News Portugal plant Copyright-Abgabe für Digitalgeräte

Jetzt soll also der Staat wieder die Fehler der Rechteinhaber ausmerzen? Sorry, aber die Portale sin legal und zahlen bereits jetzt schon Abgaben an die Musiker, Künstler und Autoren. Wenn diese so schlecht verhandeln habe sie selber schuld.
 
Ich möchte mal eine andere Frage in den Raum werfen.
Wieviel Geld verdient ein Rechteinhaber im Monat, wo ist dort die Mindestlohngrenze?


Ich bin einer der wenigen&letzten Metalformer im der Fachrichtung Kunst-und Glockenguss in Deutschland.
Ich sehe unser Handwerk sehr gefährdet und die letzte Insolvenz hat die Gießerei in Gescher nur mit Müh und Not überwunden.

Ich will auch eine Steuer pro Kunst-/Glockengießer.
Weil, was ist wenn die letzten Gießereien dieser Art in Deutschland schließen müssen.
Dann kann dieses Handwerk so keiner mehr in Deutschland ausüben.

Ich möchte eine "Traditionsgebundenen Handwerksabgabe".
 
@EREk:
Dass würde klappen, wenn Du die Politik davon überzweugen kannst, dass eure Glocken durch "digitale Glocken" verdrängt werden. Außerdem müsstet ihr den "Klang einer Glocke" rechtlich schützen lassen.
 
Palomino schrieb:
Jetzt soll also der Staat wieder die Fehler der Rechteinhaber ausmerzen?

Das passt doch ganz gut zusammen - ich glaube wenn es um "Festhalten an 'Tradition' und 'nicht aus der Vergangenheit lernen'" geht, dann schenken sich Staat und Rechteverwerter nicht viel. Letztere haben sich immer mit Händen und Füßen gegen den Fortschritt gewehrt.

Als die ersten Tonträger rauskamen hat man den Untergang des Künstlers heraufbeschworen weil sich ja jetzt keiner mehr irgendwer Live-Shows ansehen/anhören würde. Radio war dann ganz kritisch weil ja niemand mehr Schallplatten kaufen würde, Kassetten(Rekorder) gingen garnicht weil man damit ja die Sachen ausm Radio aufzeichnen konnte, CDs waren ein Werk des Teufels und Rohlinge mussten natürlich schon mal pauschal für die ganzen potentiellen Raubkopien die man damit machen konnte besteuert werden, und vom Internet fangen wir besser garnicht an. Dieser halbherzige Versuch mit überteuerten und DRM-überladenen Audiodateien die man dann nur drei mal kopieren konnte hat wahrscheinlich mehr Leute zu Raubkopien getrieben als wenn man das Internet insgesamt einfach ignoriert hätte. Und die Filmindustrie ist noch viel konservativer, was auf Dauer wahrscheinlich auch ihr Untergang sein wird.

Bottom line ist, dass die (meisten) Künstler und die Industrie als solche bisher jeden Wechsel überlebt haben, aber jedes mal wurde groß gejammert und anstatt zu überlegen wie man die neuen Technologien irgendwie sinnvoll nutzen und attraktive Geschäftsmodelle für den Kunden schaffen kann wurde sich immer dagegen gewehrt. Nur beim Internet ist der Zug halt abgefahren weil in der Zwischenzeit andere Anbieter das Vakuum gefüllt haben, aber da kann ich nur sagen "selbst schuld!". Wer zu spät kommt hat halt Pech - das Internet gibt's jetzt schon ne ganze Weile und dass es sich zum Vertrieb von Gütern eignet weiß man auch nicht erst seit gestern. Allein die ganzen Raubkopien sind doch schon ein Hinweis darauf, dass es genug Bedarf nach leicht zugänglichen digitalen Gütern gibt. Aber anstatt dafür legale Plattformen zu schaffen probiert man jahrelang erfolglos mit Kopierschutz und dem Abschalten von Torrent-Seiten dagegen zu halten, und erst jetzt, JETZT wo man erkannt hat dass es wohl doch nicht so einfach funktionieren wird dieses "Internet" in den Griff zu kriegen, rennt man halt zum Vater Staat und will mehr Taschengeld, das er sich bitte bei den Leuten holen soll, die mittlerweile woanders einkaufen gehen. Und das schlimme ist dann eben, dass der Staat weniger "lol gtfo" und eher so "ok fine bro" ist und das auch noch macht.
 
Ich habe ja verständnis dafür, dass man gegen illegale Downloadportale und Raubkopien vorgeht. Auch für die Abgabe auf Speichermedien kann ich ein teilweises Verständnis aufbringen.

Aber hier kann es kein Problem geben. Download- und Streaming Dienste bieten Ihre dienste legal an, d.h. sie haben die Rechte dazu von der Verwertungsgesellschaften erhalten. Dass diese so günstig anbieten können liegt daran, dass die Gesellschaften die Werke so günstig verkaufen. Das ganze kommt einer staatlich geförderten Subvention einer Branche gleich, die es nicht benötigt und durchaus in der Lage ist, sich selbst zu helfen.
 
Ja was denn nun: Abgabe oder Steuer?

In dem Beitrag werden diese Begriffe hin und her geschmissen wie es grad lustig ist. Wenn eine Art Mediensteuer in den portugiesischen Haushalt fließt, kann man das nur begrüßen. Die brauchen das Geld.
 
Ist doch super. Platten kaufen und die Lizenz zum saugen ist auch dabei.
Den Breitbandausbau bis 2018 machen die nicht umsonst !

:D
 
Zuletzt bearbeitet:
Es geht bei Steuern oder Abgaben gar nicht dadrum ob es angemessen, fair und gerecht ist. Guckt euch nur mal an was in Frankreich alles "besteuert" wird.

Es ist viel eher so dass Geld reinkommen soll und dann überlegt man sich irgendwelche völlig schwachsinnigen "Begründungen"

Lasst uns doch am besten das Gehalt der Bürger gleicht pfänden und es gibt dann nur noch nen kleines Taschengeld ausgezahlt
 
My 2 ct: Wer Künstler supporten will muss kaufen. Wer das nicht will "greift halt mal zu". Meistens sind diese Leute arm und ändern nichts an ihrem Verhalten im Internet. Ich denke, dass in Portugal mehr arme Leute leben als in Deutschland. Der portugiesische Staat will nun Künstlern einen anderen weg anbieten, zu Geld zu kommen. Streamingdienste etc. sind sehr billig. Finde ich nicht verkehrt, was der Portugiese sich da ausgedacht hat. Als Künstler zu verarmen ist ganz leicht.
 
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Wenn dir dein Job nicht genug Geld einbringt dann solltest du vllt über nen Wechsel nachdenken. Vielleicht würde ich lieber Löcher in die Luft starren und dafür über Umwege vom Staat entlohnt werden. Geht aber irgendwie nicht. Also gehe ich halt einen Kompromiss aus "was macht mir Spass" und "womit verdiene ich vernünftig Geld" ein, und das mache ich dann als Beruf.

Subventionen und Querfinanzierungen sind meiner Meinung nach der falsche Weg. Wenn die Leute nicht bereit sind, für eine bestimmte Sache Geld zu bezahlen, dann hat das normalerweise ja schon einen Grund.

Die Motivation hinter dem ganzen - nämlich die Kunst am Leben zu halten und weiter auszubauen - kann ich schon nachvollziehen, ich habe aber einfach eine pragmatischere Herangehensweise (mehr so: "es setzt sich das durch was bei den Leuten ankommt"). Es geht ja nicht darum, Museen abzureisen und Literatur zu verbrennen. Aber ein Gewerbe künstlich am Leben zu erhalten in dem es offenbar zu viele hungrige Münder und zu wenige fütternde Hände gibt, erscheint mir irgendwie hohl.

Ausserdem trifft man mit diesen Zwangsabgaben halt pauschal ALLE, nicht nur diejenigen die vielleicht bereit wären zu zahlen aber es dann doch irgendwie bequemer finden sich das Objekt der Begierde für lau irgendwo runterzuladen.
 
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