coasterblog schrieb:
Und immer noch wird von den Befürwortern nur das Thema Gewalt diskutiert..
Exakt
ein Satz als Hinweis zur Verhältnismäßigkeit zwischen Straf und Zivilrecht. Wo ist das eine Diskussion
nur über Gewalt?
Das Thema Gewalt wurde zudem von Dir ins Spiel gebracht, sind entsprechende Stellungnahmen nun unerwünscht?
Du stellst die Befürworter damit bewusst in ein Licht Deiner Sichtweise, führst immer wieder die beiden Argumente "heimlich" und "es ist mir egal" an und unterstellst nun, es würde
nur über Gewalt diskutiert.
Entschuldige, wenn ich da so penibel nachhake, denn das Bild, in das Du versuchst die "lieben Fotografen" zu stellen, entspricht nur einigen wenigen Äußerungen. Dennoch verallgemeinerst Du daraus, die
meisten würden auf ihre Mitmenschen pfeifen; und zwar mit Vorsatz. Du stellst ein Bild dar, als würden fotografierende Menschen über keine Wert- und Moralvorstellungen verfügen.
Diese Einstellung kann ich keineswegs teilen.
Was könnte man z.B. konkret tun?
Das Gesetz z.B. neu bewerten und es exakter auslegen.
Pro und Kontra neu bewerten und versuchen einen Kompromiss zu finden.
Beispielsweise, das Ablichten als solches für private Nutzung, ohne Veröffentlichung zu gestatten.
Wenn eine Veröffentlichung gewunscht ist, sich die Erlaubnis der abgelichteten Person einzuholen - und zwar nachdem das Foto entstand um ihm das Bild und die Situation zu zeigen.
Ist die Person nicht mehr ermittelbar, darf eben nicht veröffentlicht werden.
Übrigens, bereits möglich und rechtens: man kann auch eine Zahlung anbieten, diese gilt dann als Einverständnis.
Das wäre ein Weg.
Ich glaube, bei vielen ist es weniger die Angst, was mit dem Bild geschehen könnte, als die Angst vor einer Linse an sich! Das ist weniger abwegig, als es sich anhört.
Eisoptrophobie ist z.B. die Angst vor Spiegeln
Skopophobie z.B. die Angst, dem Blick Anderer ausgesetzt zu sein.
Ich glaube, die meisten Deutschen mögen sich einfach nicht auf Fotos, da sie gemeinhin nur die entsprechenden Knipsbilder kennen und dies assoziiert haben: Kamera = ich sehe schlecht aus.
Bei diversen mag es auch ein mangelndes Selbsbewustsein sein, dann das erste was man ja idR. hört, wenn man jemand sein Foto sieht:
Oh Gott ich seh' schrecklich aus. Lösch das!
Komischerweise steht diese Aussage im krassen Gegensatz zu den ganzen Selfies die im Internet kursieren ^^
Jedenfalls glaube ich, dass dort die große Ablehnung her kommt, und nicht der Gedanke: was macht der jenige mit dem Bild von mir? Das ist doch erst der zweite Gedanke. Zuerst geht einem doch
"ich will das nicht, weil ich schlecht aussehe auf Fotos." durch den Kopf.
Ganz anders bei Leuten die z.B. schon mal professionelle Bilder von sich haben machen lassen, die gehen oft viel offener damit um.
Es ist aus meiner Sicht also ein rein gesellschaftliches Problem. Die Berichte der Erfahrungen aus anderen Ländern zeigen dies ja doch recht deutlich.