Lan Verkabelung zwischen zwei Gebäuden (CAT 6)

shajin

Cadet 4th Year
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Hi,

ich wohne im 2. Stock eines Mietshauses. Im Innenhof steht eine ungenutzte Halle, die ich ab Herbst teilweise als Büro nutzen möchte, d.h. da muss ein PC mit Internetzugang rein.

Jetzt möchte ich von meinem Router aus ein LAN-Kabel sowohl in das Büro in der Wohnung, als auch in das in der Halle legen. Die Hausverwaltung hat ihr okay gegeben.

Ich hab das ganze mal skizziert:

j2krgb27.jpg


Erklärung: 2 Aufputzdosen sollen genutzt werden. Die Kabel von der Aufputzdose 1 im Flur führen unter der Decke (Kabelkanal) zum Büro in der Wohnung in die Aufputzdose 2. Dort wird an dem einen Port ein PC betrieben. In den anderen Port kommt ein zweites Kabel, dass über eine Öffnung in der Außenwand an der Hauswand hinunter geht und dann in einem Kabelkanal an einem bereits gespannten Stahlseil in die Halle zum 2. PC geführt wird.

Ich hatte ein CAT 6 Kabel im Sinn. Jetzt habe ich mich ein bisschen eingelesen und die Stichworte: Ausgleichsströme über die Schirmung wegen unterschiedlicher Stromanschlüsse (Potentialausgleich), Erdungen, Glasfaser, Wetterfestigkeit, Blitzgefahr etc. kamen auf.

Um ehrlich zu sein kann ich das aber alles nicht so ganz nachvollziehen, weil es doch "nur" ein LAN-Kabel ist, d.h. ob ich jetzt einen PC in der Wohnung via Lan-Kabel am Router anschließe oder einen PC der 50 Meter und zwei Aufputzdosen entfernt steht, macht doch eigentlich keinen Unterschied, oder? Bzw. offenbar doch.

Kann mich da mal bitte jemand aufklären und sagen wie ich das vernünftig hinkriege? Ich hab mich jetzt auch nicht auf CAT 6 total eingeschossen und auch die Aufputzdosen sind noch nicht installiert. Bin für jeden Vorschlag offen :)

Achso: Ich habe den Ehrgeiz und den Lernwillen das selber realisieren zu wollen. Das ich eine Firma damit beauftragen kann ist mir bewusst, aber ich möchte dieses Projekt selbst umsetzen um das zu kapieren und daraus zu lernen.
 
Wenn du sämtliche Potentialsorgen loswerden willst, legst du einfach Glasfaser. Kostet mittlerweile auch nicht mehr viel. Wenn dein Switch keine Glasfaser anbinden kann, kaufst du einfach zwei Converter. Von Kupfer auf Glas, mit Glas rüber in die Halle, von Glas auf Kupfer und ab in deinen Rechner.
 
Wenn man alles 100%ig machen möchte, ist es vielleicht nötig an all das zu denken. Ich habe jahre lang mit meinem Nachbar ein LAN und DSL-Anschluss geteilt (als das noch so teuer war damals und 786 kbit das Maximum war ;) ). Und wir habe einfach ein 80 Meter CAT5e genommen, in einem Leerohr in der Erde verbuddelt und gut war. Hatten nie Probleme.
 
Wäre aufgrund von Potenzialausgleich besser einen Wlan Accesspoint zu nutzen welche du an die Wand zur Halle stellst.
Netzwerkkabel hat eh eine Maximale Reichweite von etwa 100 Meter, 120 gehen auch noch, aber da in dem Bereich ist dann ohne Zwischenschaltung eines aktiven Bauteils (Switch) Schluss.
 
Dein Vorhaben ist zu realisieren.

Die Geschichte mit dem Potentialausgleich zwischen Gebäuden ist nicht zu unterschätzen.

Mein Tipp hierzu: Nehme eine Glasfaserstrecke zwischen den Gebäuden und an beiden Enden einen Kleinen Konverter aus dem Regal auf das normale Kupfer-LAN-Kabel. Damit bist Du dieses Problem los und hast bezüglich Performance keine Einbußen. Kostet etwas mehr, aber dann hast Du Ruhe damit.
 
Pitam schrieb:
Wäre aufgrund von Potenzialausgleich besser einen Wlan Accesspoint zu nutzen welche du an die Wand zur Halle stellst.
Netzwerkkabel hat eh eine Maximale Reichweite von etwa 100 Meter, 120 gehen auch noch, aber da in dem Bereich ist dann ohne Zwischenschaltung eines aktiven Bauteils (Switch) Schluss.

Der Potenzialausgleich ist nicht zu unterschätzen. Das einfachste wäre in der Tat mit einer WLAN Bücke zu arbeiten oder, wie einige Kommentare vorher, mit Glasfaser diesen Bereich zu überbrücken. Bei einem regen Datenaustausch im Netzwerk ist Glasfaser dann schon besser. Nur für Internet reicht WLAN absolut aus.
 
Mal ein paar Worte zu den Leuten mit ihrem Potentialausgleich.

1. Ethernet ist eine reine Datenverbindung, bei der keine hohen Ströme fliesen.
2. Die Switche bzw. deren Ports sind ohnehin galvanisch vom Stromnetz getrennt.
3. Ist es absolut egal ob das Kabel 100 Meter innerhalb einer Halle oder Gebäudeübergreifend verlegt wird.
Es kommt letztendlich auf das gleiche hinaus.

Was anderes wäre es, wenn du eine Stromleitung samt PE verlegst und im zweiten Gebäude ebenfalls an der
Potentialausgleichsschiene anlegst.
 
-Sapphire- schrieb:
Mal ein paar Worte zu den Leuten mit ihrem Potentialausgleich.

1. Ethernet ist eine reine Datenverbindung, bei der keine hohen Ströme fliesen.
2. Die Switche bzw. deren Ports sind ohnehin galvanisch vom Stromnetz getrennt.
3. Ist es absolut egal ob das Kabel 100 Meter innerhalb einer Halle oder Gebäudeübergreifend verlegt wird.
Es kommt letztendlich auf das gleiche hinaus.

Was anderes wäre es, wenn du eine Stromleitung samt PE verlegst und im zweiten Gebäude ebenfalls an der
Potentialausgleichsschiene anlegst.

Die Potential-Ausgleichsströme fließen über die Abschirmung und nicht/kaum über die einzelnen Datenkabel.
 
computerbase107 schrieb:
Die Potential-Ausgleichsströme fließen über die Abschirmung und nicht/kaum über die einzelnen Datenkabel.

Jep, deswegen werden richtige Patchfelder auch geerdet. Das die einzelnen Adern nur für Signal genutzt werden und dementsprechend abgeschirmt sind ist klar, Sorgen macht der Schirm.


Ich stimme nach wie vor für Wlan... sei´s als Accesspoint im Gebäude oder einen WlanRouter im Client Modus im Nebengebäude.
 
Schon klar. Aber wenn beide Gebäude am gleichen Stromverteiler hängen ist das kein Problem.
Desweiteren besteht die Möglichkeit die Schirmung nur an einer Dose anzulegen und an der zweiten offen zu lassen. Damit wäre
das Problem gelöst.
2. Möglichkeit ist, dass man zwischen Dose und Gerät einfach ein UTP Patchkabel verwendet.
 
In dem Augenblick in dem ein LAN-Kabel zwischen zwei Gebäuten verlegt ist, kann es sein, dass aufgrund von unterschiedlichen Erdpotenzialen kein Datenaustausch möglich ist. Im extremsten Fall kann es zu Beschädigungen an den Graäten kommen, da plätzlich Spannungen anliegen, für die die Gräte nicht ausgelegt sind. Man kann natürlich mit zwei billigen Switches den Datenaustausch testen, läuft alles verlegt man das Kabel sicher und gut ist, geht es nicht muss man zu WLAN oder deutlich besser Glasfaser greifen.
 
Genau, nehmen wir lieber langsames unzuverlässiges Wlan als eine vernünftige Glasfaserstrecke. Macht auch viel mehr Sinn :stock:
 
computerbase107 schrieb:
Mein Tipp hierzu: Nehme eine Glasfaserstrecke zwischen den Gebäuden und an beiden Enden einen Kleinen Konverter aus dem Regal auf das normale Kupfer-LAN-Kabel. Damit bist Du dieses Problem los und hast bezüglich Performance keine Einbußen. Kostet etwas mehr, aber dann hast Du Ruhe damit.

Wäre auch mein Vorschlag es so zu machen. Zwischen Gebäuden Kupfer legen ist Pfusch. Pfusch hat die Eigenheit, dass es manchmal geht und manchmal nicht, und bei der Fehlersuche sucht man sich einen Wolf. Daher: gleich richtig machen.

Hier auf der Seite kann man sich das mal anschauen: http://gebäude-vernetzen.de Ist zwar eine Werbeseite, hat aber auch noch ein paar interessante Infos zu diesem Problem zu bieten.
 
es muss doch sicher ein LAN Kabel geben, der eine extra Ummantelung hat, oder ?
und 100 Meter, das ist doch sicher nicht soo viel ?

sowas halt
http://www.amazon.de/KOENIG-CAT5e-A...8&sr=1-3-fkmr0&keywords=außen+instalation+cat


oder ?



Als Twisted-Pair-Kabel oder Kabel mit verdrillten Adernpaaren bezeichnet man in der Telekommunikations-, Nachrichtenübertragungs- und Computertechnik Kabeltypen, bei denen die Adern paarweise miteinander verdrillt sind. Adernpaare können mit unterschiedlich starker Verdrillung (Schlaglänge) und unterschiedlichem Drehsinn in einem Kabel verseilt werden. Verdrillte Adernpaare bieten besseren Schutz gegenüber äußeren magnetischen Wechselfeldern und elektrostatische Beeinflussungen als Adern, die nur parallel geführt sind. Durch das Verdrillen der Adernpaare heben sich Beeinflussungen durch äußere Felder größtenteils gegenseitig auf. Unterschiedliche Schlaglängen der Adernpaare reduzieren dabei ein Übersprechen zwischen benachbarten Adernpaaren im Kabel. Ein elektrisch leitender Schirm (oft aus Aluminiumfolie und/oder Metallgeflecht, meist aus Kupfer) bietet zusätzlich Schutz gegen störende äußere elektromagnetische Felder. Twisted-Pair-Kabel ohne Schirm werden als Unshielded Twisted Pair (UTP) bezeichnet. TP-Kabel mit einer Aluminiumfolie als Abschirmung tragen die Bezeichnung FTP (Foiled Twisted Pair). TP-Kabel mit einem Kupfergeflecht als Abschirmung tragen die Bezeichnung STP (Shielded Twisted Pair). Es gibt auch Kabel, bei denen die Adernpaare noch einmal gegeneinander abgeschirmt sind; diese werden z. B. mit S/STP (Screened Shielded Twisted Pair) oder S/FTP (s. u.) bezeichnet.
wiki
 
Zuletzt bearbeitet:
Auf die Gefahr hin mich zu wiederholen, eine Glasfaserstrecke plus Media-Konvertern ist die beste Lösung und bietet Raum für Erweiterungen, denn wer weiß schon ob es bei dem einen PC abgesetzt bleibt.
Zudem läßt sich dafür hier ein Gigabit-Ethernet-Switch performant betreiben im Falle des Falles.

Wie ich den TO verstanden habe, soll über den Anschluß gearbeitet werden und die Zuverlässigkeit spielt eine große Rolle, darum hier die vorgeschlagene Variante.
 
Hallo, las das in jedem Fall von einem Fachmann machen, insbesondere wenn du das gewerblich nutzt!

Les diesen Thread bitte komplett durch: w lan gerät zerstöhrt

Hier ran sollte man sich halten: http://gebäude-vernetzen.de/

Entweder POF(= Polymer Optische Faser) oder Glasfaser oder Potentialausgleich!

Oder gleich einen eigenen Telefon/DSL - Anschluss für das Büro in der Halle.

^^
 
Zuletzt bearbeitet:
Cool, vielen Dank für das vielfache Feedback - auf CBase ist Verlass!

Ja, das Thema Zuverlässigkeit schreibe ich in dem Fall schon recht groß, da es einerseits eine gewerbliche Nutzung meinerseits betrifft und andererseits auch ein Dienstlaptop regelmäßig Zugang braucht. Allein aus dem Grund habe ich WLAN schon mal ausgeklammert.

Ich habe an eurem Input bestimmt noch den halben Tag zu knabbern, aber so wie sich das im Moment für mich darstellt, kann ich eine Lösung via 'CAT7 Verlegekabel in der Wohnung' + 'Glasfaser-Brücke in die Halle' + 'Konverter auf beiden Seiten' nachvollziehen.
 
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