Leserartikel Xilence Performance A+ 430W günstiges Netzteil im Test

Tinpoint

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Xilence Performance A+ 430W günstiges Netzteil im Test



Im folgenden Test schaue ich mir das Xilence Performance A+ Netzteil an. Obwohl schon länger auf dem Markt, ist das Netzteil aus zwei Gründen immer noch interessant, einmal der Preis von aktuell 37€ und dass es eines der wenigen Netzteile in der Preisklasse ist, das DC/DC Technik bietet.

Kompletter Test als Video



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Das hier wirklich DC/DC zum Einsatz kommt ist auch an der starken 12V-Leitung erkennbar,
mit 428W kann hier beinahe die komplette Leistung abgerufen werden.


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Nachteile gibt es bei der Kabel Ausstattung, das Performance A+ mit 430W bietet nur einen PCIe 6+2 Pin Anschluss, wer zwei Stecker benötigt greift zur baugleichen 530W Variante

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Außerdem spart der Hersteller beim Sleeve, denn nur das ATX-Kabel ist ummantelt, immerhin sind die Kabel aber selbst durchgehend AWG 18.

1xATX51cmS=SATA
1xEPS57cmM=Molex
1xPCIe48cmF=Floppy
1xSATAS=46cmS=61cmS=76cm
1xSataS=46cmS=61cm
1xMolexM=47cmM=61cmM=75cmF=91cm




Wirkungsgrad

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Das Xilence wurde von 80-Plus bei 230V zertifiziert und trägt ein Bronze Siegel. Bei 50% Last erreicht das NT im Test 87,8%, damit fehlen hier 0,2 % zu den geforderten 88%, das liegt aber innerhalb der erlaubten Abweichung von 0,5%.

Bei 100% Last haben wir eine Abweichung von 0,6% , kann aber sein dass mein Muster einfach etwas schlechter ausgefallen ist.

Insgesamt fällt der Wirkungsgrad für so ein günstiges NT gar nicht mal so schlecht aus,
zwischen 30% und 60% Last erreicht das Xilence Performance A+ über 87% .



Spannungen

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Bei symmetrischen Lasten ist der Spannungsabfall ganz gut, einzig die 3,3V Leitung liegt mit 5,62 % über der 5 % Grenze (ATX-Spezifikationen).

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Bei Crossload Lasten verändert sich das Bild nur geringfügig, daran erkennt man auch das hier DC/DC zum Einsatz kommt.
Aber es fällt auf, dass der Spannungsabfall auf 3,3V hier besser ausfällt als zuvor bei den symmetrischen Lasten?

Da müssen wir vorher etwas ausholen, bei Crossload wird die Last unregelmäßig verteilt, hohe last auf 12V, geringe Last auf 3,3&5V und umgekehrt. Gruppen regulierte Netzteile reagieren hier mit starken Spannungsschwankungen.
Das bei belasteten Leitungen die Spannungen fallen, ist bei jedem Netzteil normal.
Jedoch steigt bei Gruppenregulierten Netzteilen auf unbelasteten Leitungen die Spannung an .
Man könnte sagen ein umgekehrtes verhalten.

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Das ist aber nicht hier die Ursache, aber beim Peformance A+ fällt die Spannung auf 3,3V sobald diese stärker belastet, wenn man die Last auf 3,3V maximiert, dann bricht die Spannung auf 3 bis 3,1V ein und der Spannungsabfall steigt proportional.

Hier wurde also die 3,3V Leitung sehr schwach ausgelegt, eigentlich ist das heutzutage nicht so gravierend, da die 12V Leitung relevanter ist, aber das Performance A+ ist damit eher ungeeignet für Systeme die 3,3V Leitung stärker belasten.

Anmerkung: Wir sprechen hier aber von Lasten von über 8 Ampere auf der 3,3V-Leitung, erst danach fällt die Spannung unter 3,2V



Restwelligkeit

12V


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Die Restwelligkeit ist auf allen Leitungen vollkommen in Ordnung,
auf der 12V-Leitung haben wir 50 bis 100mV, was deutlich unter der 120mV Grenze liegt.

5V
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Auf der 5V-Leitung um 35mV das ist auch weit unter der 50mV Grenze für 3,3V und 5V.

3,3V
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Einzig die 3,3V Leitung fällt hier wieder negativ auf, bleibt aber mit knapp 45mV im Rahmen.




Schutzschaltungen

Als IC ist hier ein Sitronix ST9S429-PG14 verbaut und bietet UVP, OVP und OCP für die 3,3 V, 5V und 12V Leitungen.

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Das Performance A+ 430W lief kurzfristig problemlos mit 530W Last, (siehe Bild P(out) 536W links unten) ohne dass irgendwelche Werte extrem aufgefallen sind. Damit ist eine geringfügige Überlast unproblematisch.

End Voltages
OPP584W
OCP 5V23A4.8V
OCP 3,3V33A3.1V
OCP 12V46A11.38V

Die OPP schaltet dann bei 584W das Netzteil korrekt ab.

Bei der OCP (Überstromabsicherung) schaltet das NT auf 5V bei 23A ab, die Spannung ist dabei unauffällig.
Auf 3,3V bei 33A, die Spannungen brechen aber wieder auf knapp 3,1V ein.

Die 12V schaltet bei 46A ab hier beginnen die Spannungen schon stark auf 11,4V einzubrechen.

Auf Kurzschlüsse reagiert das Netzteil korrekt, aber auf 3,3V etwas träge (siehe Video)



Lüfter

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Obwohl wir hier ein günstiges Netzteil und als Lüfter, wenig überraschend auch ein günstigeres Modell zum Einsatz kommt. Ist die Lüftersteuerung für ein Netzteil in dem Preissegment durch aus gut. Bis 60% Last dreht der Lüfter mit knapp 700 bis 900 Umdrehungen pro Minuten, ist dann leicht wahrnehmbar.

Ab 60% dreht er auf und erreicht bei maximaler Last bis zu 1470 RPM, dabei wird das Netzteil deutlich wahrnehmbar.


Fazit



Das Xilence Performance A+ ist definitiv kein High-End Netzteil , aber für ein Netzteil aus der 30€ Klasse schlägt es sich ganz gut und erlaubt sich keine großen Schwächen. Einzig die 3,3V Leitung ist hier auffällig und zieht sich durch den kompletten Test.

Das Xilence Performance A+ ist damit durchaus eine Option für günstige Systeme und kann da auch problemlos mit kleineren Grafikkarten kombiniert werden.


Positiv

  • Wirkungsgrad über 87% und 80+ Bronze Zertifikat bei 230V
  • Spannungen für die Preisklasse gut, aber mit schwächen auf 3,3V
  • Restwelligkeit ist innerhalb der ATX Spezifikationen
  • Lüfter bis 60% Last leise
  • Preis
  • 3 Jahre Garantie
Negativ
  • Sleeve nur am ATX
  • 430W Modell nur mit einem PCIe 6+2Pin
  • Bei Vollast deutlich Wahrnehmbar


Bilder aus dem Innenraum

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Sehr schöner Test, da sieht man mal, was mich übberascht das dinger nicht einfach nur Müll sind sondern was können.
Danke dir dafür.
 
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@Tufpingu Xilence gehört seit einer guten weile zu Listan (be quiet).
@Tinpoint Könntest du beim Schutzschaltungs IC noch darauf eingehen gegen was der alles absichert? Oder hört das tatsächlich beim getesteten OCP, SCP und OPP auf?
 
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Starker Test - Du scheinst ja auch ein passendes Equipment zu besitzen :) Hast Du eigentlich selbst die 35€ auf den Tisch gelegt oder wurde das Review gesponsored... bzw. auf Neudeutsch: Bist Du ein Influencer? :D
 
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Ist die technische Basis ähnlich dem System Power 9 oder werden die von verschieden Fertigern bezogen ?
 
Tufpingu schrieb:
Sehr schöner Test, da sieht man mal, was mich übberascht das dinger nicht einfach nur Müll sind sondern was können. Danke dir dafür.

Das wichtigste sind hier die Schutzschaltungen bei so billigen Dingern, im Gegensatz zu anderen ist es nicht explodiert xD

Stormfirebird schrieb:
@Tinpoint Könntest du beim Schutzschaltungs IC noch darauf eingehen gegen was der alles absichert? Oder hört das tatsächlich beim getesteten OCP, SCP und OPP auf?

Korrigiert und hinzugefügt, ich kann nur OPP, OCP und SCP testen, UVP und OVP ist wirklich schwer auszulösen, da wäre nur möglich das direkt am IC zu testen und da kann man eigentlich gleich in die Spec schauen.


Faust2011 schrieb:
Starker Test - Du scheinst ja auch ein passendes Equipment zu besitzen :) Hast Du eigentlich selbst die 35€ auf den Tisch gelegt oder wurde das Review gesponsored... bzw. auf Neudeutsch: Bist Du ein Influencer? :D

Danke der Nachfrage, trotz des widerlichen Wetters bisher keine Grippeähnlichen Symptome wahrgenommen ;)

Das Muster wurde mir von Listan zur Verfügung gestellt, ich war aber schon mal Vorort und hab einfach ein Muster von der Palette gezogen. Das einzige was be quiet und Xilence ggf machen ist die Netzteile vor zu testen damit so ein Wichtigtu.. ähm Influezer nicht bei FB heult das Kaputt Schrott bekommen.

Wobei DOA ist eigentlich vollkommen normal, hatte ich schon sehr oft.


@Denniss Nein das System Power ist FSP das hier ist PengEngTech ( müsste nachsehen welche China Bude das hier fertgit, kann ich mir nicht merken). Xilence und be quiet gehören beide zu Listan aber sind separate Entwicklungen von separaten Teams mit etwas andererm Standpunkt
 
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Ich hab das Teil schon bei einem kleinen 500€ Rechner für eine Freundin verbaut, zusammen mit einem G4560 und einer RX460 (musste nur für Diablo 3 und ähnliches reichen). Da war halt das Budget nicht massiv vorhanden für ein Seasonic/BeQuiet/Cougar Netzteil oder so, also musste ein Xilence rein.
Fällt lautstärkemässig nicht negativ auf und die Kiste läuft absolut zuverlässig.

Auch das Performance X ist ein wirklich solides Netzteil und kann bei knappem Budget durchaus empfohlen werden.
 
Tinpoint schrieb:
Xilence und be quiet gehören beide zu Listan aber sind separate Entwicklungen von separaten Teams mit etwas andererm Standpunkt

Ja, bei dem Drehzahlbereich des Lüfters ist dann auch deutlich zu hören das die auch andere Prioritäten haben.


Schöner Test.
 
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Tinpoint schrieb:
Das einzige was be quiet und Xilence ggf machen ist die Netzteile vor zu testen

Weißt du das? Ich hab in meinem Leben schon viel mit Auftragsfertigung und Entwicklung zu tun gehabt. Nur weil etwas aus dem selben Werk kommt kann es ja trotzdem von der Qualität in einer völlig anderen Liga spielen....

Kommt eben drauf an wie viel man in die Entwicklung investiert (auch wenn diese nicht im eigenen Haus ist).
 
SpamBot schrieb:
Weißt du das? Ich hab in meinem Leben schon viel mit Auftragsfertigung und Entwicklung zu tun gehabt. Nur weil etwas aus dem selben Werk kommt kann es ja trotzdem von der Qualität in einer völlig anderen Liga spielen....
Das bezog sich doch eher darauf dass keine Golden Samples ausgehändigt werden.
 
@Stormfirebird kann auch sein. Ich wollt damit eigentlich nur sagen das hier be quiet im Hintergrund deutlich mehr leisten könnte.
 
@Rickmer wobei in reellen Einsatz wird kaum jemand das kleine teil auslasten wird, das wird ja ggf mit einer RX570 kombiniert das bleibt dann bei max 1000RPM und dann in günstigen Gehäuse xD wo die Lüfter das größere Problem sein werden. In der Preisklasse gibts wirklich schlimmeres das bei 1000RPM startet oder dauer durchföhnt mit 1500RPM xD

@SpamBot siehe @Stormfirebird
Ja Xilence nutzt teils auch die Chroma die steht halt bei Listan.

Das ist ja Hauptgrund warum überhaupt Listan eine Chroma besitzt, um zu überprüfen was das aus Fernost angekommen ist.

Soweit ich deine Frage richtig verstanden habe meist du ob da be quiet mitentwickelt?
Nein soweit mir bekannt macht das bei Xilence deutlich kleineres Team und es läuft auch getrennt ab.
Aber wie stark da innerhalb verflochten sind also Listan, be quiet und Xilence ist für Außenstehende immer schwer zu erahnen. Xilence hat aber auch anderen Firmensitz be quiet sitzt bei Listan in Glinde und Xilence in Hildesheim
 
Stormfirebird schrieb:
@SpamBot Listan nicht be quiet. Hauptsächlich ist es eine Kostenfrage und man möchte auch nicht seiner Premium Marke das Geschäft abgraben.

korrekt, sind halt zwei verschiedene Unternehmen mit anderen Produktphilosophien die halt zu Listan gehört
 
Tinpoint schrieb:
n der Preisklasse gibts wirklich schlimmeres das bei 1000RPM startet oder dauer durchföhnt mit 1500RPM xD
Wem sagst du das, mein erster PC hatte ein CombatPower CP-650W drinne...

das hatte ich damals auch einmal als Föhn genutzt um nasse Schuhe auszutrocknen nachdem ich von Regen überrascht wurde. Einfach ein Spiel angemacht, und dann wurde mehr als genug warme Luft geblasen.


Mittlerweile hab ich viel dazugelernt, auch über meine Lautstärke-Limits, und würde niemals mehr ein Netzteil verbauen das im Idle nicht mindestens unter 500rpm kommt.
 
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Rickmer schrieb:
Wem sagst du das, mein erster PC hatte ein CombatPower CP-650W drinne...

Ja das kenne ich, hatte auch mal eines hier das hatte glaube ich nicht mal Lüftersteuerung da lief der Lüfter einfach mit 12V voll durch.

Wobei das 750er war glaube ich schlechter als das 650er^^ ist schon ja ewig her
 
Ein kurzer, aber schöner Test. Es freut mich jedesmal, wenn fachlich und sachlich qualifizierte Foristen soetwas auf die Beine stellen und mit der Gemeinschaft teilen.

Vielen Dank für deine Mühen!
 
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Tinpoint schrieb:
Ja das kenne ich, hatte auch mal eines hier das hatte glaube ich nicht mal Lüftersteuerung da lief der Lüfter einfach mit 12V voll durch.
Zumindest das 650er hatte eine Lüftersteuerung, aber die war sehr aggressiv weil vernünftig dimensionierte Kühlkörper ja Geld kosten.
 
Die Xilence Performance A+ oder Performance C scheinen momentan tatsächlich die beste Wahl zu sein, wenn jeder Euro zählt. Ist das nicht der Fall, würde ich aber dennoch auch weiterhin zum BQ SystemPower greifen, einerseits wegen des geringeren Lautstärkepegels, andererseits sind die Komponenten unterm Strich doch hochwertiger und daher würde ich dem BeQuiet bei starker Belastung tendentiell eine längere Lebensdauer zutrauen.
Letzteres dürfte aber zugegebenermaßen bei den meisten Nutzern kaum ins Gewicht fallen, in vielen von mir gebauten Systemen werkeln nach wie vor klaglos Netzteile der Thermaltake German Series von 2011, trotz teilweise mittlerweile deutlich frischeren Komponenten. Die andere Hälfte hat größtenteils noch SystemPower 7 verbaut. Generell kommen tote Netzteile in meiner Erfahrung äußerst selten vor, und dann sind es entweder Chinaböller die ich nie verbaut hätte oder irgendwelche 10 Jahre alte OEM-Netzteile, bei denen man ja auch nie genau wissen kann, was drin ist.
 
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