Vermutlich Stromleitung angebohrt - was nun?

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Exar_Kun

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Hey Leute,

ich hatte Anfang Januar beim Anbohren eines Wandregals vermutlich eine Stromleitung erwischt. Das äußerte sich dahingehend, dass plötzlich die Sicherung rausgeflogen war. Nachdem ich die Sicherung wieder reingedrückt hatte, funktionierte wieder alles. Ich hatte dann sofort einen befreundeten Elektriker hinzugezogen, der noch am gleichen Sonntag vorbei kam und die Leitungen durchgemessen hatte. Er meinte, es sei soweit alles in Ordnung, man müsste die Wand nicht unbedingt aufstemmen.

Nachdem nun zwei Monate verstrichen sind, kommen mir nun aber doch Zweifel, ob das alles so okay ist oder ob ich da nicht eine tickende Zeitbombe in der Wand habe. Es funktioniert hier zwar alles ohne Mucken, aber eigentlich müsste bei der Aktion doch etwas beschädigt worden sein. Die Bohrung ist an einer Wand im ersten Stock in etwa zwei Meter Höhe passiert. Auf dieser Höhe verläuft in dem Raum keine Steckdose mehr. Über dem ersten Stock befindet sich ein nicht ausgebauter / ungenutzter Dachboden. Könnte es sein, dass das eine Stromleitung war, die in Richtung Dachboden führt?

Kann ich das nun wirklich ignorieren, so wie mir der Elektriker das sagte?
 
Auf jedenfall aufstemmen, der Elektriker soll seinen Gesellenbrief zurück geben.
Du wirst höchstwahrscheinlich "nur" die Isolierung weggeschabt haben, dein Bohrer hat dann als Leiter fungiert. Darum hast du jetzt kein Problem mehr mit der Sicherung.
 
Welche Sicherung ist den rausgeflogen? Wenn es eine Sicherung für den Dachboden war und dort keine Elektogeräte sind, dann lass die Sicherung doch einfach draußen.

Wenn der Strom auch in deinem Raum weg war (lief Bohrmaschine noch?), dann war es wahrscheinlich kein Kabel zum Dachboden, sondern in deinem Raum.

Vielleicht lag es auch an der Bohrmaschine/Verlängerungskabel? Hast du sie später noch verwendet? Wackel/Zieh mal am Kabel. Wenn dann die Sicherung rausfliegt, ist das Kabel der Bohrmaschine/Verlängerung kaputt.

Die Stromkabel verlaufen meist immer in der Ecke zwischen Wand und Decke und kommen nur bei Steckdosen runter (90°). War dazwischen keine Steckdose/Lichtschalter, dann wahrscheinlich auch kein Kabel.
 
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Habe gerade nachgeguckt... ungefähr dort, wo die Bohrung war, befinden sich 1,5 - 2,0m darunter auch zwei Steckdosen, an denen allerdings nichts angeschlossen ist....
 
Die Stromleitungen verlaufen eigentlich immer waagerecht oder senkrecht.
Und zwar in einem Abstand von 15-30cm zur Raumkante, auch zu Türen.

Wenn du doch eins erwischt hast, hast du bestimmt die Isolierung eines Leiters angebohrt. Im Rgelfall ergibt sich kein weiteres Problem.
 
Ungefähr? Wie gesagt, die Kabel laufen immer gerade runter. Wenn 0,5m nebendran eine Steckdose ist, dann sollte da auch kein Kabel liegen.

Das Problem ist eben, wenn es noch einen Kurzschluss gibt, entstehen funken und diese können ein Feuer auslösen.
Dabei ist es egal, ob etwas angeschlossen ist an der Steckdose.
Aber du konntest mal versuchen, etwas an der Steckdose anzuschließen. Wenn die Steckdose nicht geht, dann ist doch was faul.
 
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Man könnte die Steckdose ja vorsichtshalber totlegen.
Wenns gut gemacht ist, sollte entweder über der Steckdose unter der Decke ne Runde Verteilerdose sein. Da könnte man die Leiter abklemmen. ABER VORHER SICHERUNG RAUS UND AUF SPANNUNGSFREIHEIT PRÜFEN!.

Oder wenn es direkt unter dem Dachboden ist, ist die Verteilerdose vielleicht oben auf dem Dachboden angebracht.
 
Teiby1 schrieb:
Dann muss die Wand ja auf. Könnte man genausogut am Bohrloch aufmachen und nachschauen, was kaputt ist.
Das wäre nur ein wenig Tapete - die kann man mühelos wieder ankleben.
 
Himbeerdone schrieb:
Auf jedenfall aufstemmen, der Elektriker soll seinen Gesellenbrief zurück geben.
Womit begründest du deine Behauptung? Hast du in das Bohrloch geschaut, Röntgenblick, allwissend oder was?
 
Ich meinte den Elektriker der da war und meinte alles Bestens.

Wenn die Sicherung fliegt, liegen nun blanke Drähte in der Mauer, evt. auch mit minimierten Querschnitt oder z.B. den PE ganz durchtrennt.
 
Jawoll Meister Elektronenflüsterer
 
Wenn der Elektriker ordentlich die notwendigen Messungen des Leiterwiderstandes (Schleifenwiderstand) und Isolationswiderstandes durchgeführt hat, und die Ergebnisse in Ordnung sind, dann ist da nichts zu befürchten.
 
Nunja...wenn ein FI/RCD davor sitzt, wars das wohl mit der Schleifenimpetanz.
Dann bleibt nur noch der Netzinnenwiderstand und der sagt leider nicht so viel aus, ob da ein Fehler sitzt.

Isolationswiderstand wäre interessant, aber ich glaube kaum, der er das in der Verteilung extra aufgetrennt hat.
 
Ich würde folgendes machen:
Die zuständige Sicherung rausmachen und wenn du nichts vermisst, dann wars das. Da du an den beiden Steckdosen unten eh nichts drin hast und die Leitung dann stromlos ist (nachmessen) sollte nichts mehr passieren.
 
Ich würde aber vermuten, dass die Sicherung nicht nur für die 2 Steckdosen ist, sondern dass da noch mehr dran hängt.
Deswegen würde ich die Steckdosen abklemmen....im Bekanntenkreis hat man doch meist auch nen Elektronenflüsterer
 
Bei durchbohrten Leitungen kann man nach dem vorsichtigen Aufstemmen 2 Verteilerdosen setzen. Falls das nicht möglich ist kauft man sich am besten Lötsplice. Notfalls kann man auch Aderendhülsen kappen, die beiden Leitungen 1 cm abisoliert reinschieben, leicht quetschen und verlöten. Das Lötzinn läuft durch die Kapillarwirkung in die Aderendhülse und beide Leitungen darin werden fest und sicher mit geringstem ohmschen Widerstand verlötet. Dann den zuvor aufgeschobenen Schrumpfschlauch über ziehen - schrumpfen und die Wand vergipsen.

Damit ist die Schadstelle wieder professionell repariert.
 
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Ich denken nicht, daß der TE nach über 2 Jahre diesen Tipp noch umsetzten wird. Aber trotzdem danke für die Info.
Und wenn man schon eine UP- Leitungen reparieren möchte, sollte eine normale Lüsterklemme auch reichen - wie sie in jeder Verteilerdose massenhaft vorkommt.
 
Auch wenn das jetzt an Leichenschändung grenzt...
Du meinst jetzt aber nicht ernsthaft, dass man ja eine Lüsterklemme UP reinfrickeln soll!? Funktional mag das ja klappen, aber eine ordentliche Lösung sähe anders aus. Bei einem durchtrennten Leiter würde ich eher in Richtung Stoßverbinder überlegen, dazu Schrumpfschlauch und dann eine ordentliche Muffe gemacht. Wenn nur die Isolation angekratzt ist, müsste man sich abhängig vom Schadensbild was überlegen...

Und der obligatorische Hinweis: Mal schnell was selbst hinbasteln kann einen auch mal schnell dazu bringen, den Rasen von unten zu betrachten - 230V sind was für Fachleute.
 
Ja, es ist Leichenschändung und sorry, nun wird es lächerlich.
Hast du dir schon einmal ein Hausinstallation angesehen? Öffne doch einfach mal die nächste Verteilerdose, ob UP oder AP.
Das ist, auch in Deutschland, gängige und zugelassenen Technik. Oder müssen sich nun tausende von E-Installateure ihren Gesellenbrief abgeben?
Ferner werden UP Draht und nicht Litze verlegt, da funktioniert eure Crimptechnik nicht.
Als nächstes erwarte ich allerhöchstens ein seriöse, nachvollziehbare Zahl, wie viele Menschen in Deutschland direkt durch 230V Wechselspannung gestorben sind.

Edit: Ich habe schon selber nachgesehen. 2008 waren es in Haushalte 23 lt. VDE.
Man sollte ja nicht ein Fuß vor der Haustür setzte, das dürfte wesentlich tödlicher sein
 
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