Leserartikel Userreview 750W Silverstone Strider Platinum ST75F-PT von Stefan Payne

Stefan Payne

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An dieser Stelle möchte ich mich bei Silverstone für die Bereitstellung des Testmusters bedanken.


Doch nun zum 'eingemachten':

Verpackung und Lieferumfang
Geliefert wird das Silverstone ST75F-PT in einer schwarzen Box mit silbernem Rand, bei dem auf der Vorderseite das Gerät abgebildet ist. Leider nicht in Originalgröße, aber man sieht das gute Stück in voller Pracht.


Eingepackt ist das gute Stück in einer Blisterfolie, die das Silverstone ST75F-PT vor Stößen schützen soll. Auf der Rechten Seite sind die Kabel unter einer Abdeckung zu finden. Neben dem Gerät selbst befindet sich eine Gebrauchsanweisung sowie ein weiteres Dokument, in dem die Spezifikationen von Steckern und ATX beschrieben ist.




Und natürlich darf ein Bild des gesamten Inhaltes nicht fehlen.
Auch das Silverstone ST75F-PT verwendet relativ steife Flachbandkabel und schließt sich so der Masse an. Insbesondere für den ATX Stecker wäre ein gewöhnliches gesleevtes Einzelader Kabel wünschenswert. Auch das Anschlusskabel für die CPU sowie die PCIe Kabel wäre das durchaus besser als ein einfaches Flachbandkabel…
Das Gelbe Band um das Netzteil selbst deutet schon auf einen teilweise lüfterlosen Betrieb hin.
Leider besitzt das ST75F-PT auch keinen Schalter, um diesen Modus abzuschalten, was sehr schade ist. Und auch eine Tasche zur Aufbewahrung der Kabel liegt nicht bei.
Bei diesem Gerät werden, neben den obligatorischen 4 schwarzen Schrauben, auch einige Kabelbinder beigelegt, sowohl in der einmal verwendbaren PVC Version als auch in einer mehrfach verwendbaren Klettverschluss Version.




Ein Bild der beiliegenden PCI Express Stromkabel. Laut Spezifikation des Herstellers besitzt das Silverstone ST75F-PT vier PCI Express Anschlüsse in den üblichen 6+2 pin Ausführung. Hiebei sind die zwei zusätzlichen Massepins als Separater Stecker ausgelegt. Am Netzteil selbst befinden sich zwei 'blaue' Anschlüsse, die für diesen Anschluss verwendet werden. Leider bedeutet das auch, dass hierbei ein PCIe Kabel mit zwei Anschlüssen an nur 8pins vom Netzteil angeschlossen werden.
Leider fehlt auch ein Warnhinweis, dass man nicht alle Grafikkarten mit diesem Kabel versorgen sollte, was sehr schade ist.
Was aber gefällt ist das Pinpout dieses Steckers am Netzteil selbst. Denn auf der Netzteilseite wird ebenso eine Standard PCIe Buchse verwendet, bei der man sich auch an die für diese Buchse spezifizierte Belegung hält – sehr schön!
Wobei es generell schön wäre, wenn sich der Standard dafür durchsetzen würde…





Widmen wir uns nun dem Star dieses Artikels, dem Silverstone ST75F-PT.
Hierbei handelt es sich um ein 750W Gerät, dass laut 80plus das Platinum Effizienz Niveau erreichen soll.


das Netzteil (Betrachtung äußeres)

Auf den ersten Blick fällt auf, dass das Silverstone ST75F-PT sehr kurz ist, für ein modernes Gerät.
So hält es sich exakt an die ursprünglichen ATX Gehäusemaße, die eine Tiefe von nur 140mm spezifizierten – sehr schön und selten in diesen Tagen. Dabei ist das gerade für einige kleine/kompakte Gehäuse notwendig…
Aufgrund der Dimensionierung dieses Gerätes, wird ein 120mm Lüfter verwendet, was aber im Gegensatz zu anderen aktiv gekühlten Dingen wie z.B. ein CPU Kühler nicht von Nachteil ist, da ein Netzteil nur an wenigen, bestimmten Orten eine nennenswerte Wärme entwickelt, die abgeführt werden muss.




Hier ist das Label des Silverstone ST75F-PT, dass auch die Spezifikationen des Gerätes enthält, zu sehen. Die +5VSB Leitung ist sogar mit 3A spezifiziert, was durchaus zu den Stärkeren Geräten in diesem Bereich gehört. Die +3V3 und +5V Leitung sind mit jeweils 22Ampere und insgesam 120W spezifiziert, die +12V Leitung stellt die gesamten 750W bereit. Natürlich darf man die Leistung der kleineren Rails nicht addieren.




Hier eine Detailaufnahme von dem Anschlusspanel des Netzteiles mit einem CPU Anschluss, nur zwei PCI Express Stromanschlüssen, 4 Laufwerksanschlüssen und einem 24pin ATX Anschluss.
Und einem 4pin Anschluss, an dem die sog. Voltage Sense Leitungen anliegen, was die Spannungsregulation am ATX Stecker verbessert, da die Spannungen dort gemessen werden und danach geregelt wird.



Netzteil, Technik


Beim zerlegen des Netzteiles fällt das dreiteilige Gehäuse, bestehend aus Unterseite mit Grill, U-Profil Oberseite und dem Vorderen Blech auf, was die Zerlegung des Netzteiles sehr einfach gestaltet, so dass bei dem Ausbau der Platine keinerlei Gewalt angewendet werden muss. Das ist aber auch bei der Verwendung eines kleinen Gehäuses notwendig.

Das Innenleben des Silverstones sieht sehr aufgeräumt aus.
Just kidding ;-)







Auf den ersten Blick fallen die, für ein Platinum Netzteil sehr großen Kühlkörper auf.
Eine Zusatzplatine wurde neben dem Sekundären Kühlkörper platziert, auf dem die Regler für die +3V3 und +5V Leitung zu finden ist. Auf der Sekundären Seite findet sich auch keine große Spule, so dass wir es hier mit einem Gerät mit einer LLC-Resonanzwandler Topologie zu tun haben. Als Kondensatoren werden bei dem Silverstone auf der Sekundären Seite Modelle von Nippon Chemicon (Überwiegend KY, zur Filterung der +12V Leitung werden 2200µF/16V KZE Modelle verwendet, die bei 10mm Durchmesser eine zu erwartende Lebensdauer von nur 4000h aufweisen) zum Einsatz. Der Primärkondensator stammt von Rubycon und für 420V bei 560µF spezifiziert.
Da in unseren Breitengraden, bei 230VAC der Primärkondensator eher schwach belastet wird und die zu erwartenden Lebensdauer aller anderen Komponenten liegt, ist die Verwendung eines Hochwertigen Modelles für uns relativ unwichtig…


Eine Nahaufnahme der Sekundären Seite. Das von der DC-DC Platine dominiert wird. Hier sind auch die vier 2200µF/16V Nippon Chemicon KZE zu finden, die für die Filterung der +12V Leitung zuständig sind. Im Hintergrund die PFC Kontroll Platine und davor die Hauptkontroll Platine, die den vLLC Resonanzwandler Controller mit dem Infineon beherbergt.
An dem Kühler der Sekundären Seite wurden gleich drei Temperatursensoren befestigt.


Die Lötqualität der Platine selbst schaut recht ordentlich, nicht zu viel Lötzinn, aber auch nicht zu wenig. Das verwendete Lot schimmert auch schön.
Auch sind keine gröberen Lötblobs zu erkennen. Die Handgelöteten Stellen fallen natürlich etwas auf, lassen aber kaum Grund zur Beanstandung zu.


Als Lüfter kommt ein 120x25mm Globe Fan S1202512L zum Einsatz, der laut Spezifikation des Herstellers eine Startspannung von 6V besitzt.
Dieser Lüfter ist für 2000 Drehungen pro Minute (+/- 10%) bei nur 34dB(A) und 4.32mmH²O und 67.28 Kubikfuß Pro Minute Luft bewegt.

Bei bisherigen Tests mit bis zu 700W Leistungsaufnahme war das ST75F-PT stets leise und nicht aufdringlich.

Technische Messwerte
Leider ist es mir momentan nicht möglich, diese Werte zuverlässig zu überprüfen.
Sobald ich die Möglichkeit dazu habe, werde ich das nachreichen.
Daher müsste ich mich auf die bisher ermittelten Werte zu diesem Gerät von anderen Leuten beziehen....
Und da sind keine Probleme zu erkennen. Die Spannungsregulation war bisher sehr gut, die Restwelligkeit ist auch noch weit im grünen Bereich.

Das ganze ist natürlich mit einer Prise Salz zu genießen, da ich das noch nicht überprüfen konnte...
Ergänzung ()

Bewertung und Fazit

Das Silverstone Strider 750W Platinum (ST75F-PT) hinterlässt insgesamt einen recht guten Eindruck, bei dem einige Dinge durchaus zu beanstanden sind. Insbesondere die Verwendung von PCIe Y-Kabeln, bei denen zwei 8pin Stecker mit einer 8pin Buchse vom Netzteil verbunden werden, was bei starken und/oder übertakteten Grafikkarten bei Dauerlast zu Problemen führen kann. Auch gibt es keine Hinweise über die korrekte Verwendung der PCIe Kabel, insbesondere bei Grafikkarten, die mehr als einen Grafikchip verwenden.

Äußerst positiv ist, dass sowohl der ATX Stecker am Netzteil als auch die PCIe und CPU Stecker nach Norm verdrahtet sind. So spielt es keine Rolle, wieherum man das Kabel mit dem Netzteil verbindet - es funktioniert in beiden Richtungen. Sehr schön!
Da kann man nur hoffen, dass mehr Hersteller diesem Beispiel folgen und die Buchsen am Netzteil nach der von der Spezifikation vorgegebenen Belegung belegen...

Nur bei den Laufwerksanschlüssen muss ich die Verwendung der 6pin PCIe Anschlüsse kritisieren, hier wäre es schöner gewesen, wenn man auf die 1x5 pin Steckverbinder setzen würde...

Abgesehen davon gibt es nur noch den nicht abschaltbaren Semi Fanless Modus zu beanstanden, zumal der Lüfter ja auch, wenn er denn mal drehen darf, sehr leise sein Werk vollzieht, so dass man durchaus sagen kann, so dass man ohne Probleme auf den lüfterlosen Betrieb hätte verzichten können.


positiv
  • +nur 140mm tief
  • auch unter hoher Last dreht der Lüfter nicht auf
  • ATX, PCIe und CPU Anschlüsse am Netzteil sind nach Standard/Spezifikation verdrahtet
  • 5 Jahre Garantie
  • deutsch sprechender Support!

Naja, je nachdem, wie mans nimmt halt
  • schwarze Flachbandkabel
  • Buchsen nicht erfühlbar
  • 6pin PCie Buchsen für Laufwerke
  • kein dt. Telefonsupport


negativ
  • nur zwei PCIe Buchsen am Netzteil vorhanden
  • zwei PCIe Kabel an einer 8pin Buchse
  • Semi Fanless Betrieb nicht abschaltbar
 
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Endlich mal jemand, der die Technik auch etwas genauer unter die Lupe nimmt - das ist ein Punkt der mich bei sog. User-Review am meisten Stört, da viel subjektives geschwafelt wird aber oft nur wenige greifbare Fakten kommen. Jetzt fehlen bloß noch Graphen zu Restwelligkeit usw ;-)
 
Danke ;)
Naja, Restwelligkeit find ich, ist von der Angelsächsischen Presse schlicht Maßlos übertrieben.
Die so sehr auf diese Werte stehen, sollten mal ein Osziloskop in den Rechner halten und mal schauen, wie die Spannungen dort eigentlich so ausschauen...

Insbesondere auch mal solche Dinge wie CD/DVD ins Laufwerk legen usw...
 
Was mich wundert, dass hier nicht mal ein negativer Kommentar zu Single Rail vom Verfasser kommt. Sonst werden doch die Netzteile immer verteufelt.
 
Ja, weil das schlicht eine Kostenreduktion ist, die oft auch mit billigsten Sicherungschips, die die +12V Leitung nur unzureichend überwachen einher geht! (und manchmal/oft auch OCP auf +5V und +3V3 nicht vorhanden ist)
Hier wird immerhin ein Chip verwendet, der OCP auf allen Rails unterstützt...

Ist halt der gleiche Mist, wie mit diesen blöden Flachbandkabeln: die User wollens, also machens die Hersteller auch...
 
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