Vorsicht, CDs sterben früher oder später

Oh mein Gott, da muss ich ja gleich mal meine Spielesammlung von 1993 oder 1994 ausgraben und sichern. Die CD wurde damals mit 1x gebrannt und da sind alle meine Diskettenspiele per ARJ drauf gesichert. Wäre blöd wenn die alle kaputt wären :(

Also meine Musik-CD´s laufen heute noch alle und haben keine Haarrisse oder ähnliches. Muss mal gucken wie es da bei den alten Oldie´s ausschaut.

Vinyl ist auch geil - da habe ich auch noch ein paar rumliegen, doch kein Abspielgerät.


Wie schauts eigentlich mit den billigen Rohlingen aus die man früher mal in so 300 Spindeln kaufen konnte. Gibts da schon früher Anzeichen auf Haarrisse oder so? Ich habe eigenltich immer die TEAK oder Sony einzeln gekauft damit ich immer ein Case hatte.
 
Naja, ich denke nicht, dass es jemals so weit kommt, dass wirklich gefragte Musik nicht mehr nachgepresst wird.
Sogar Led Zeppelin haut geführt jedes Jahrzent einen Remaster von den Alben raus und das sogar in toller Aufmachung auf Vinyl!

Und selbst wenn das nicht mehr gemacht wird, ist der Markt für beispielsweise FLAC-Dateien groß genug.
Gibt ja mittlerweile schon etliche Seiten auf denen man die Musik nicht nur als MP3 downloaden kann.

Dann hat man natürlich nichts in der Hand, aber wenn man was in der Hand halten will, sollte man sowieso zum Vinyl greifen. Da der Akt des Auflegens einfach unersetzlich ist. Eine CD ist nicht großartig aufwendiger als die Suche auf der Festplatte! ;)
 
Harley_Benson schrieb:
Ich habe eher den Eindruck es wird alle CDs treffen, Frage ist halt wann.
Die Eine halt heute, die Andere erst in 50 Jahren....
Schallplatten sind in dieser Beziehung, ich wollte es nie wahrhaben, das bessere Medium.

Das beste Medium nutzt aber nichts, wenn es kein Abspielgerät mehr dazu gibt. Die Schallplatte hat den Vorteil das sie eine so große Fangemeinde hat, das sich sowohl für Presswerke wie auch für die Hersteller von Plattenspielern lohnt in diesen Markt weiterhin zu produzieren. Andere Medien die durch einen (in allen Punkten) besseren Nachfolger abgelöst wurden sind recht schnell vom Markt verschwunden. Ein weiterer Punkt dabei ist auch wie stark ein Medium verbreitet ist, Medien die nur eine geringe Verbreitung haben verschwinden auch um so schneller.

Angenommen die CD wäre erst später auf den Markt gekommen, dafür aber mit einer deutlich höheren Bitrate so das die Diskussion um den schlechteren Klang gar nicht so richtig aufgekommen wäre und sie auch in High End Kreisen gleich eine höhere Akzeptanz bekommen hätte. Dann wäre eventuell schon vor Jahren die Nachfrage so stark zurückgegangen das es sich kaum mehr lohnt neue Geräte zu produzieren. Ohne ein gut funktionierendes Abspielgerät nutzt aber das beste Medium nichts.

Es gab manches Medien mit einer deutlich schlechteren Haltbarkeit als die CD, aber es hat keinen mehr interessiert da sie längst abgelöst wurden. Die CD hat auch den Vorteil das neuere Laufwerke immer abwärtskompatibel waren womit man nie gezwungen war auf ein neues Medium umzusteigen, womit aber dann die Haltbarkeit immer mehr in den Vordergrund rückt.

Trotz aller Probleme haben digitale Medien einen bedeutenden Vorteil. Man kann sie jederzeit verlustfrei auf ein neues Medium kopieren und damit ein weiteres Leben gewähren. Was allerdings die Musikindustrie gar nicht gern sieht, weshalb man mit immer schärferen Kopierschutzmaßnahmen entgegensteuert.

Moe155 schrieb:
Allerdings sind Schallplatten auch um einiges teurer als CDs. Daher lohnt es sich nicht deshalb darauf umzusteigen, wenn es einem nur um die Lagerung geht.

Das war auch einer der Gründe warum ein neues Medium forciert wurde weil man eine höhere Gewinnspanne wollte und sich die Platten kaum billiger herstellen lassen.

Gleipnir schrieb:
max. Geschwindigkeit von 52x gebrannt, Brenner war egal bei 52x gab es nach Monaten Probleme, (viel) langsamer beschriebene funktionieren heute noch

Darum habe ich auch nie schneller als 32x gebrannt, denn der Zeitgewinn steht einfach in keinen Verhältnis zum Qualitätsverlust. Die Hersteller haben sich gegenseitig hochgetrieben, obwohl jeder wusste das bei dieser Geschwindigkeit keine Qualität mehr möglich ist. Weshalb z.B. bei den meisten Pioneer Brennern bei 40x Schluss war.

Tom Keller schrieb:
Die waren meines Wissens schon früher den "normalen" Taiyo Yuden Rohlingen unterlegen... und haben in den letzten Jahren auch stark an Qualität eingebüßt. Überhaupt scheint die Qualität aller Verbatim-Rohlinge im Laufe der letzten 5-10 Jahre stark nachgelassen zu haben.

Ich brenne fast ausschließlich Verbatin Rohlinge und ich finde das die Qualität nicht allgemein nachgelassen hat. Allerdings gibt es größere Schwankungen und es hängt davon ab in welchen Werk (Land) die Rohlinge produziert wurden. Vor ein bis zwei Jahren habe ich auch ein paar schlechtere Spindeln erwischt, aber trotzdem war die Qualität besser als von manchen No Name Rohling. Ich mache von jeden wichtigen Rohling einen Fehlerscan und da habe ich auch mit meinen aktuellen Rohlingen Top Werte.
 
Ich benutze auch schon seit Jahren Verbatim Rohlinge... hatte aber zuletzt eine Spindel, bei der ein Teil der Rohlinge beim nachträglichen Fehlerscan extrem hohe PIF Werte aufwies. Zuerst schob ich das auf meinen doch relativ alten NEC Brenner und dachte, dass der langsam die Biege macht. Also probierte ich es erneut mit einem nagelneuen LG Brenner... mit dem selben Ergebnis. Daher dachte ich, dass es dann wohl an den Rohlingen liegen muss und besorgte mir eine neue Spindel. Die lieferte mir zwar ein besserer Ergebnis, war aber trotzdem noch weit von den Werten früherer Spindeln entfernt. Um auszuschließen, dass ich vielleicht ein qualitativ schlechte oder eventuell sogar gefälschte Charge erwischt haben könnte, hab ich dann noch eine relativ teure kleinere Spindel von Verbatims bei einem anderen Händler gekauft - leider ebenfalls mit keinem besseren Ergebnis.

Das waren übrigens alles DVD-R Rohlinge - zufällig hatte ich noch einen alten Verbatim DVD+R Rohling liegen und hab den auch mal nach all der Testerei gebrannt und gescannt... mit einem extrem guten Ergebnis. Auf den Kauf von neueren DVD+R Verbatims hatte ich dann aber nach der ganzen Geldverschwenderei keine wirkliche Lust mehr. Vielleicht wäre da aber das Ergebnis deutlich positiver ausgefallen? Mein Fazit ist jedenfalls: entweder hatte ich totales Pech mit meinen Käufen, oder die Rohlingsqualität (zumindest die der DVD-R Rohlinge) hat bei Verbatim allgemein deutlich nachgelassen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Immer wieder wird hier von selbst Brennen, Rohlingen und Brenner geschrieben.

Nein, ich meine Kauf CDs, keine Ramschware vom Sonderangebot wie Bravo Schmuse Hits Vol. 8697. Ich meine Original Kauf CDs, vorzugsweise die Original Ausgabe, nicht zum 10 mal digital kaputt verbessert und geloudnest dass jegliche Dynamik platt gebügelt ist, aber es hummert halt so schön laut.
 
Das war schon klar. Gepresste und gebrannte CDs haben allerdings eine gewisse Fragilität gemeinsam. Gepresste natürlich eine deutlich geringere (da dort z.B. kein Dye mit organischen Farbstoffen existiert, die sich über kurz oder lang (abhängig von der Art) gezwungenermaßen zersetzen. Aber gepresste CDs besitzen halt auch eine aufgedampfte Aluminium-Schicht, die bei (im weitesten Sinne) "falscher" Versiegelung reißen, abblättern und/oder oxidieren kann. Viele Fehler in der Versiegelung (z.B. hinsichtlich der chemischen Zusammensetzung) zeigen sich aber leider erst mit der Zeit...

Dummerweise können selbst Alterungstests unter Laborbedingungen keine 100%ige Sicherheit zur Haltbarkeit von gepressten CDs liefern, da sie den Einfluss der Zeit nur durch extreme Witterungseinflüsse simulieren. Viele Prozesse werden dadurch aber nur bedingt oder gar nicht abgebildet und zeigen sich unter tatsächlichem Zeiteinfluss erst nach Jahrzehnten. Das ist schade und kann einen mit Sicherheit auch wütend machen, wenn plötzlich ein seltenes Kleinod davon betroffen ist - aber es ist nunmal (sofern das Presswerk seinerzeit nicht aus Kostengründen absichtlich geschlampt hat) die unvermeidliche Realität, die die Theorie eingeholt und Lügen gestraft hat.
 
Diese Zeitmaschinen werden in Fachkreisen auch als Klimakammer bezeichnet.

Zum Thema: Vor allem Temperaturschwankungen und Licht beeinflussen die Lebensdauer der CDs negativ. Daher am Besten im Dunkeln bei konstanter Temperatur lagern. Dennoch handelt es sich bei CDs mit um die langlebigsten Datenträger, denen man als Verbraucher so begegnet (noch länger halten z.B. DVD-RAM oder Blu-Ray).
 
Die LP hat halt den Vorteil das sie aus einen einzigen Material ist, wenn dieses Material langzeitstabil ist gibt es keine weiteren Probleme. Bei der CD ist das schon schwieriger das sie aus verschiedenen Materialien besteht, da kann es dann schon mal zu chemischen Prozessen kommen die erst nach längerer Zeit spürbar sind. Zudem besteht ein sehr wichtiger Teil der CD (Reflexionsschicht) aus einer hauchdünnen Schicht. Jeder schädliche Prozess der darauf einwirkt richtet da schnell sein Unheil an.

Das ist aber jetzt kein grundsätzliches Problem der Digitaltechnik sondern ein geschäftliches Kalkül zwischen Haltbarkeit und Preis. Das man optische Medien auch deutlich langlebiger herstellen kann zeigt ja die M-Disk, aber eine zu hohe Lebensdauer der Produkte ist ja vielfach gar nicht erwünscht. Der Industrie wäre es doch viel lieber wenn sie alle 20 Jahre ein komplett neues und nicht abwärtskompatibles Medium auf den Markt bringen könnten.

Die LP hat aber noch einen anderen wichtigen Punkt gezeigt, nämlich wie stark der Kunde mit seinen Kaufverhalten die Hersteller beeinflussen kann. Dadurch das viele dem Medium Schallplatte treu geblieben sind bestand weiterhin eine Nachfrage nach den Produkt, was so manchen Hersteller dazu veranlasste die Produktion und Weiterentwicklung nicht einzustellen. Wenn genug Kunden wieder mehr Wert auf Qualität und Beständigkeit legten könnte man die Hersteller durchaus dazu erziehen. Gerade im PC Bereich erlebt man da aber genau das Gegenteil, wer da nicht gleich jeden neuen Trend hinterherhechelt gilt schnell als rückständig.

Letztlich haben es die Kunden selbst in der Hand ob sie lieber langlebige Qualitätsprodukte oder kurzlebigen Elektroschrott wollen, nur bestimmt hier leider die Masse in welche Richtung es geht und der einzelne kann da nicht so viel ausrichten.

@Tom Keller

In Sachen DVD-R Rohlinge ist da durchaus etwas dran. In den Anfangsjahren habe ich auch verschiedene Rohlingstypen und Hersteller durchprobiert, da mein erster DVD Player in diesen Punkt etwas zickig war. Dabei habe ich festgestellt das ich mit +R Rohlingen die bessere Qualität erreichte, und als dieser DVD Player die Grätsche machte und der Neue zu 100 Prozent Kompatibel mit allen Rohlingen war habe ich die -R Rohlinge nicht mehr angefasst. Abgesehen von den Verbatim Gold das sind auch DVD-R Rohlinge und bei diesen habe ich trotzdem exzellente Werte.

Letztlich kommt es oft auf die richtige Brenner - Rohling Kombination an, denn der eine kommt mit diesen und der andere mit jenen Rohlingen besser klar.
 
Kurze Frage: Wie sieht es denn mit den Verlusten beim Kopieren auf Festplatten aus?
Ich sichere teilweise alte CD's oder Platten von meinem Vater auf Festplatte und kopiere den Inhalt dieser alle 1-2 Jahre auf eine neue Festplatte.
 
Genau die Problematik. Danke, das werd ich mir mal durchlesen.

Mir kommt es so vor als ob einzelne Musik-Dateien - ob nun WMA oder MP3 ist egal - die seit 10 Jahren von Festplatte zu Festplatte übertragen werden, fehlerhaft geworden sind. Die Stücke haben dann teilweise Tonfehler, brechen ab oder so. Aber das ist Offtopic, sry.
 
Dafür gibt es ja die Fehlerkorrektur und ohne diese würde die PC Technik gar nicht funktionieren. Sobald ein nicht korrigierbarer Fehler auftaucht bekommst du eine CRC (Checksum) Fehlermeldung und die Datei wird gar nicht kopiert.

Ein einzelnes falsches Bit reicht aus damit z.B. ein Programm gar nicht mehr läuft, weshalb bei Daten CD's eine stärkere Fehlerkorrektur verwendet wird als bei Audio CD's. Wenn du nun Musikdaten auf eine Festplatte kopierst werden diese ebenfalls wie Daten, Programme usw. behandelt wo keine Fehlertoleranz geduldet wird. Damit hast du immer eine 1:1 Kopie die fehlerfrei ist.

Eine Ausnahme gibt es beim Abspielen von Musik CD's im CD Player, denn dort gibt es auch noch die Möglichkeit der Interpolation. Wenn beim Abspielen einer Musik CD zu viele Fehler vorhanden sind, so das die Fehlerkorrektur diese nicht mehr vollständig korrigieren kann, besteht die Möglichkeit einen Zwischenwert aus den vorherigen und nachfolgenden (Musik) Bytes zu berechnen um damit das fehlerhafte Byte zu ersetzen. Bis zu einen gewissen Grad können damit Fehler korrigiert werden ohne das es sich klanglich auswirkt. Wenn es hier ebenfalls zu viel wird kommt es zu hörbaren Knacksern und vielfach setzt der CD Spieler (Wiedergabe) dann ebenfalls aus.
 
Meine CDs von 1986 laufen noch alle einwandfrei.
 
Klar ist das ein alter Hut, dass Speichermedien mehr oder weniger ein gewisses Verfallsdatum haben. Aber es ist nicht falsch, sich das immer wieder einmal bewusst zu machen.

Ich selbst sichere z.B. meine Fotos neben meiner primären Festplatte, die immer in Betrieb ist, auch auf DVD und auf eine zweite Festplatte. Schon der Gedanke, dass mal eine Festplatte abraucht oder eine DVD unlesbar wäre... :( Super-GAU!
 
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