News E-Book-Verkäufe in den USA stark rückläufig

Leider setzt sich Qualität viel zu selten durch. Die großen Verlage drücken mit geballter Marketing-Macht bestimmte Titel durch, siehe "Harry Potter", "Tribute von Panem", "Twilight", "Shades of Grey", um nur einige zu nennen. Rowling gönne ich den Erfolg, weil die Bücher sehr gut sind und sie die Welt komplex ausgearbeitet hat. Es ist handwerklich gut gemacht. Die nächsten beiden sind gut und ganz Mainstream, es gibt Besseres. Was mich am meisten anstinkt, ist "Shades of Grey". E. L. James ist ohne Talent und begeht handwerklich quasi jeden Fehler, den man als Autor machen kann. Weshalb gerade so ein Müll gefördert wird, entzieht sich meinem Verständnis. Überraschend sind auch die vielen Leser, die solche groben Fehler bei keinem anderen Autoren durchgehen lassen würden. Derart schlecht geschriebene Bücher würden von jedem zerrissen. Ein seltsames Phänomen. Die Trailer zum Film sind gähnend langweilig. Dabei bin ich so anspruchsvoll nicht und gehe objektiv an die Sache ran.

Einerseits ist Vielfalt zu begrüßen, andererseits wird auch zu viel Rotz veröffentlicht. Zudem finde ich es pervers, wenn selbst mit Toten noch Kohle gescheffelt wird. Siehe Tom Clancy mit "seinem" neuen Buch. Seit über ein Jahr tot und plötzlich gibt's ein neues Buch zum Thema Krim-Krise. Ja, nee, ist klar! :lol:
 
NitroNatus schrieb:
Ja, genau die Art von Musikern, die die Taschen eh mehr als voll haben. Die kriegen so viel Geld für ihre Auftritte und gönnen ihren Fans nicht mal
'nen Stream bei Ihrer Musikplattform. Einfach nur Geldgeil

Ja, ich höre viel Mainstream und deshalb fallen mir da ein paar Fehlende ein. Und die gibt es auch vorallem da, weil es sich kleinere Künstler einfach nicht leisten können, auf die Einnahmen zu verzichten, auch wenn sie lächerlich niedrig sind, selbst wenn sie gerne sagen würden "Spotify soll sehen wo es bleibt."

NitroNatus schrieb:
Ich nehme dann lieber ein anderes EBook :) Wie im Artikel beschrieben, gibt es ja genug Auswahl.
Klar, ich möchte gerne Buch X lesen, hmm, wieso nehm ich nicht einfach Y? Völliger Schwachsinn. Wenn ich genau dieses eine Buch lesen will, dann will ich das lesen und nicht irgendwas anderes.

Es muss doch noch mehr
Menschen wie mich geben, die eigentlich nicht sooo gerne lesen und deshalb auch nicht bereit sind hohe Preise zu zahlen.
Für Gelegenheitsleser gibt es seit Jahrzehnten ein tolles Konzept namens Bibliothek. Jahresbeitrag meist einstellig oder unterer zweistelliger Bereich, dafür eine riesen Auswahl an Büchern. In den letzten Jahren hat sich auch hier ein E-Book Verleihsystem etabliert, so dass du das Medium benutzen kannst was du willst. Ein Jahr lang zum Preis eines Hardcoverbuchs.

6,50 Euro für ein Ebook, dass ich mir im physikalischen Leben niemals gekauft hätte, reicht doch. Sind immerhin 6,50 Euro,
die der Autor sonst gar nicht bekommen hätte.
Es hat ja keiner was gegen E-Books. Viele regt es nur auf, dass es ein E-Book nicht zum gebundenen Buch automatisch dazugibt oder das E-Book zumindest deutlich günstiger ist als das Gebundene.

Ich fasse normale Bücher nicht mit der Kneifzange an.
Dein Problem.

Mit Sicherheit hat der Markt ein Problem der Übersättigung, die nach und nach durch mehr und mehr Bücher ansteigen wird.
Im Gegensatz zur Musik, nutzen sich Bücher eben nicht ab. Auch ein 10 Jahre altes Buch ist -sofern ich es noch nicht gelesen habe-
genauso interessant wie der Bestseller von 2014.
Bücher gibt es seit Jahrhunderten, so schnell sättigt sich da nix. Und genauso wie Musik aus der Mode kommt (vieles an 10 Jahre alter Musik läuft auch heute noch im Radio, so schnell ist auch Musik nicht weg vom Fenster), kommen auch Bücher / Stile aus der Mode. Musik aus den 50ern wird heute nicht mehr so viel gehört - und auch Bücher aus der Zeit werden nicht mehr so viel gelesen. Altes verlässt also den Markt und macht Platz für Neues.

Es muss nicht jeder als Zweiberuf Buchautor oder Musiker sein. Zuvor haben Verlage entschieden,
ob ein Musiker gut oder schlecht ist, nun entscheidet der Kunde halt eben direkt.

Ähm, was? Einerseits muss auch ein E-Book verlegt werden (ein Verlag stellt es ja nicht nur in den Laden, zum Prozess des Verlegens gehören ja noch so Sachen wie Lektorat etc.), andererseits verlegt auch niemand Bücher, die sich partout nicht verkaufen. Da wird vielleicht eins verlegt, und sobald der Verlag merkt, dass der Autor es nicht bringt, wird der keine großen Folgeverträge mehr bekommen.
 
Ich finde die Buchpreisbindung insgesamt auch eine gute Sache - mir würde es davor grauen, keine lokalen Buchläden mehr zu haben, wo man in Ruhe stöbern oder sich mal in Ruhe hinsetzen kann. Ich käme nie auf die Idee, bei Amazon ein Buch zu bestellen, was ich um die Ecke im Buchladen bekomme.
Die Entwicklung in den USA finde ich nicht erstrebenswert - dort gibt es in vielen ländlichen Regionen überhaupt keine Buchläden mehr.

Vielleicht bin ich in der Beziehung auch etwas seltsam aber für mich hat ein Buch oder eine Schallplatte generell einen größeren Wert - auch wenn ich oft Titel auch digital habe, höre ich meistens eher die Platte und kaufe limitierte Sachen teilweise sogar doppelt um eine mint copy zu haben. Die digitale Version läuft dagegen kaum.

Irgendwie fühle ich mich auch nicht ganz wohl bei der Sache, dass Amazon bei rechtlichen Schwierigkeiten vielleicht irgendwann auch Titel oder eBooks löschen würde und ich nur ein Nutzungsrecht erwerbe wo ich sonst etwas in der Hand habe.

Aus Umweltgesichtspunkten ist es wahrscheinlich eine gute Sache, mehr digitalen statt in Hardcopy zu verkaufen.
 
mischaef schrieb:
Und ich bin überzeugt dass uns gerade das mit fallen der Buchpreisbindung bevorstehen wird - es werden dann einfach keine Ressourcen mehr für Experimente vorhanden sein, es wird das veröffentlicht, was Kohle bringt...
Wo liegt das Problem? Dann veröffentlichen diese Autoren ihre Bücher eben zu Beginn nur digital.
Wenn sie erfolgreich sind, können sie im Nachhinein noch immer eine analoge Version als Buch auf den Markt bringen.
Self Publishing -> dafür brauchst du keinen Verlag, der erst einmal tausende € raus pustet.
https://kdp.amazon.com/
 
@Darkwonder

Wo das Problem liegt? Das Lektorat (außer ein schlechtes) korrigiert nicht nur Rechtschreibfehler - es ist im optimalen Fall eher ein Bestandteil der Entwicklung des Autors und seiner Werke. (Wie gesagt, es geht auch um Förderung.)

Das "Self Publishing" hat auch keinen besonders guten Ruf, da hierdurch der Markt schon seit Jahren durch Müll überschwemmt wird.
 
@Darfkwonder
Dann schau Dir mal viele Selfpublishing-Titel an - die meisten die ich gelesen habe, kommen über Groschenromanniveau nicht hinaus, von Rechtsschreibung und so ganz zu schweigen - von Cover und so will ich erst gar nicht reden. Bei vielen Büchern merkt man deutlich dass das Lektorat fehlt. Ist auch wie bei der Musik, man merkt bei vielen Produktionen, wenn diese im stillen Kämmerlein gemacht wurden anstatt in einem richtigen Studio mit Leuten, die Ahnung haben.

Sorry, aber das ist nicht gerade das Niveau, für das ich meine klägliche Freizeit opfern möchte. Gutes Beispiel: http://www.amazon.de/Synthiepop-Die...=1417079960&sr=8-1&keywords=Gefühlvolle+Kälte

Selbst bei guten Rezensionen werden Ausdruck und Rechtschreibung kritisiert. Beim Lektorat kann ich mich Calluna nur anschließen...
 
mischaef schrieb:
@Mr_Tee: Es gibt aber auch immer mehr Verlage, welche bei Fach- oder Sachbüchern das E-Book kostenloos mit dazu geben, Galileo z.B., bei denen war es z.B. sogar rückwirkend.

Komisch, genau bei diesem Verlag habe ich den Schinken gekauft ;) Wäre halt praktisch gewesen auch mal in der Bahn auf meinem Sony zu schmökern. Es gab einzig einen Code für einen Testzugang zur Online Ausgabe des Buches in HTML, ich hab mir das aber noch nicht angeschaut. Eventuell ziehe ich mir die Seite runter, haue alle Formatierung weg und konvertiere es anschließend zu ePub, konnte man bei den open books gut machen.
 
mischaef schrieb:
@Rios
Die Doku habe ich auch gesehen, auch wenn ich kein Freund von Amazon bin fand ich diese recht einseitig. Trotzdem betrübt mich der Gedanke, dass Amazon nach Abschaffung der Buchpreisbindung die Oberhand gewinnt. Das wäre das Ende für unsere kulturelle Vielfalt im Bereich Bücher - denn genau das ist es, was in Ländern ohne BPB zu beobachten ist..

Ja die Doku war recht einseitig, hat aber dennoch das kulturelle Problem, welches zwangsläufig bei der Abschaffung der Buchpreisbindung eintreten würde, gut dargelegt. Vorher hatte ich das so gar nicht auf dem Schirm.

NitroNatus schrieb:
Ja, genau die Art von Musikern, die die Taschen eh mehr als voll haben. Die kriegen so viel Geld für ihre Auftritte und gönnen ihren Fans nicht mal
'nen Stream bei Ihrer Musikplattform. Einfach nur Geldgeil...

Das Problem ist ja, dass es da draußen nicht nur Taylor Swift und Grönemeyer gibt. Sondern auch "kleine" Künstler, die ganz unten anfangen und evtl. auch mal neue Sachen abseits des Mainstreams hervorbringen wollen. Ich kann mir vorstellen, dass die da in einer Zwickmühle sind. Flatrates haben eben nicht nur Vorteile.
 
Mr_Tee schrieb:
Komisch, genau bei diesem Verlag habe ich den Schinken gekauft ;) Wäre halt praktisch gewesen auch mal in der Bahn auf meinem Sony zu schmökern. Es gab einzig einen Code für einen Testzugang zur Online Ausgabe des Buches in HTML, ich hab mir das aber noch nicht angeschaut. Eventuell ziehe ich mir die Seite runter, haue alle Formatierung weg und konvertiere es anschließend zu ePub, konnte man bei den open books gut machen.

Schon seltsam, weil ich bei denen in diesem Jahr sechs Bücher gekauft habe, und alle waren als E-Book (Manche nur als PDF - Lightroom als EPub macht nicht wirklich Sinn...^^) ...selbst für einige bereits letztes Jahr gekaufte Bücher hab ich noch das E-Book bekommen.
 
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