Backup und allgemeine Sicherheit von meinem Synology NAS

STC-leX

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Servus Leute,
ich habe hier nun seit guten 2 Jahren eine NAS laufen von Synology und zwar das DS720+ Modell.
Ich habe damals als Amateur das ganze so gestaltet, dass es aus meiner Sicht "sicher" Läuft und zwar laufen die 2x 6TB Festplatten im Raid und spiegeln sich, dazu habe ich ein USV von EATON zwischengeschaltet und fahre seitdem das ganze so.

Das ganze läuft 24/7 und je älter das ganze wird desto mehr Bedenken habe ich.

Falls das Ding die Grätsche macht, habe ich ein ziemliches Problem und habe mir gedacht, dass ich zusätzlich noch eine ext.Festplatte kaufen sollte die ich nur für Backups verwende. So kann ich z.B. Backups 1 mal im Monat auf die ext. Festplatte starten und im schlimmsten Fall sind nicht alle Daten verloren. Jetzt frage ich mich nur, wie lange dauert so ein Backup über USB bevor ich mir eine ext.HDD besorge? Habt ihr da bestimmte Empfehlungen?

Habe jetzt ca. 2TB an Daten drauf und wenn das Ding am Ende bei der Datenmenge 24Stunden lang ein Backup macht, dann ist es ja auch irgendwo Kontraproduktiv.

Das ext.HDD soll natürlich dann woanders aufgehoben werden. Kann man bei einem Datenverlust die Daten von der ext.HDD auf einem neuen System aus dem Backup holen, oder bringt es da ebenfalls irgendwelche probleme mit sich?

Ich bedanke mich schonmal!

Würde mich über jeden fachlichen Rat freuen, habe da leider kaum Erfahrungen.

LG Alex
 
Das kann auch mehrere Tage dauern, je nachdem wie die Parameter so sind.
Grundsätzlich sollte man eigentlich von Anfang an ne externe HDD haben um ein Backup zu machen.
Ein RAID ist keine Sicherung und kann man sich auch in Praktisch allen Fällen im Privateinsatz sparen bzw. verzichten.
 
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Warum ist ein RAID keine Sicherung? Ist das nicht so, dass sich die Festplatten gegenseitig spiegeln und man so wenigstens doppelte "Sicherheit" hat?
 
Ein paar Gedanken zum Thema Backup: Die 3-2-1-Regel besagt, dass es von wichtigen Dateien stets mindestens drei Exemplare inklusive des Originals gibt, dass diese drei Exemplare auf mindestens zwei verschiedenen Medientypen gesichert sind und dass eine der Sicherungskopien außer Haus gelagert wird – Letzteres, um Diebstahl, Wohnungsbrand und Ähnlichem zuvorzukommen.

In der Praxis kann das zum Beispiel so aussehen, dass du erstens alle wichtigen Dateien auf dem PC vorhältst, zweitens regelmäßig ein Backup auf einer externen Festplatte speichern und drittens die Daten in einen vertrauenswürdigen Cloudspeicher synchronisieren.

Bedenke außerdem, dass Backup-Medien nicht dauerhaft mit dem PC verbunden sein dürfen. Verbinde diese stattdessen nur zum Zweck der Datensicherung und klemme diese danach gleich wieder ab. Denn der beste Backup-Speicher bringt nichts, wenn er am PC hängt, während ein Erpressungstrojaner all deine Dateien kapert und das Backup dabei gleich mitnehmen kann.

Beim Kauf von Speichermedien solltest du USB-Sticks meiden und externen Festplatten und SSDs den Vorzug geben – letztere sind im Regelfall einfach langlebiger. Gegen den Einsatz eines USB-Sticks, etwa um die wichtigsten Dokumente im Notfall schneller griffbereit zu haben, spricht natürlich trotzdem nichts.

Es mag etwas penibel klingen, aber um auf der sicheren Seite zu sein, musst du auch testen, ob sich das Backup im Fall der Fälle wiederherstellen lässt. Geht es um ein Backup von Ordnern und Dateien, ist das recht einfach: Hole stichprobenartig einige Dateien aus der Sicherung heraus und probiere ob sie sich die Daten öffnen lassen.

STC-leX schrieb:
Warum ist ein RAID keine Sicherung? Ist das nicht so, dass sich die Festplatten gegenseitig spiegeln und man so wenigstens doppelte "Sicherheit" hat?
Unabhängig von der Anzahl der Festplatten und dem verwendeten RAID-Modus gilt dennoch, dass ein Datenverlust trotzdem eintreten kann. Werden Daten fehlerhaft geschrieben, wütet ein Virus oder liegt ein Softwarefehler vor, werden diese Probleme auch auf die kopierten Daten übertragen und sind trotz mehrfacher Ausführung unter Umständen unbrauchbar. Außerdem sind auch versehentlich gelöschte Dateien nicht einfach wiederherzustellen.
 
Ein RAID dient nur der Datenverfügbarkeit, du kannst also das System bei einem defekten Laufwerk trotzdem weiter benutzen und dabei das defekte Laufwerk austauschen.
 
Hi...

In Ergänzung zu vorigem Beitrag sollte mittlerweile durchaus auch im Privatbereich die sog. 3-2-1-Regel zumind. annähernd angewendet werden.

Und: RAID ersetzt niemals eine Datensicherung (Backup)!​
Ein RAID-System dient [...] das eine höhere Ausfallsicherheit oder einen größeren Datendurchsatz erlaubt als ein einzelnes physisches Speichermedium.​
Wobei hier (auch ergänzend) der Hinweis auf eine Kombination beider Aspekte durch das sog. RAID10 erfolgt.

Btw.:
Warum kann man eigtl. solch wichtige IT-Terminologien nicht gleich mit einem entsprechend belegenden Verweis versehen? 🧐​
 
STC-leX schrieb:
Warum ist ein RAID keine Sicherung?
Weil es so ist.

Beantworte folgende Fragen.

Was passiert, wenn Dateien gelöscht werden?
Was passiert, dann Daten auf dem Gerät verschlüsselt werden?
.......usw.....

Antwort. "Die Daten werden auf beiden Festplatten gelöscht/verschlüsselt und das ganze in Echtzeit."

Jetzt noch mal zur Frage zurück

CU
redjack
 
ich habe das ganze über Hyperbackup und externe 8tb platte realisiert.
Dazu die nicht wiederbeschaffbare Dateien zb. Photos zusätzlich auf 25/50gb M-Disks gebrannt.
Alles was ich beschaffen/herunterladen kann zb. Filme/mp3 nur auf der Externer Platte.
 
Vielen Dank für eure Antworten :)
Das verschafft mir auf jeden Fall mehr Klarheit. Und ja wenn man logisch überlegt macht das alles auch Sinn.

Ichtiander schrieb:
ich habe das ganze über Hyperbackup und externe 8tb platte realisiert.
Dazu die nicht wiederbeschaffbare Dateien zb. Photos zusätzlich auf 25/50gb M-Disks gebrannt.
Alles was ich beschaffen/herunterladen kann zb. Filme/mp3 nur auf der Externer Platte.

Wie lange dauert so ein Backup auf externe Festplatte? Z.B. bei 1 TB
 
Das kann schon 4-6 Stunden dauern kommt darauf an ob die Platte/schnittstelle USB3.0 ist und wie viele kleine Dateien du hast.
Je größer die Dateien desto schneller und umgekehrt.
 
Ich kann auch die Synology c2 cloud empfehlen. Ist aber bei 2 TB eine Geldfrage. Mir war es das aber wert, dass es automatisiert und verschlüsselt mit Hyper Backup abläuft.
 
STC-leX schrieb:
Warum ist ein RAID keine Sicherung?
Moin,

Die Definition von Backup ist eine örtlich und zeitlich getrennte Kopie.

1) Örtlich meint, nicht das gleiche Gerät.
2) Zeitlich meint, was auf dem Original passiert, darf nicht automatisch auch gleich (oder zeitlich nur wenig versetzt) auf dem Backup passieren.

Die Gründe kann man sich schnell selbst überlegen.
  • Wenn der Blitz Dein NAS/Platten grillt, oder deine Hütte abbrennt und 1) nicht gegeben ist, dann -> sind die Daten weg.
  • Wenn Ransome Deine Daten verschlüsselt oder Du ausversehen die falschen Daten selbst löscht und 2) nicht gegeben ist, dann -> sind Deine Daten weg.

So kann man sich schnell ein paar Szenerien überlegen und sein Backupkonzept daraufhin prüfen, ob das abgedeckt wäre.

Dein Raid 1/5/6 hilft Dir in beiden Fällen leider schon mal nichts.

Das Backup Prinzip 3-2-1 wurde oben ja schon genannt, da sollte man als Minimum auch irgendwie hin kommen. Goggeln, lesen, und verstehen.

Im Prinzip kann man nur dazu raten, löse das Raid auf, schaffe Dir am besten ein 2tes NAS an. Aber USB tut es natürlich auch, ist auf jeden Fall besser als Dein bisheriges "Konzept" ;)

Allerdings, und das tut weh, würde ich dazu raten, ERST ein Backup zu machen, und dann das Raid aufzulösen. Weil die Chance, dass Dir dabei etwas kaputt geht, ist halt auch nicht so richtig gering.

Wenn Dein Gelbeutel es zulässt wäre mein Vorschlag für 3-2-1:
  • Neues, moderneres NAS mit Platte(n) kaufen.
  • Daten von altem NAS drauf kopieren.
  • Altes NAS Raid auflösen, nur soviel Platte(n) drinn lassen wie es für ein ordentliches Backup braucht.
  • restliche Platte(n) in USB Gehäuse, oder über Dock als 2tes Backup, und dann außer Haus

Über die zeitlichen Intervalle der Backups kann man sich dann noch Gedanken machen.

Wenn Geld nicht so locker sitzt, das NAS behalten, Backup auf USB oder whatever machen, Raid auflösen.
2te Platte raus und für weiteres Backup nutzen

p.s. sehr gut übrigens JETZT selbst darauf zu kommen, dass Du da etwas ändern müssen könntest. Die meisten kommen erst darauf nachdem etwas passiert ist :daumen:
Ergänzung ()

Z!mTst3rN schrieb:
Ich kann auch die Synology c2 cloud empfehlen.
Würde ich (gibt sicher andere Meinungen dazu) nur zusätzlich zum 3-2-1 Konzept verwenden.
Ich denke, alle Backups sollten so einfach wie möglich strukturiert sein. D.h.
  • reines normal breit unterstütztes Filesystem (NTFS, BTRFS, ZFS, Ext4 whatever)
  • keine Datenbanklösungen (Hyper Backup) bzw.
  • Keine Container (Zip, Truecrypt, etc..) , da die zusätzliche Komplexität das Risiko durch Fehlern in diesen Strukturen erhöht.
  • alle Datenträger und der physische Zugriff darauf unter eigener Kontrolle.

Zusätzlich dazu kann man Cloud Dienste sicherlich mit in die Überlegung nehmen.

Aber das sind alles Feinheiten. Besser überhaupt erstmal ein Backup....
 
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