Nach 5J. Berufserfahrung reif für Master, doch in welche Richtung?

Jlagreen

Cadet 2nd Year
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Hallo,

über Google bin ich zufällig auf dieses Unterforum getroffen. Ich muss zugeben, dass ich schon länger nicht mehr bei CB aktiv war und dieses Unterforum gar nicht kannte :(

Also konkret geht es um Folgendes:

Ich habe 2006 ein Studium in Mechatronik an der Berufsakademie beendet und habe mir den Bachelor of Science der Open University geholt.

Mittlerweile bin ich 27 und knapp 5J. am Arbeiten. Beschweren kann ich mich nicht, es geht mir recht gut, der Job macht Spass (viele Dienstreisen) und ich bin sehr gut darin (derzeit sogar unentbehrlich :)). Doch irgendwie habe ich ständig das Gefühl etwas zu verpassen bzw. möchte ich auch mal was anderes machen. Ganz schlimm ist es halt, da ich auf sehr viele Menschen treffe und immer so erstaunt bin über das, was sie so machen oder bereits erlebten. Da empfinde ich meine Arbeit irgendwie langweilig, was sie vermutlich nicht ist, aber ihr kennt ja die Macht der Gewohnheit ;)

Ergo will ich nun nen Master anhängen, bin aber nicht sicher worin. Richtung Vertrieb oder Management würde es mich schon reizen und ich würde auch gerne weiterhin viel reisen. Sehr reizen würde mich auch ein paar Jahre im Ausland eingestellt zu sein (idealerweise aus DE bezahlt :evillol:), doch was sollte ich da studieren?

Der nächste Punkt ist auch die Frage, ob ich dann auch mehr verdienen würde? Aktuell verdiene ich pro Jahr >70.000€ Brutto. Ich würde nur ungern studieren, um dann weniger zu verdienen als jetzt. Doch in welchen Berufen/Bereichen (bitte nur wirtschaftl. oder techn.) verdient man so 80-100k pro Jahr? Und was sollte man dazu studieren?

Derzeit bin ich am Überlegen einfach nen MBA anzuhängen und zu schauen, was der Markt hergibt, aber dann bin ich einer unter vielen. Mein einziger Vorteil wären dann 7-8J Berufs- und Auslandserfahrung (bin 30-40% im Jahr im Ausland).

Ach, ich bin so unentschlossen, wie würdet ihr in solch einer Situation verfahren?
 
Du kannst nur noch in die leitenden Positionen gehen um dort mehr zu verdienen.
Wuerde echt MBA sagen.

Ein Fachwechsel kommt nicht in Frage, da du hoechstwahrscheinlich nicht mit dem gleichen Gehalt anfangen wuerdest.
Mehr Geld gibt es nirgendwo als normaler Angestellter. Selbst als Fuehrungskraft nicht in allen Branchen.
 
Das ist quatsch jace, gerade mit dem Stichwort Vertrieb. Ein Programmierer mit einem raren Skillset kann bei einer Bank ganz schnell 100k+ bekommen und ein Vertriebler hat üblicherweise sehr große variable Anteile. Ich hatte mal das CV eines Vertriebsmenschen bei einem großen Nutzfarzeughersteller, der hatte ein Grundgehalt von 50-60k, kam aber mit allen Provisionen auf so 400k im letzten Jahr.

Die Frage für den TO ist mE, ob er sich für Führungsaufgaben qualifizieren will, oder ob er sein fachliches Profil ergänzen will. Das sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Führung lernt man nicht im Job, nicht Master, man lernt höchstens an der richtigen Uni potentielle Arbeitgeber kennen. Soll das fachliche Profil gestärkt werden, ist die Frage natürlich, in welche Richtung. Für den Vertrieb, gerade den von erklärungsbedürftigen technischen Produkten, muss man keinen MBA haben, Ingenieure können oft besser rechnen als Kaufleute. Will man eher in eine Leitungsfunktion, kann ein MBA durchaus sinn machen. Ich bin zwar der MEinung, dass gesunder Menschenverstand und Fleiß eine kaufmännische Ausbildung zu 90% ersetzen können, aber nicht jeder Arbeitgeber sieht das auch so.
 
das habe ich mir schon gedacht, dass wohl nur leitende Positionen was fuer mich waeren, aber ich bin mir unsicher, ob dorthin will. Ist doch ganz schoen mehr Verantwortung...

naja, dann schaue ich mich mal nach passenden Unis fuer den MBA um :)
 
Also wenn du mehr verdienen willst als jetzt ohne dabei eine leitende Funktion einzunehmen käme eventuell noch die Consulting-Branche in Frage. Und da wäre wiederum der MBA + Auslandserfahrung sicherlich von Vorteil aber wahrscheinlich nicht zwingend. Wobei ich dein Gehalt für eine "nicht-Führungskraft" schon echt gut finde, das erreichen bei meinem Arbeitgeber stellenweise nicht mal die studierten Abteilungsleiter.....
 
Zuletzt bearbeitet:
|MELVIN| schrieb:
Also wenn du mehr verdienen willst als jetzt ohne dabei eine leitende Funktion einzunehmen käme eventuell noch die Consulting-Branche in Frage. Und da wäre wiederum der MBA + Auslandserfahrung sicherlich von Vorteil aber wahrscheinlich nicht zwingend. Wobei ich dein Gehalt für eine "nicht-Führungskraft" schon echt gut finde, das erreichen bei meinem Arbeitgeber stellenweise nicht mal die studierten Abteilungsleiter.....

Hmm, Consulting hört sich nicht schlecht an, aber ist das nicht eher in der IT-Branche üblich? Da will ich eher ungern hin, ich bleib lieber in der Industrie. Finanzwelt wäre auch nichts für mich.

Ideale Stelle für mich wäre sowas wie Training+Support Manager Nord- und Südamerika :king:

Aber sowas gibt es wohl eher nicht :D. Ich weiß einfach nur nicht, ob mir Führungsverantwortung liegen würde. Ich denke schon, dass ich Menschen motivieren kann (als Trainer muss man das können), aber sie führen, ist schon ein anderes Kaliber.

Mein Gehalt ist denke ich angemessen, da ich viele Auslandseinsätze absolviere und das Zeit, Kraft und ganz schön Nerven kostet. Das Problem ist nur, dass ich mich nun nach 2 Jahren bereits daran gewöhnt habe und nichts dagegen hätte mehr zu bekommen :freak:. Bei >100 Flügen im Jahr könnte ich ja mal nach einer Gefahrenzulage fragen :lol:

Eine weiterführende Frage hätte ich dann aber noch:
Wenn ich den MBA per Fernstudium machen wollte, welche Uni würdet ihr mir da empfehlen? Und wäre es ggf. sinnvoller ein "Online"-Studium an einer ausländischen Uni zu absolvieren (zb. UK, USA, etc.)?
Ich muss mir dazu unbedingt Gedanken machen, da ich bald ein persönliches Gespräch mit dem Chef habe und da endlich mal konkreter werden will. Ich bin auch recht zuversichtlich, dass meine Firma mich unterstützen würde. Behalten wird sich mich auch wollen, ich habe ein recht umfassendes Produktwissen, mich gehen zu lassen, wäre ggf. teurer als mich zu behalten :evillol:
 
Consulting ist Beratung.. und Beratung ist so unglaublich breit gefaechert.. IT ist nur ein kleiner Teil davon.

Die Frage ist nur was deine Firma denn macht und ob es da ueberhaupt Moeglichkeiten gibt als Consultant zu arbeiten. Ich gehe mal eher davon aus, niente.. was bedeutet, du muesstest dich beruflich nach dem MBA umorientieren, z.B. die groesseren Beratungsgesellschaften wie BCG oder Roland Berger.
Dann steckt man aber in einer Zwickmuehle, wie das ganze ablaufen soll.

Der normale Aufstieg in der Branche (bei deiner Firma oder auch Wechsel zwischendurch) waere da der "einfachere" Weg. also Abteilungsleiter, Bereichsleiter, (CxO).. und zwischendurch irgendwo dazwischen vllt noch Werksleiter im Ausland? O_o Da haettest du ja was du willst.
 
Jace schrieb:
Consulting ist Beratung.. und Beratung ist so unglaublich breit gefaechert.. IT ist nur ein kleiner Teil davon.

Die Frage ist nur was deine Firma denn macht und ob es da ueberhaupt Moeglichkeiten gibt als Consultant zu arbeiten. Ich gehe mal eher davon aus, niente.. was bedeutet, du muesstest dich beruflich nach dem MBA umorientieren, z.B. die groesseren Beratungsgesellschaften wie BCG oder Roland Berger.
Dann steckt man aber in einer Zwickmuehle, wie das ganze ablaufen soll.

Der normale Aufstieg in der Branche (bei deiner Firma oder auch Wechsel zwischendurch) waere da der "einfachere" Weg. also Abteilungsleiter, Bereichsleiter, (CxO).. und zwischendurch irgendwo dazwischen vllt noch Werksleiter im Ausland? O_o Da haettest du ja was du willst.

Consulting ist bei meiner Firma sehr gut möglich, es gibt sogar einen Bereich dafür, aber ich weiß nicht, ob ich da hin will. Das mit IT war ja nur ne Annahme.

Meine Firma ist in der Aus- und Weiterbildungsbranche tätig und zugleich Tochter einer größeren weltweit aktiven Firma. Dh. Optionen habe ich verdammt viele, ich habe eher das Probleme, dass ich nicht weiß wo ich sie finde :(.

Abteilungsleiter jedoch sehe ich als problematisch, dafür gibt es zu viele Anwärter und in meiner Firma neigen die MA dazu ihr lebenlang zu verweilen (allein in meiner Abteilung sind 6 MA >20J. dabei :o). Da sehe ich die Chance im Ausland besser und mir liegen würde das auch.

Unsere Firma wächst gerade auch sehr stark und langfristig könnten sich da Stellen ergeben, daher muss ich wohl mal dringend mit dem Chef darüber sprechen. Ich glaub ich sollte mir auch mal die Stellenangebote anschauen, ich muss zugeben, dass ich seit Jahren nicht mehr in Stellenanzeigen durchgeblättert habe :o

Interessant ist auch als ich in den USA war, arbeitete ich mit einer Partnerfirma zusammen. Dort habe ich erfahren, dass die wenigen MA alle quasi im Rentenalter sind und über Ruhestand nachdenken, d.h. die suchen Nachfolger und finden keine. Das wäre eine gute Option, aber ich weiß nicht, wie ich da rangehen soll...
 
Jlagreen schrieb:
Mein Gehalt ist denke ich angemessen, da ich viele Auslandseinsätze absolviere und das Zeit, Kraft und ganz schön Nerven kostet. Das Problem ist nur, dass ich mich nun nach 2 Jahren bereits daran gewöhnt habe und nichts dagegen hätte mehr zu bekommen :freak:.

Wenn es dir hauptsächlich auf mehr Geld ankommt versuch doch eine Gehaltserhöhung durchzusetzen. Bei der derzeitigen Arbeitsmarktlage und deiner geschilderten "Unentbehrlichkeit" sollte das doch drin sein.
 
das Problem ist, dass ich nach Tarif+Zulagen bezahlt werde, all das ist in BVs festgelegt. Das hat zwar den Vorteil, dass ich nicht ausgebeutet werde, aber individuelle Leistungen werden dann nicht honoriert, weil Vorschriften existieren.

Mir gehts aber auch nicht allein ums Geld, ich will wirklich in den nächsten Jahren mal etwas anderes machen. Ich bin nicht der Typ, der 25J. die gleiche Tätigkeit ausüben möchte. Als Maximum habe ich mir so 10 Jahre gesetzt. Nur wäre es schon blöd, wenn mein neuer Job zb. 10-20% weniger Einkommen generieren würde. An ein höheres Einkommen gewöhnt man sich halt schnell, an weniger eher schlecht :D
 
Was du brauchst, ist ein guter und seriöser Personalberater. Das bedeutet:

- Experte in wenigen Branchen, eine davon is deine
- arbeitet nur mit Exklusivmandaten, sog. Retained Search
- Spezialisierung auf Fach- und Fühhrungskräfte (Mitgliedschaft im Branchenverband AESC ist ein gutes Indiz, auf deren Webseite gibt es IIRC auch eine brauchbare Beratersuche)

Mit dem besprichst du dein Profil und deine Ambitionen. Er wird hin und wieder interessante Möglichkeiten für dich haben, absagen kannst du ja immer noch nach den Vorstellungsgesprächen, wenn es nicht passt.
 
FidelZastro schrieb:
Was du brauchst, ist ein guter und seriöser Personalberater. Das bedeutet:

- Experte in wenigen Branchen, eine davon is deine
- arbeitet nur mit Exklusivmandaten, sog. Retained Search
- Spezialisierung auf Fach- und Fühhrungskräfte (Mitgliedschaft im Branchenverband AESC ist ein gutes Indiz, auf deren Webseite gibt es IIRC auch eine brauchbare Beratersuche)

Mit dem besprichst du dein Profil und deine Ambitionen. Er wird hin und wieder interessante Möglichkeiten für dich haben, absagen kannst du ja immer noch nach den Vorstellungsgesprächen, wenn es nicht passt.

Meinst du jetzt so ne Art unabhängigen Personalberater? Wenn ja, wo finde ich den?

Oder meinst du eher nen Personalleiter in meiner Firma? Ich glaube Letzteren sollte ich mal zum Gespräch mit dem Abteilungsleiter einladen, da könnte sich ggf. was ergeben.

Trotzdem noch die Frage, welche Unis würde ihr grundsätzlich für ein Fernstudium empfehlen? (bevorzugt aus DE, UK, USA mit guter Akkreditierung)
 
FidelZastro schrieb:
Mitgliedschaft im Branchenverband AESC ist ein gutes Indiz, auf deren Webseite gibt es IIRC auch eine brauchbare Beratersuche

Wenn du nicht alleine googlen kannst, dann sehe ich aber Probleme fuer deine Karriere ;)
 
irgendwie habe ich den Teil überlesen, ich ignoriere gern Sätze, in denen "IIRC" vorkommt, keine Ahnung wieso, aber ich mag die Abkürzung nicht :freak:

ok, dann werde ich mich da mal schlau machen :)
 
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