CoffeeJunkie
Lieutenant
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Cougar CM 550W
gegen
Arctic Cooling Fusion 550R
oder: anmutige Raubkatze gegen arktischen Spartaner
gegen
Arctic Cooling Fusion 550R
oder: anmutige Raubkatze gegen arktischen Spartaner
Gut oder billig, oder geht auch beides? Auch ein PC braucht bekanntlich mehr als Luft und Liebe – und genau dafür sind Netzteile zuständig. Doch der Netzteilmarkt ist groß, da fällt die Entscheidung nicht immer leicht. Als kleine Hilfe bei selbiger nehme ich hier 2 Elektronenschleudern unter die Lupe – und teile euch mit, was mir positiv oder negativ aufgefallen ist.
Viel Spaß beim lesen wünscht euer CoffeeJunkie
Übersicht:
1.Verpackung, Lieferumfang, Verarbeitung
2.Technische Daten und Elektronik
3.Kabel und Anschlüsse
4.Verbrauchswerte
5.Lautstärke & Temperatur
6.Fazit & Sonstiges
1.Verpackung, Lieferumfang, Verarbeitung
Cougar CM 550W
Wer einen Blick auf die Verpackung des Cougar wirft, erlebt keine allzu große Überraschung: wie üblich wird das Netzteil im Pappkarton ausgeliefert, der in markentypischen Schwarz- und Orange-Tönen gehalten ist – was, wie ich finde, recht hübsch ist. Außerdem befinden sich an den Seitenflächen einige grobe Hinweise zur verwendeten Technologie, technischen Daten, und die vorhandenen Anschlussarten. Auf die jeweilige Anzahl an Anschlüssen hat man dagegen verzichtet, was sich wohl damit erklären lässt, dass der Karton auch für die größere 700W-Variante verwendet wird – wie sich der Tabelle mit den Ausgangsleistungen unschwer erkennen lässt. Für Ladenkäufer wären diesen Information durchaus interessant gewesen.
In der Verpackung befinden sich - neben dem Netzteil selbst – folgendes:
- die abnehmbaren Kabel
- das Handbuch
- 4 Montageschrauben
- 2 Klett-Kabelbinder
- ein Cougar-Aufkleber
- eine Stofftasche, in der sich das Netzteil befindet und die später als Behälter für nicht benötigte Kabel dienen kann, sowie
- ein Kaltgerätekabel.
Das Handbuch bezeichnet sich selbst als Kurzanleitung – und das nicht zu unrecht, ist es doch vielmehr ein einzelnes Faltblatt, das bei vollständiger Entfaltung DIN A3-Format erreicht – eine Seite deutsch, die andere englisch. Etwas mehr Liebe hätte man schon erwarte können, aber immerhin finden sich hier alle nötigen Informationen zu Einbau und Betriebsbedingungen. Mit etwas Wohlwollen könnte man HEC ja auch unterstellen, die Anleitung mit Blick auf den Umweltschutz entworfen zu haben.
Die Kabelbinder sind im schlichten schwarz gehalten, aber immerhin an sich schon eine nette Dreingabe.
Selbst beim Kaltgerätekabel verzichtet HEC nicht auf ein bisschen Individualität – der netzseitige Stecker ist gerade, also nicht abgewinkelt, wie man es meistens sieht.
Nun zum Netzteil selbst. Dass dieses orange ist, sollte inzwischen jeder Interessierte mitbekommen haben. Oder ist es das überhaupt? Wie genau die Farbe wirkt, hängt von Betrachtungs- und Lichteinfallswinkel ab. Vom knalligen Bonbon-orange bis zum dunkelroten Einschlag ist dabei alles möglich. Gleichzeitig hat der Lack einen deutlichen Metallic-Look, und wirkt recht kratzerresistent. Nun kann einem die Farbe gefallen oder nicht, an der Qualität des Lacks habe ich zumindest nicht zu bemängeln.
Nur bei der Verarbeitung des Gehäuses sind mir zwei unschöne Dinge aufgefallen, für die aber selbst die Bezeichnung „Kleinigkeit“ noch fast eine Übertreibung ist. So sehen einige Kanten leicht unsauber aus, und an der Stelle, wo die beiden Blechteile des Gehäuses sich berühren, sieht man die Isolationsplastikfolie. Elegant ist das nicht – aber dramatisch ist was anderes.
Arctic Cooling Fusion 550R
Hebt man die Verpackung des Fusion aus dem Transportkarton, so ist man gleich mal ein wenig verblüfft. Immerhin blickt man nicht auf die sonst für Netzteilverpackungen übliche bedruckte Pappe, sondern auf das Netzteil selbst – durch den durchsichtigen Kunststoff der Blisterverpackung hindurch. Die Frage, ob den Schweizern dabei nun Individualität oder Kostenoptimierung im Sinn lag, würde ich instinktiv mit letzterem beantworten – und dieses Prinzip setzt sich auch bei anderen Aspekten des Stromversorgers fort. Übrigens ließ sich das Netzteil nicht für ein Foto zurück in die Verpackung zwingen – wem das gelingt, der darf sich bei mir ein kühles Bier abholen.
Folgendes beherbergt die Verpackung neben dem Fusion selbst:
- das Handbuch
- 4 Montageschrauben (schwarz)
- ein Arctic Cooling-Aufkleber
- ein Kaltgerätekabel
Das Handbuch ist 4-sprachig und umfasst pro Sprache immerhin 7 Seiten. Neben technischen Daten und Installationshinweisen finden sich dort einige Gründe, warum man den Kauf nicht bereuen sollte. Positiv überrascht haben mich die Schrauben – eine schwarze Lackierung hätte ich hier nicht erwartet. Ansonsten findet sich neben dem notwenigen Kaltgerätekabel nur noch ein kleiner Aufkleber in der Verpackung – angesichts des sonstigen Lieferumfangs eine fast karitativ wirkende Beigabe.
Am Elektronenlieferanten sind mehrere Dinge auffällig. Am meisten dürfte das wohl auf den Lüfter zutreffen, der mit seinen 80mm bei Netzteilen zu einer aussterbenden Art gehört. Gesteigert wird das dadurch, dass er – was noch seltener ist – außen am Gehäuse angebracht ist und dass es sich um ein hauseigenes Modell mit weißen Lüfterblättern und ohne (gewöhnlichen) Rahmen handelt. Aber kann ein derart kleiner Lüfter überhaupt genügend Luftmassen in Bewegung setzen, ohne dabei wie eine Turbine aufdrehen zu müssen? Ob der Lüfter nicht nur physisch, sondern auch qualitativ herausragt, wird sich beim Temperatur- und Lautstärke-Test zeigen. Als nächstes wäre das große „Eco 80“-Logo auf er Oberseite zu nennen. Eco 80? Will da jemand die Lizenz für das 80Plus-Zertifikat nicht bezahlen? Nicht ganz, die Ursache liegt eher darin, dass Netzteile, die ausschließlich für das 230V-Netz ausgelegt wurden, nicht von 80plus.org getestet werden – oder so ähnlich, denn die Prüfanweisung der Organisation würde es eigentlich erlauben. Zudem hat das Baugleiche, aber mit variabler Eingangsspannung versehene Fusion 550RF die Auszeichnung erhalten – falsch ist die Angabe also nicht. Zu guter Letzt sticht das Gitter auf der Rückseite ins Auge – dieses ist nämlich äußerst grobmaschig, was gut für den Luftstrom, aber vermutlich schlecht für die Filterung des Elektrosmogs. Da weiß die Lösung der Konkurrenz schon besser zu gefallen.
Der Lack ist in schlichtem schwarz gehalten, nicht besonderes, aber schöner als das früher verbreitete Einheitsgrau. Besonders robust ist die Farbe aber nicht, nach mehrmaligem Einbau sind viele kleinere Kratzer zu erkennen.
Die Rückseite wollte sich partout nicht scharf auf ein Foto bannen lassen...
2.Technische Daten und Elektronik
Cougar CM 550W
Hier lasse ich zunächst das Datenblatt sprechen:
Die kombinierte Leistung der 12V-Schienen ist mit 480 Watt für ein 550W-Netzteil recht hoch angesetzt – was bei aktuellen Systemen nur von Vorteil sein kann, da diese vor allem mit eben jener Spannung versorgt werden.
Die Summe der Leistungen der einzelnen Schienen ist dabei höher als die kombinierte – entsprechend einfach könnte
man also mit einem entsprechenden System auch die gesamte Leistung abrufen. Wer wegen der Vergleichsweise geringen Stärke der anderen beiden Spannungsschienen beunruhigt ist, darf sich entspannen: Ebenso, wie die 12V zur wichtigsten Spannung geworden sind, haben die anderen beiden an Bedeutung verloren – zumindest relativ betrachtet.
Arctic Cooling Fusion 550R
Die Bezeichnung des Arctic lässt leichte Verwirrung zurück – denn während man hieraus auf die selbe Leistungsfähigkeit wie beim orangen Konkurrenten schließen könnte, bezeichnet sich der Stromgeber doch nur als 500W-Netzteil.
Doch sehen wir uns auch hier zunächst das Datenblatt an:
Hier sieht man also, wie der Hase läuft: die 550 im Namen rührt von der Spitzenleistung her, die Dauerleistung hingegen ist mit 500W angegeben. Eine solche Verfahrensweise ist man von Qualitätsherstellern eigentlich nicht gewohnt, dem unwissenden Käufer tut man damit sicher auch keinen Gefallen – vielleicht sollte man hier die eigene Firmenpolitik noch einmal überdenken. Immerhin ist der Preis auch für ein 500W-Netzteil noch äußerst günstig.
Die Kombinierte Leistung der 12V-Schienen ist ebenso groß wie die Summe der Einzelschienen, dafür kann Strom von einer Schiene auf die andere übertragen werden. Leider liegen die 408W der 12V für ein aktuelles 500W-NT nur im mittleren Bereich.
3. Kabel und Anschlüsse
Cougar CM 550W
Ohne Kabel zur Versorgung der PC-Komponenten wäre ein Netzteil zwar vielleicht immernoch nett anzusehen – aber sicherlich wenig hilfreichen. Daher nun ein paar Worte zu den Elektronenstraßen.
Zuerst eine Liste der Kabel und Anschlüsse:
Modulare Kabel:
1x 6Pin PCIe (50cm)
1x 8Pin PCIe (50cm)
2x Sata 5Pin x2 (50+15cm)
1x 5,25'' Molex x3 (50+15+15cm)
1x 5,25'' Molex -> 3,5'' Adapter (15cm)
Fest installierte Kabel:
1x 20+4Pin ATX (52cm)
1x 4+4Pin EPS 12V (52cm)
1x 5,25'' Molex x2 (52+15cm)
Die Kabel des Cougar sind sämtlich ummantelt – auch hier verzichtet man auf Standardschwarz und setzt mit orange-weiß-schwarzer Kabelkleidung Akzente. Dass diese nicht ganz blickdicht ist, fällt erst bei genauer Betrachtung auf – ein Ergebnis glücklicher Farbwahl, immerhin sind die meisten Kabel schwarz, gelb, orange oder rot. So sind also auch die Kabel optisch äußerst ansprechend.
Sämtliche Kabellängen sind mit Bedacht gewählt, so sollten bei keiner Gehäuse/Mainboard-Kombination Probleme aufkommen. Ob man die Kabel auch verstecken kann, kann ich nicht beurteilen, aber bei vielen Systemen wird es mit dem ATX-Hauptkabelstrang wohl zumindest knapp werden.
Der Anschluss von selbigem hätte etwas komfortabler gestaltet werden können, denn der 4Pin-Strang hängt lose neben dem 20Pin, lässt sich also daran befestigen. So ist beim Einbau mit einem ATX 2.x Mainboard ein wenig Fingerfertigkeit erforderlich.
Die Idee, ein Kabel mit 2 5,25''-Anschlüssen als fest installiertes zu integrieren, sehe ich ambivalent. Sicher sind bei den meisten Systemen auch heute noch derartige Anschlüsse nötig, sei es für Laufwerke, Lüfter, Beleuchtung oder Komponenten einer Wasserkühlung. Allerdings sind Systeme, die ohne diese Anschlussart auskommen, durchaus vorstellbar.
Auch die geringe Anzahl an Sata-Steckern hat mich ein wenig überrascht, 4 Stück können schnell mal zu wenig sein
Die Bestückung an PCIe-Anschlüssen ist ausreichend, um eine Dual-GPU-Karte oder einen kleineren CF/SLI-Verbund zu versorgen, der auch in Sachen Leistungsaufnahme zur PSU passen würde.
Ein besonderes Augenmerk verdient natürlich das Stecksystem der modularen Kabel.
Hier sind alle Buchsen beschriftet, man weiß sofort welches Kabel wo hingehört. Die netzteilseitigen Stecker der PCIe Kabel unterscheiden sich sowohl farblich als auch physisch von denen der Kabel mit Sata bzw. Molex-Anschlüssen, mit entsprechender Farbgebung von den Buchsen. Falsches Einstecken ist also gar nicht möglich.
Die Beschriftung verrät außerdem, an welche der beiden 12V-Schienen das entsprechende Kabel anschlossen wird, so kann eine optimal gleichmäßige Auslastung geplant werden – Respekt, hier wurde wirklich an alles gedacht.
Leider gab es auch ein kleines Problem – das PCIe 6Pin Kabel ließ sich nicht so einfach einstecken, denn der Befestigungshaken ist an die Gehäusekante angestoßen.
Arctic Cooling Fusion 550R
Ohne Umschweife zur Liste der Kabel und Anschlüsse:
2x 6Pin PCIe (51/41cm)
2x 6+2Pin PCIe (51/41cm
1x Sata 5Pin x6 (26+9+9+9+16+16cm)
1x 5,25'' Molex x3 + 3,5'' Molex x1 (21+16+16+15cm)
1x 20+4Pin ATX (34 cm)
1x 4Pin EPS 12V (39cm)
1x 3Pin (Lüfter) x2 (6+7cm)
Bei den Kabeln und Steckern Fallen mehrere Dinge auf, die ein zwiespältiges Bild erzeugen.
Alle Kabel sind vollständig ummantelt, selbst kurze Abstände zwischen Steckern hat man nicht ausgelassen. Die Ummantelungen sind schwarz und dabei alles andere als blickdicht – die einzelnen Stränge scheinen deutlich durch.
Über die Anzahl der PCIe-Stecker kann man sich kaum beschweren – was sich hier anschließen lässt, könnte das Fusion mächtig ins schwitzen bringen. Immerhin sind die vier zusammen bis 450W spezifiziert – bei, wir erinnern uns, 408W kombinierter 12V-Leistung, mit der auch EPS12V, Sata und 5,25'' und ein Teil des ATX-Stranges versorgt werden.
Die Anzahl an Sata-Anschlüssen dürfte für die meisten Systeme reichen, allerdings befinden sich alle am selben Kabel, was je nach Laufwerkbestückung und Gehäusegröße ungünstig sein kann.
Was man sich bei der Festlegung der Länge des ATX-Kabelstrangs gedacht hat, mag sich mir nicht so recht erschließen. 5 Minuten Marktforschung hätten ergeben, dass 34cm für sehr, sehr viele Systeme ganz einfach nicht reichen. In den Testberichten verschiedener Hardwareseiten ist übrigens stets von 40cm die Rede – wie es zu der Differenz kommt ist nicht bekannt. Arctic Cooling verzichtet in der Webpräsenz auf eine Angabe der Kabellängen, was in diesem Falle sehr unklug ist – hier kann manch einer eine böse Überraschung erleben.
Allerdings ist man sich nicht um eine Erklärung verlegen, warum kurze Kabel eine tolle Sache sind. Diese findet sich im Handbuch und hat mich derart fasziniert, dass ich sie euch nicht vorenthalten will:
„Um den Widerstand bei der Stromübertragung vom Netzteil zu den Komponenten zu begrenzen, reduzieren wir die Kabellänge auf ein Minimum und verwenden keine abnehmbaren Kabel, weil dadurch die Anzahl der Stecker, und dadurch der Widerstand, erhöht werden würde. Ein niedriger Widerstand führt zu einer präziseren Spannung.“
Physikalisch mag das sogar korrekt sein. Aber es ist vergleichsweise so sinnvoll, wie bei einem Auto die Lichter zu entfernen, damit das Fahrzeug leichter wird – der Effekt ist vernachlässigbar, und nachts fahren ist dann ungesund. Und wenn man zu einem Verlängerungskabel greifen muss, weil das vorhandene schlicht nicht reicht, wird die ganze Argumentation ad absurdum geführt.
Der 4Pin-Strang des Hauptanschlusses ist fest angebracht und kann „abgeknickt“ werden, bei Verwendung aller Pins hingegen wird er eingehakt – sehr schön. Die Lüfteranschlüsse sind temperaturgeregelt, eine ganz nette Idee.
4.Verbrauchswerte
In folgendem Testsystem dürfen sich die Kontrahenten beweisen:
Antec 300 + 3x 120mm + 1x 140mm
MSI K9A Platinum
AMD Athlon 64 X2 4200+
Radeon HD 4870 + Accelero S1 + TM
4x 1GB MDT DDR2 800MHz
2x HDD
2x optische Laufwerke
Mit folgenden Testbedingungen:
Idle: 4870 @ 375/450MHz – 4200+ @ 1200MHz/1,3475V
Load: 4870 @ 750/900MHz – 4200+ @ 3000MHz/1,3475V – Risen
Max Load: 4870@ 850/1150MHz – 4200+ @ 3150MHz/1,43V – Prime + Furmark
Als Messgerät kam der fast schon legendäre Energy Monitor 3000 von Voltcraft zum Einsatz. Dieser ist zum Testsieger beim Stiftung Warentest Testsieger beim Stiftung Warentest gekürt worden – als einziges mit „gut“ benotetes Gerät.
Folgende Werte für Leistungsaufnahme und cosPhi (Leistungsfaktor, also Wirkleistung/Scheinleistung bei komplexen Strömen) zeigte das Gerät an:
Die Verbrauchs- bzw. Effizienzwerte geben einen Sieger zu erkennen – aber sehr eindeutig erscheint das Ergebnis zunächst nicht. Jedoch muss man dabei beachten, dass die Netzteiltechnik in den letzten Jahren beträchtliche Fortschritte gemacht hat, und man in früher undenkbare Effizienzregionen nahe der 90%-Marke vorgestoßen ist. Und hier wird eine Steigerung immer schwieriger und aufwändiger. So gesehen sind die umgerechnet etwa 2%, die das Cougar dem Arctic bei Last und Maximallast voraus ist, doch recht beeindruckend. Zumindest vom technischen Standpunkt, denn ein großes Loch wird die Verbrauchsdifferenz dann doch niemanden in den Geldbeutel reißen.
Beim cosPhi schenkt man sich nichts - beide erreichen im Idle bereits sehr gute 97%, bei normaler Last ist quasi keine Blindleistung mehr vorhanden.
5.Lautstärke und Temperaturen
Gemessen wurde hier mit einem Voltcraft IR-330 Infrarotthermometer. Kostenpunkt ca. 30€, also wohl nichts, was man bei CERN verwendet, denn für ein solches Gerät kann man auch leicht das zehnfache ausgeben. Große Unterschiede zwischen den Wettbewerbern ließen sich damit aber wohl feststellen.
Die mit dem selben Thermometer gemessene Temperatur von Wand und Boden in Nähe des Rechners lag bei ca. 17°C.
Zuerst wurde die Temperatur nach 10min Prime + Furmark gemessen – es ergaben sich folgende Temperaturen:
Nun ist das Antec 300 zwar nicht High End, aber mit 4 Gehäuselüftern auch kein windstiller Ort. Darum habe ich die Umstände in einem weiteren Test etwas verschärft, und kurzerhand bei allen Gehäuselüftern die Stromversorgung gekappt – nun dürfen die Stromversorger zeigen, wie ihnen hohe Temperaturen bekommen, und wieviel sie zur Gehäusebelüftung beitragen. Belastet wurde das System je 10 Minuten lang mit Risen.
Temperaturen der Netzteile:
Bei der Eigenkühlung ist das Cougar überlegen - der größere Lüfter macht sich bezahlt. Sehr gut zu sehen ist aber der "tote Winkel" des Luftstroms, der durch den abgeknickten Luftstrom entsteht. So sind die Temperaturen des Fusion etwas gleichmäßiger.
Temperaturen CPU/GPU:
Überraschenderweise lässt sich hier kein eindeutiger Sieger ermitteln – die minimal höhere GPU-Temperatur beim Fusion liegt noch im Rahmen der Messungenauigkeit. Der Größenunterschied zwischen den Lüftern hätte ein anderes Ergebnis erwarten lassen. So kann man sich täuschen.
Die Lautstärke ist mit bloßem Gehör schwer einzuordnen. Hingehört wurde, da beide Lüfter
temperaturgeregelt sind, jeweils dann, wenn sie am heißesten waren – also beim lüfterlosen Test. Einordnen würde ich die beiden in der gleichen Kategorie – einer sehr guten. Wenn man das Ohr ganz nah hinhält, sind die Lüfter zu hören, aber dieses Geräusch verstummt schon, wenn man sich in normaler Entfernung befindet.
6.Fazit & Sonstiges
Natürlich ist der gesamte Test ein ziemlicher Äpfel-mit-Birnen-Vergleich, zielen die Kontrahenten doch auf unterschiedliche Zielgruppen. Das macht sich in so gut wie allen Bereichen bemerkbar.
Schon bei der Verpackung und Ausstattung weiß man, warum man für das Cougar mehr bezahlt. Tasche und Kabelbinder sind schick und praktisch, allerdings kann das Handbuch des Arctic hier punkten.
Äußerlich wirkt das Cougar vor allem wegen dem Lack edler, aber keines der beiden hat gröbere Qualitätsmängel zu verbuchen. Nur die EMV-Filterung des Arctic hätte vermutlich besser ausfallen können.
Bei der Elektronik kann sich das Kätzchen in orange ganz klar absetzen, die 12V-Leistung ist (auch prozentual an der Gesamtleistung) höher – für moderne Systeme kann das nur von Vorteil sein. Die Bauteile sprechen ebenfalls eine deutliche Sprache, durch die Band finden sich im Cougar höherwertige Bauteile.
Bei Kabeln und Anschlüssen hinterlassen beide einen irgendwie zwiespältigen Eindruck, das Cougar bei den Anschlüssen, das Arctic bei den Kabeln. Wobei letzteres wesentlich schwerer wiegt, denn während man sich vorab über die Anschlussbestückungen informieren (und gegebenenfalls mit Adaptern eindecken) kann, verweigert Arctic Cooling jegliche Information über die Kabellängen – hier kann es das eine oder andere böse erwachen geben.
Die Effizienzunterschiede sind, wie erwähnt, technisch beeindruckend, für den Kunden allerdings wohl kaum ausschlaggebend. Professionellen Testberichten nach zu urteilen, liegen beide in einem guten bzw. sehr guten Bereich.
Bei der Kühlung schenken sich die Kandidaten überraschend wenig, nur bei schlechter Gehäusebelüftung kann sich das Cougar in Sachen Eigentemperatur leicht absetzen.
Bleibt also festzuhalten, dass sich das Cougar CM 550W insgesamt als Testsieger bezeichnen lässt – zumindest absolut betrachtet. Denn was dem AC Fusion 550R fehlt, wird durch einen durchaus attraktiven Preis wettgemacht.
Eine Kaufempfehlung kann man bedenkenlos für beide aussprechen, das Cougar richtet findet wohl eher in Besitzern von Gehäusefenstern seine Käuferschaft, das Fusion bei preisbewussten Kunden, wobei Verarbeitung, Kabelmanagement und vor allem die Bauteilbestückung des Cougar den Aufpreis durchaus wert sind.
Garantie:
Cougar CM 550W: 3 Jahre
Arctic Cooing Fusion 550R: 3 Jahre
Links:
Herstellerseiten:
Cougar CM 550W
Arctic Cooling Fusion 550R
Geizhals:
Cougar CM 550W
Arctic Cooling Fusion 550R
80plus.org:
Cougar CM 550W (Hinweis: das Cougar CM 550W ist nicht eigen gelistet - das hier verlinkte HEC-550TE bildet die technologische Grundlage für die 550W-Modelle von Cougar, und steht deshalb auch stellvertretend für das CM 550W und das Power 550W.)
Arctic Cooling Fusion 550R (Hinweis: das 550R hat, wie erwähnt, aufgrund der Eingangsspannung kein Zertifikat erhalten, das verlinkte RF ist jedoch bis auf selbige identisch.)
Voltcraft Energy Monitor 3000 (ja, hier sollte ein Link sein... sollte. Einfach auf conrad.de gehen und nach "Energy Monitor 3000" suchen)
Mein bester Dank geht an:
HEC, für die Bereitstellung des Testexemplars und die Idee mit dem Usertest allgemein.
soulpain, der die Bilder vom Innenleben des AC Fusion gemacht hat. (Kommt noch )
Tinpoint, der mir einen kleinen Tritt in den Hintern verpassen musste, damit ich mich beim Test bewerbe, und von dem ich die Idee mit den Temperaturbildern geklaut habe
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