Balkonkraftwerk ohne Cloud

CoMo

Commander
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Hallo,

Ich möchte mir nun auch endlich mal ein Balkonkraftwerk zulegen. Wirklich Ahnung davon habe ich bisher nicht.

Ich besitze eine Wohnung in einem Mehrfamilienhaus.

Ziel ist zunächst mal, tagsüber meinen Stromverbrauch aus dem öffentlichen Netz zu reduzieren. Ob der Zähler rückwärts läuft etc. ist erst mal völlig egal.

Ich brauche wohl mindestens 3 Komponenten:

Photovoltaikmodule
Wechselrichter
Kabel

Meine Anforderungen:

Ich möchte die Anlage lokal verwalten können. Keine China-Cloud oder sowas. Wenn ein Controller benötigt wird, kann der auf meinem Proxmox laufen.

Ich möchte die Anlage per LAN-Kabel in mein Netzwerk hängen.

Die Anlage soll aufrüstbar sein. Bedeutet:

(1) Demnächst werden wohl 800W erlaubt sein. Ich möchte ggfs. später mehr einspeisen. Hängt man dann einfach einen weiteren Wechselrichter dazu oder wie funktioniert das?

(2) Eventuell möchte ich später eine Batterie hinzufügen, die den erzeugten Strom speichert, wenn ich mal nicht da bin.

Es sollen standardisierte Kabel und Anschlüsse verwendet werden, damit ich mich nicht von einem Hersteller abhängig mache, wenn ich Teile ersetzen oder das System erweitern möchte.

Der Preis spielt erst mal keine Rolle.

Sind meine Anforderungen erfüllbar? Wer hat hier schon ähnliches im Einsatz und kann seine Erfahrungen teilen? :)
 
Ich hab zwar nicht super viel Erfahrung damit, aber die Anlagen von Anker sollen was taugen, was ich bisher von Bekannten gehört habe.
 
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Zollstock sagt:

Eine Seite 1,4M
Eine Seite 2,0M
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Maßliche Beschränkungen sind aber ja auch eigentlich erst mal egal. Die Panele lasse ich dann sowieso von nem professionellen Betrieb anbringen, damit ich Gewährleistung etc. habe. Wichtiger ist zunächst mal das eigentliche System.
 
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+1 für Hoymiles mit OpenDTU und Home Assistant, hab ich seit gut 9 Monaten bei mir, läuft sehr gut.

Wenn die Module unterschiedlich groß sind macht ein Wechselrichter mit zwei getrennten Eingängen und je Eingang ein MPP-Tracker Sinn da beide unterschiedliche Eigenschaften haben werden (Spannung, Strom, optimale Arbeitsspannung etc.), das können die Hoymiles WR mit zwei Eingängen.
Üblich sind Module in Richtung 2m², die sind meist 1,70- 1,80m x ~ 1,10m groß. Bei kleineren Modulen musst du Abstriche bzgl. der möglichen Leistung machen, und da es weniger gängige Größen sind kosten sie i.d.R. auch mehr.
Mit zwei Modulen in der <2m² Klasse ist die 800W-Marke eigentlich schon nicht erreichbar, da schafft man mit sonst optimaler Ausrichtung realistisch irgendwas um die 700W. Mit einem kleineren Modul dann eher weniger, vllt Richtung 400-500W im Maximum wenn es gut läuft.

Bzgl. Speicher: Aktuell kommt die ein oder andere Lösung auf den Markt wo durchaus interessant ist, DIE perfekte Lösung ist IMO da aber noch nicht dabei. Ecoflow ist ganz interessant und wahrscheinlich grad die "kompletteste" Option, da weiß ich aber nicht ob man dort den Verbrauch bzw. die Ausgangsleistung von anderen Systemen wie Home Assistant oder Homekit aus steuern kann. Mit deren Zwischenstecken kann man den Verbrauch etwas steuern, für die muss man aber auch wieder in die Tasche greifen und ein paar Scheine liegen lassen.
Erst mit einer verbrauchsgesteuerten Einspeisung lohnt sich IMO ein Speicher, sonst ist selbst ein voller Akku binnen kürzester Zeit leer.
Wenn man einen Speicher will sollte man sich vllt auch überlegen ob man mehr als die üblichen ein oder zwei Module installiert, damit neben dem regulären Tagesverbrauch auch noch Strom im Akku landet.
 
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@CoMo
Speicher ist Blödsinn. Du kannst ja dann nur die Menge zwischenspeichern, die du nicht selbst verbrauchst und sonst ins Netz zurückspeisen würdest.
Rechne mal mit 0,5kWh Überschuss pro Tag. Das sind ~180kWh im Jahr. Bei 40 Cent/kWh sparst du also 72 EUR im Jahr wenn du diese speicherst.
So ein Speicher hat ~6.000 Ladezyklen bevor er platt ist und kostet 600 EUR aufwärts für 1,5kWh.

Wenn du also tatsächlich die 0,5kWh Überschuss pro Tag schaffst, hättest du deinen ROI für den Speicher nach ~8 Jahren. Das ist jetzt schon schögerechnet, da die 0,5kWh/d vermutlich nicht übers ganze Jahr erreicht werden können.

Hast du mal ermittelt wie hoch dein Grundverbrauch ist und ob/wann sich ein BKW überhaupt für dich rechnet.
 
Ja, Speicher will ich auch erstmal weglassen. Deshalb die Option, später irgendwann mal einen hinzufügen zu können.

Verbrauch ist etwa 4300 kWh / Jahr. Denke schon, dass sich das lohnt.
 
CoMo schrieb:
Verbrauch ist etwa 4300 kWh / Jahr. Denke schon, dass sich das lohnt.
Das beantwortet meine Frage nicht.

Wie hoch ist dein Grundverbrauch. Also der Verbrauch der IMMER anliegt, auch wenn niemand zu Hause ist oder alle schlafen.

In diesem Fall ca. 200W
1688116196760.png


Denn das ist das tatsächliche Einsparpotential.

Wenn deine 4300kWh im Jahr hauptsächlich dadurch kommen, weil du Abends immer am 75" TV mit deinem Quad-Sli Gaming Rechner zockst und die Frau das 5 Gänge Menü am Herd zubereitet bringt dir ein BKW nämlich garnichts.

In meinem obigen Beispiel siehst du auch sehr gut, dass ein 800W WR Geldverschwendung wäre, denn selbst wenn ich im Home-Office sitze, der Verbrauch nicht über 600W steigt.
Klar es gibt Ausnahmen, wenn Großverbraucher laufen. Aber das müsste dann zeitlich immer ganz genau zu der Zeit passieren, wenn die Sonne voll auf die Module scheint und diese dann mehr als 600W produzieren.

Wie oft das passiert kannst du ja mal abschätzen und überlegen ob sich die Mehrkosten für einen 800W WR lohnen.

Was m.E. deutlich lohnenswerter ist, wäre die Verwendung von vier Modulen an einem 600W WR um bei nicht perfekten Wetterbedingungen eine höhere Ausbeute zu haben. Aber auch da kommt es wieder auf deinen Grundverbrauch an. Wenn du sowieso nur 50W hast, rechnen sich vier Module nicht.
 
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Ich wohne alleine, arbeite im Homeoffice; und tagsüber, also dann, wenn die Sonne scheint, laufen hier alle meine Geräte. Der dicke Workstation-PC, der schon im Idle fast 300W frisst, der Fernseher, der AV-Receiver etc.

Durchgehend läuft meine ganze Netzwerk-Hardware, Proxmox-Server, zwei NAS, Switche etc.

Ich hab das noch nie gemessen, bin mir aber relativ sicher, dass ich tagsüber mehr verbrauche, als so ein Kraftwerk liefern kann.
 
CoMo schrieb:
tagsüber, also dann, wenn die Sonne scheint, laufen hier alle meine Geräte. Der dicke Workstation-PC, der schon im Idle fast 300W frisst, der Fernseher, der AV-Receiver etc.
Noch ein Grund der gegen einen Akku spricht.


Mache eine genaue Bedarfsanalyse und tracke deinen Stromverbrauch über den Tag. Nur so kann man eine P/L mäßig günstige Lösung bauen.

Da dein Platz sowieso sehr eingeschränkt ist, nimm die stärksten Module (<2m²) die du bekommst und betreibe sie mit einem HM-600 + OpenDTU.
 
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Richtig.

Schau dich nach fertigen Sets um. Die gibt es öfter für <500 EUR mit JaSolar oder Trina Vertex S Modulen.

Das wäre zumindest die Config die ich aktuell kaufen würde.

Die openDTU gibts inkl. Case für 35 EUR über Kleinanzeigen. Da würde ich nicht selber anfangen zu Basteln. Wenn du jedoch Zeit und Lust dazu hast, lassen sich da auch noch ein paar EUR sparen.
 
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@SaxnPaule
Speicher pauschal als Blödsinn abzustempeln ist sehr kurz gesprungen, es kommt auf das Verhältnis von Verbrauch sowie der möglichen Solarleistung an.

Bei dir mit 4,3k kW ist die Solarleistung mit wahrscheinlich um die 800Wp für einen Speicher zu klein, du verbrauchst den Ertrag vorher schon zu einem großen Teil direkt. Bei mir, trotz Home Office, würde trotzdem noch einiges in den Akku landen und ich könnte am Abend / in der Nacht meine Geräte noch einige Stunden betreiteben.
CoMo scheint auch einen hohen Verbrauch zu haben, d.h. Speicher rentiert sich aktuell nicht wenn man mit unter 800Wp Solarleistung an den Start geht.
Ich hatte irgendwo die Tage etwas gelesen, dass geplant ist in der Art eines BKWs bis zu 2KWp Solarleistung und bis zu 800W WR-Leistung mit einer einfachen Anmeldung aufbauen und anschließen zu können.
 
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SaxnPaule schrieb:
Die openDTU gibts inkl. Case für 35 EUR über Kleinanzeigen. Da würde ich nicht selber anfangen zu Basteln. Wenn du jedoch Zeit und Lust dazu hast, lassen sich da auch noch ein paar EUR sparen.

Achso das ist ein separates Gerät, dass ich da benötige? Dann muss ich mich mal umschauen. Die haben alle Antennen, ich möchte das aber auf jeden Fall per LAN-Kabel in mein Netzwerk hängen.
 
@CubeID Ich habe meine Aussage diesbzgl. ja noch konkretisiert und anhand der Beispielrechnung auch verständlich gemacht (denke ich).

Aufgrund der Anschaffungskosten und der begrenzeten Fläche des TE ist ein Speicher in diesem (und in sehr vielen weiteren) Fällen aber tatsächlich Blödsinn.

@CoMo hast du eine LAN Dose auf dem Balkon? Für einen REST Call alle 60 Sekunden reicht doch auch locker WLAN.
Es gibt auch ESPs mit RJ45 Buchse. Dann kommst du aber vermutlich um Eigenbau nicht herum.
 
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Ich habe ein Flachband-Kabel, das auf meinen Balkon führt. Aktuell hängt da mein Freifunk-Router dran und beglückt meine Nachbarn mit WLAN. Da kann ich noch eins daneben legen oder ich stelle direkt nen Outdoor-Switch auf den Balkon.

WLAN bekommen bei mir nur portable Geräte wie Smartphone und Tablet. Alles stationäre bekommt ein Kabel :)
 
Ja, bei mir i.d.R. auch. Bei solchen Sachen spielt aber die Netzqualität absolut keine Rolle. Von daher wäre ich da tatsächlich pragmatisch. Wenn du da aber eh LAN liegen hast und du eine für dich passende Lösung findest, umso besser.
 
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