Jahre fest anlegen. Die Zinsen sind derzeit historisch niedrig und werden früher oder später wieder steigen. Und wenn du dann in zwei Jahren deutlich höhere Zinsen bekommst wirst du dich in den Hintern beißen, weil dein Geld irgendwo relativ niedrig verzinst festsitzt.
 
Die Leitzinsen werden so schnell nicht (stark) ansteigen, das ist bei der Wirtschaftslage unmöglich.

Und wenn (im Sinne von falls) die Zinsen in zwei Jahren tatsächlich deutlich gestiegen sind halte ich es für nahezu unmöglich dass die Angebote für Tagesgeld 5% übersteigen.

Wenn ich heute für 4% anlegen kann wird die Verzinsung noch eine ganze Weile über dem Tagesgeldzinssatz liegen und dabei einen "Vorsprung" erwirtschaften bei dem man sich auch bei deutlichen Zinserhöhungen später nicht ärgern muss.

Was ein Knackpunkt wäre ist die Frage wie sehr ich der VTB vertraue, die ja zumindest auf dem hiesigen Markt sehr neu ist.
Ich persönlich hab dort aber auch ein Tagesgeldkonto und halte wenig von den Weltuntergangsfantasien.

Edit zum Tagesgeldhopping: Wer nach Festgeldanlagen sucht wird mit Tagesgeldhopping nicht glücklich, das ist ein sehr deutlicher Mehraufwand und wird unterm Strich vermutlich nicht mehr Rendite einbringen. Bei 10.000€ müsstest du durch Prämien etc. immerhin 130€ pro Jahr ausgleichen, das war im letzten Jahr mit drei Neueröffnungen machbar, aber auf entsprechende Angebote kann man sich auch nicht sicher verlassen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also reines Festgeld, egal wo mit 4% im Vergleich zu 2,7% Tagesgeld bringt dir im Jahr ca. 130€ mehr (bei deinen ca. 10k €).

Wobei ich bei Festgeld immer ein Stückchen vorsichtiger wäre, da das Geld wirklich langfristig an eine Bank gebunden wird. Zudem muss man auch unabhängig von diesem Geld sein.
Ich kenne nicht dein Einkommen, oder deine persönlichen Verhältnisse, aber beim Tagesgeld könntest du durch ein nachschießen von ca. 5000€ könntest du schon die 1,3% ausgleichen und danach zusätzlich deine Zinsen erhöhen (bei min. gleichbleibenden Zinssatz). Außerdem ist man mmn mit Tagesgeld flexibeler.
 
Ich find genial, hier wird nach Festgeld mit 3-5 Jahren Laufzeit gefragt und alle kommen an mit Tagesgeld.

Und plötzlich soll er nochmal 50% mehr herzaubern nur um aufs gleiche zu kommen? Die Rechnung geht nur solange auf wie er die 5000 ansonsten unverzinst auf dem Girokonto liegen hat und nicht ohnehin auf einem Tagesgeldkonto parkt/bunkert. Davon ist allerdings auszugehen, es wird wohl keiner so dumm sein sämtliches Erspartes auf einmal für 5 Jahre unerreichbar anzulegen.
 
Weil Festgeld in einer Niedrigzinsphase absolut unsinnig ist kommt jeder mit Tagesgeld ;)
 
Kommt halt auch drauf an, ob man überhaupt Lust, Zeit, etc... auf das Tagesgeldhopping hat ;).
 
Naja von Zeit ist da ja wohl nicht zu sprechen. 1mal zur Post. Dürfte machbar sein, oder?
 
Ich find genial, hier wird nach Festgeld mit 3-5 Jahren Laufzeit gefragt und alle kommen an mit Tagesgeld.

Wer auf soviel Geld 3-5 Jahre verzichten kann, kann es auch bei 4,x% anlegen, keine Frage machbar ist das. Ich möchte aber auch das potential von weniger langfristigen Angeboten aufzeigen. Was das nachschieben von 5000€ angeht, ich habe extra darauf hingewiesen, wie relativ "simpel" 1,3% ausgeglichen werden können.

Ganz theoretischer Fall:
10.000€ Festgeld (5 Jahre jährl. Zinsen Beispiel): 425/443,06/461,89/481,52/502 = 2313,48 €

10.000€ Tagesgeld (5 Jahre 2,7% mit mtl. 120€ Zulage): 287,97/331,37/375,97/421,76/468,78 = 1885,85 €

Macht ne Differenz von ca 430€. 1. Vorteil täglich verfügbar, 2. Zinssteigerungen können genutzt werden
Nachteil: Es werden über 5 Jahre 6.000€ benötigt (ohne verdoppelt sich die Zinsdifferenz), ohne Zinsbindung relativ risikoreich

Die Rechnung geht nur solange auf wie er die 5000 ansonsten unverzinst auf dem Girokonto liegen hat und nicht ohnehin auf einem Tagesgeldkonto parkt/bunkert. Davon ist allerdings auszugehen, es wird wohl keiner so dumm sein sämtliches Erspartes auf einmal für 5 Jahre unerreichbar anzulegen.

Wer 10.000€ zum anlegen hat, wird bestimmt noch über "genügend" mtl. Mittel verfügen daher mein Tipp mit dem nachschieben. Festgeld hat halt auch den negativen Beigeschmack, meiner Meinung nach, dass das Geld für einen sehr langen Zeitraum festgebunden wird.

Um auf die Eingangsfrage zurück zukommen:
Wie seriös sind Banken wie die Bank of Scotland oder die österreiche VTB?

Kleine Statistik was die Sicherheit angeht, da kann man sein Gewissen nur mit solchen Zahlen beruhigen, denn wer weiß heute schon was mit der Bank XY in 3 Jahren ist.
 
Hallo,

du unterschlägst bei deiner Beispielrechnung nur ein sehr wichtiges Element - du rechnest die zusätzlichen Zinserträge durch zusätzlich angespartes Vermögen nur bei der Rechnung fürs Tagesgeld dazu, die absolut identischen Erträge gibt es aber auch wenn man die ursprünglichen 10.000€ in Festgeld anlegt und zusätzlich mit einem Tagesgeldkonto bei 0 anfängt.
Zinsen die durch zusätzliches Kapital entstehen, entstehen unabhängig von den anfänglichen 10.000€ und sind damit für einen Vergleich nicht relevant ("kürzen sich raus").

Du hast zudem den kleinen Fehler gemacht und beim Festgeld den Zinsertrag
zu gleichen Konditionen wieder angelegt und entsprechende Zinseszinseffekte mitgenommen, das wird so im Regelfall nicht funktionieren (soweit ich weiß).

Ich mach mal ein eigenes Beispiel und wähle die dreijährige FEstgeldanlage der VTB mit 4%, die halte ich insgesamt für wesentlich attraktiver als die von dir gewählte Anlage mit 5 Jahren und 4,25%. Diese Einschätzung basiert natürlich auf der Annahme dass das Kapital in drei Jahren zu einem höheren Zinssatz wieder angelegt werden kann.

Der Einfacheit halber lege ich Zinserträge nicht erneut an sondern kaufe mir davon ein enorm großes Eis :)
Zinsanpassungen beim Tagesgeld führe ich auch nur einmal im Jahr durch, alles andere ist mir zuviel Rechnerei für zu wenig Nutzen.

Festgeld 3 Jahre zu 4%: 1. Jahr = 400€; 2. Jahr = 400€; 3. Jahr = 400€. Zusammen: 1200€.

Tagesgeld: 1. Jahr mit 2,7% = 270€ ; 2. Jahr mit 3,7% = 370€; 3. Jahr mit 5,5% = 550€. Zusammen: 1190€.

Und das sind meiner Meinung nach absolut optimistische Zinsverläufe. Schon die 3,7% für Tagesgeld wären in einem Jahr wirklich traumhaft. Und 5,5% gabs es noch nichtmal zu den Hochzeiten vor der Finanz/Wirtschaftskrise.

Würde man das 5 jähriges Festgeld zum Vergleich heranziehen und meine Tagesgeldrechnung mit 5,5% weiterführen, dann wäre das Tagesgeld nach 5 Jahren gerade mal 165€ besser als die Festgeldanlage - und das bei diesen wahnsinnigen Zinsannahmen. Das Risiko mit dem Tagesgeld schlechter abzuschneiden ist wesentlich größer (bleibt der Tagesgeld-Zinssatz unter 5% ist das Festgeld mindestens gleichwertig).


Wer sich sicher ist sein Geld für 3-5 Jahre nicht zu benötigen, also noch weitere Reserven und Ersparnisse hat, für den lohnt sich meiner Meinung nach eine Festgeldanlage in jedem Fall.
Selbst mit Tagesgeldhopping und der Mitnahme von Sonderzahlungen, Startguthaben und sonstigen Boni kann man ab einer bestimmten Anlagesumme dem Festgeld nicht das Wasser reichen (Bei nur 5.000€ Kapital machen diese Boni natürlich einen großen Teil vom Ertrag aus, bei 50.000€ fallen die paar Euro aber nicht mehr ins Gewicht).


Anlegen möchte ich die Summe auf 3 bis 5 Jahre, je nach dem welcher Zinssatz als rentabel erscheint. (Warum sein Geld länger anlegen wenn kein höherer Zinssatz dabei rauskommt?)

Langfristige Anlagen machen durchaus auch sinn. Es weiß nämlich keiner wie die Finanzmärkte in drei Jahren gerade ticken. Es ist dann auch gut möglich dass du für eine weitere dreijährige Festgeldanlage deutlich niedrigere Zinsen als nach heutigem Stand erhälst.
Zinsen hängen auch immer von Erwartungen an, befinden wir uns in drei Jahren in einer Phase hoher Zinsen wird der Markt sinkende zinsen erwarten und langfristen Anlangen entsprechend geringer Verzinsen.
Das konnte man auch gut vor der Krise beobachten als Tagesgeld an den 5% kratzte und man mehrjährige Festgeldangebote eher bei 4% und darunter fand. Aus heutiger Sicht hätte man anno 2007 sein Geld mal besser für 5 Jahre mit "nur" 4% angelegt anstatt sich über die 5% bei Tagesgeld zu freuen, die ein Jahr später nur noch die Hälfte waren (und bis heute geblieben sind).

Die Annahme ständig steigender Zinssätze ist falsch, irgendwann gehts immer wieder runter.


Wie seriös sind Banken wie die Bank of Scotland oder die österreiche VTB?
Bei der VTB bekommt man bei 3 Jahren immerhin 4%.

Hier scheiden sich die Geister, ich glaube nicht an die Horrorscenarien einer Bankenpleite und habe bei beiden Banken Tagesgeldkonten und ein Festgeldkonto.

Grüße
 
Du hast zudem den kleinen Fehler gemacht und beim Festgeld den Zinsertrag
zu gleichen Konditionen wieder angelegt und entsprechende Zinseszinseffekte mitgenommen, das wird so im Regelfall nicht funktionieren (soweit ich weiß).

Das hängt von der Bank ab, es gibt durchaus die Möglichkeit das die Zinsen dem Festgeld zugerechnet werden.

du unterschlägst bei deiner Beispielrechnung nur ein sehr wichtiges Element - du rechnest die zusätzlichen Zinserträge durch zusätzlich angespartes Vermögen nur bei der Rechnung fürs Tagesgeld dazu, die absolut identischen Erträge gibt es aber auch wenn man die ursprünglichen 10.000€ in Festgeld anlegt und zusätzlich mit einem Tagesgeldkonto bei 0 anfängt.
Zinsen die durch zusätzliches Kapital entstehen, entstehen unabhängig von den anfänglichen 10.000€ und sind damit für einen Vergleich nicht relevant ("kürzen sich raus").

Ich habs nicht unterschlagen, ich habe extra darauf hingewiesen, dass wenn das zusätzliche Ansparen nicht stattfindet die Zinsdifferenz sich verdoppelt.

Nachteil: Es werden über 5 Jahre 6.000€ benötigt (ohne verdoppelt sich die Zinsdifferenz)

Optimal wäre natürlich die Kombination, 10.000 Festgeld und nebenbei mit einem Tagesgeldkonto Geld sammeln fürs nächste Festgeld.
 
Man sollte sein Geld anlegen, so dass es sicher ist und auch in der Region bleibt. Am besten sieht man dass man einen persönlichen (sympatischen und kompetenten) Ansprechpartner/in hat, den man auch anrufen/aufsuchen kann, wenn es auch mal "brennt". Onlinebanken haben viele Vorteile....diese haben sie nicht.
Und DER kann dann sagen was und wo man anlegen sollte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wer braucht denn Heute noch einen Bankberater?
Ich habe niemals einen vermisst. Ich lege mein Geld da an, wo es die meisten Zinsen gibt.
Da kann mir Hinz und Kunz noch was empfehlen.

Nehme aber natürlich auch nur Banken, die einem Sicherungsfonds angeschlossen sind.
 
boarder-winterman schrieb:
Wer braucht denn Heute noch einen Bankberater?

Wahrscheinlich ca. 95% von Deutschland - auch du wirst iwann mal einen brauchen wenn du einen Kredit für zB ein Haus aufnehmen willst.

Die Frage kann man für allem Bereiche stellen, wenn man sich da einigermaßen auskennt.

Wer braucht heute noch Anbieter von Komplett-PC's, selber zusammenbauen ist doch viel besser?
Wer braucht heute noch Versicherungsverkäufter, im Internet bekommt man doch eh bessere Konditionen?
... to be continued
 
Für einen Kredit brauche den "Berater" aber nicht als Berater sondern als Verkäufer/Kreditgeber/Konditionennenner.

Die beratende Komponente kann man auch bei Krediten selbst übernehmen, gerade bei Krediten ist das zu einem bestimmten Grad meiner Ansicht nach sogar Pflicht.
 
Hi, ich stand kürzlich vor einer ähnlichen Fragestellung. Schau doch einfach mal in einen Festgeldrechner, z.B. auf www.swkbank.de. Dann kannst du die unterschiedlichsten Laufzeiten kalkulieren und kannst somit besser die Angebote vergleichen. Festgeld ist eine sichere Kapitalanlage. Alledings solltest du beachten, dass du häufig über einen gewissen Zeitraum nicht an dein Geld kommst.
 
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